LkAH N 146

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Alfred Hoppe

Laufzeit 

1952-1968

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Kirchenmusikdirektor Alfred Hoppe wurde am 21. Mai 1894 in Wilhelmsburg geboren. Er besuchte bis 1914 das Lehrerseminar und wurde nach bestandener Prüfung Volksschullehrer.
Als die Klosterkammer 1923 während der Inflationszeit die Gehaltszahlungen für den Domorganisten in Verden einstellte, übernahm Hoppe die Funktion zunächst unentgeltlich und versah sie, später regulär, bis zu seinem durch die Nationalsozialisten erzwungenen Rücktritt. 1931 wurde er Bezirksfachberater für Kirchenmusik im Sprengel Stade, um 1934/35 Orgel- und Glockenrevisor der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zum Organisten an die St.-Andreas-Kirche in Verden berufen. Das Amt des Orgel- und Glockenrevisors behielt er bei. Als Mitglied der Kammer für kirchliche Kunst und des Beratungsausschusses für das deutsche Glockenwesen war er auch überregional engagiert. Daneben fungierte er als Mitglied der Prüfungskommission für Kirchenmusiker.
Als Orgelsachverständiger widmete sich Hoppe besonders dern historischen Orgeln des 17. und 18. Jahrhunderts von Arp Schnittger (1684-1719) und Dietrich Christoph Gloger (1704/08-1773).
Als Glockenrevisor hat er "sich insbesondere im Rahmen der Kreigsablieferung und Überführung der Glockengroße Verdienste erworben und danach den Wiederaufbau einer Glockenkultur in den Kirchengemeinden der [ihm] unterstehenden Reviosionsbezirke erheblich gefördert." ([Ober]Landeskirchenrat Utermöhlne an KMD Hoppe, Brief vom 20. Mai 1964, vgl. PA [LkAH B 3 I Nr. 363]). Nach dem Krieg zeichnete er u. a. für die Rückführung und Inventarisierung der geretteten Glocken verantwortlich.
Ende der 1950er Jahre wurde Hoppe als Organist in den Ruhestand versetzt. Im Zuge einer Ämterteilung musste er 1960 auf Anweisung des Landeskirchenamts auch das Amt des Bezirksfachberaters für den Sprengel Stade abgeben und war fortan nur noch als Orgel- und Glockenrevisor tätig.
Nach einem Rechtsstreit mit dem Landeskirchenamt sollte Hoppe zum 1. Januar 1969 in den Ruhestand versetzt werden. Er starb aber beriets am 13. November 1968 in Verden.

Enthält 

Der Bestand besteht v. a. aus Hoppes dienstlichen Handakten von 1952 bis 1968.
U. a. war Hoppe zunächst auch in die Restaurierung der historischen Denkmalorgel in Altenbruch (1962-1967) involviert, wurde aber im Juni 1966 im Streit mit dem Orgelfachmann Helmut Winter und dem Dezernenten für das Orgelwesen im Landeskirchenamt, Oberlandeskirchenrat Utermöhlen, aus dem Sachverständigenausschuss abberufen. Auf diese Auseinandersetzung bezeiht sich ein Teil seiner Handakten.
Der Handaktenbestand wurde im August 2007 geordnet und verzeichnet.
Darüber ist in den Bestand ein biografischer Text eingearbeitet worden, den das Lk. Archiv im Juli 2020 erhalten hat und der v. a. Alfred Hoppes Zeit als nebenamtlicher Dom-Organist (1923-1934) in Verden und die Ereignisse um seine Absetzung 1934 thematisiert (vgl. "Nr. 16").

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

B 1 (Generalakten des Landeskirchenamtes) Nr. 4431 (Orgelrevisoren); B 2 (Spezialakten des Landeskirchenamtes) G 9 B (Orgelsachen); B 3 I (Personalakten von Mitarbeitern in der Landeskirche) Nr. 363 (Personalakte von Alfred Hoppe); B 18 (Orgelsachverständiger der Landeskirche)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,2

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet