StadtA GOE C 27

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

C 27 - Amt für Tourismus und internationale Beziehungen

Laufzeit 

1888-2006

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Schon Ende des 19. Jahrhunderts führte eine Initiative aus der Bürgerschaft zur Einbeziehung des Fremdenverkehrs in den öffentlichen Interessen- und Aufgabenbereich. Auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Merkel wurde im Jahre 1890 ein "Verein zu Hebung des Fremdenverkehrs" in Göttingen gegründet. Ab 1903 wurde dieser als "Verein für Fremdenverkehr" geführt.

Schon Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts setzte sich bei den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung die Auffassung durch, daß Fremdenverkehrswerbung als eine kommunale Pflichtaufgabe wahrzunehmen sei. 1927 wurde auf Initiative von Oberbürgermeister Prof. Jung das Städtische Verkehrsamt eingerichtet (Rathaus, Zimmer 6). Während der NS-Zeit wurden die bereits bestehenden Verkehrsvereine aufgrund des Gesetzes über den Reichs-Fremdenverkehrsverband den Bürgermeistern bzw. den Landräten unterstellt.

Nachdem die Arbeit des Fremdenverkehrsvereins während des Zweiten Weltkriegs völlig zum Erliegen gekommen war, ergriff der Rat im Jahre 1955 die Initiative zum Wiederaufbau:

"Der Verwaltungsausschuß wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsamt und den Interessenten aus der Wirtschaft und dem Verkehrsgewerbe die Gründung eines Verkehrsvereins für die Stadt Göttingen anzubahnen und durchzuführen. Die Aufgabe des Vereins soll sein, den inneren und auswärtigen Verkehr der Stadt zu fördern. Dabei sollen einbezogen sein die Erteilung von Auskünften, Hilfe bei Tagungen, Verbesserung der Verkehrsmöglichkeiten, Verschönerung des Stadtbildes und verwandte Aufgaben. Den bei Gründung des Vereins beteiligten Personen und Vereinigungen ist zu empfehlen, die Geschäftsführung des Verkehrsvereins dem Leiter des Städtischen Verkehrsamtes zu übergeben, damit die städtischen Absichten und Verpflichtungen mit der Tätigkeit des Vereins koordiniert werden können."

Die konstituierende Sitzung des neuen Vereins, der im Unterschied zu den bisherigen Vereinen nun auch den Landkreis Göttingen in seine Aktivitäten einschließen sollte, fand am 7. Februar 1956 in der "Junkernschänke" statt. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 27. Februar 1956. Vom 1. März 1956 bis 31. Dezember 1978 oblag Heinz Motel - dem Leiter des Fremdenverkehrsamtes der Stadt Göttingen - zugleich die Geschäftsführung des Fremdenverkehrsvereins e.V.

Die Geschäftsstelle des Vereins - zunächst die einzige Informationsstelle für Touristen - befand sich im Alten Rathaus und wurde seit April 1956 von der Mitarbeiterin Margit Beinhorn geführt. Zwei Jahre später - im August 1958 - wurde ein weiteres Informationsbüro - der Pavillon am Bahnhof, jetzt: Tourist Office - eingerichtet.

Die Tätigkeiten des Vereins beschränken sich allerdings nicht allein auf Informationsvermittlung und Werbung über Göttingen. Zur wirkungsvollen Präsentation der Stadt werden auch allgemeine und themenorientierte Stadtführungen veranstaltet sowie Tagungen, Kongresse und andere Veranstaltungskonzepte betreut.

Zu den wichtigsten Aufgaben des Fremdenverkehrsvereins zählen die Werbung für die Stadt Göttingen und ihre Sehenswürdigkeiten sowie die Betreuung der Gäste vor Ort. Informationsmaterial über die Universitätsstadt finden die Gäste in 13 Sprachen vor, darüberhinaus zählen Bildbände, Postkarten, Grußkarten mit einheimischen Motiven, Dias, Aufkleber, Poster, Stadtpläne und Wanderkarten zum Angebot.

Der Göttinger Fremdenverkehrsverein arbeitet eng mit der "Deutschen Zentrale für Tourismus" sowie mit dem "Harzer Verkehrsverband" zusammen. Eine Beteiligung an den Arbeitsgemeinschaften "The Wonderful Nine - Neun Städte in Niedersachsen", "Deutsche Märchenstrasse" und "Städteforum Niedersachsen" gab dem Göttinger Fremdenverkehr neue wichtige Impulse. So wurde denn auch im Geschäftsbericht des Jahres 1986 die überaus erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Neun Städte in Niedersachsen" als wichtigster Faktor bei der Image-Werbung für die Stadt Göttingen hervorgehoben.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt in der Pflege der Städtepartnerschaften mit Cheltenham/England, Pau/Frankreich, Thorn/Polen sowie Wittenberg.

Nach dem Dezernatsverteilungsplan vom 1. Januar 1978 war das "Amt für Fremdenverkehr und Städtepartnerschaften" (Amt 15) dem Dezernat I zugeordnet. Von 1979 bis Oktober 2001 oblag Ulla Borchard als Nachfolgerin von Verkehrsamtsleiter Heinz Motel die Amtsleitung.

Seit dem 1. Mai 1993 führte das Amt 15 die Bezeichnung "Amt für Tourismus und internationale Beziehungen" (Rundschreiben des Oberstadtdirektors Nr. 16/93 vom 25. März 1993).

Mit dem Ausscheiden der Leiterin des Amtes für Tourismus und Internationale Beziehungen - Ulla Borchard - wurde Amt 15 zum 1. Oktober 2001 aufgelöst. Die Aufgaben dieser Organisationseinheit werden ab dem genannten Zeitpunkt durch das Referat des Oberbürgermeisters wahrgenommen; im einzelnen:

- die mit "Tourismus" verbundenen Aufgaben werden dem Bereich 01.2 zugeordnet; dieser erhält künftig die Bezeichnung "Tourismus, Stadtmarketing und Stadtentwicklung";
- die "Städtepartnerschaften" werden dem Bereich 01.7 zugeordnet; dieser erhält künftig die Bezeichnung "Städtepartnerschaften und Repräsentationen";
- des weiteren werden die Beschäftigten des bisherigen Amtes 15 zum Referat 01 (Teamassistenz) umgesetzt; die Vorgesetztenfunktion obliegt der Referatsleitung.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand hat eine Laufzeit von ca. 1924 bis 1999, umfasst ca. 25 laufende Meter und setzt sich aus den folgenden Akzessionen zusammen:

22/61; 30/62; 433/78; 459/78; 515/79; 749/84; 978/89; 979/89; 993/90; 1194/93; 1212/94; 1308/96; 1417/98; 1418/98; 1438/99; 1483/2000; 1488/2000; 1581/2001; 1590/2001; 1594/2001

Aufgrund der Personalunion zwischen Amtsleitung und Leitung des Fremdenverkehrsvereins sind in diesem Bestand Amtsakten und Vereinsakten zusammengeführt worden.

Göttingen, Juli 2002

Literatur 

Brüggemann, Sven-Olaf: Fremdenverkehr in Göttingen 1960-1991. In. Göttinger Jahrbuch 41/1993, S. 225 ff.

Motel, Heinz: "Vermehrung des Besuches unserer Stadt und Universität". Die Geschichte der drei Göttinger Fremdenverkehrsvereine. In: Göttinger Jahresblätter 26/1988, S. 95 f.

Winters, Hans-Christian: "Schlagkräftige Werbung, solider Service." 100 Jahre Fremdenverkehrsverein Göttingen. In: Göttinger Jahresblätter 13/1990, S. 149 ff.

Rundschreiben des Oberbürgermeisters Nr. 27/2001 vom 17. August 2001: Organisationsstrukturreform; hier: Auflösung des Amtes 15

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Dep. 2 - Verein für Fremdenverkehr Göttingen

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Der Bestand wurde 2002 mit Hilfe des EDV-Archivprogramms "AIDA" erschlossen. Die Datensätze dieses Bestandes wurden im Mai 2015 von AIDA in die nunmehr verwendete Archivsoftware "Arcinsys" übertragen.