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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Ephoralarchiv Hannover-Nordost (Hannover II)

Laufzeit 

1909-2000

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der Kirchenkreis Hannover-Nordost ist der direkte Nachfolger des ehemaligen Aufsichtsbezirkes und Kreiskirchenverbandes Hannover II, der mit Wirkung vom 1. Mai 1963 in Kirchenkreis Hannover-Nordost umbenannt wurde (vgl. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1963, S. 19). Sein Gebiet erstreckte sich rechts und links der Achse Lister Meile und Podbielskistraße vom Raschplatz bis zur Autobahn 7. Er umfasste die ev.-luth. Kirchengemeinden Apostel, Dreifalitigkeit und Markus in der Oststadt, Matthäus, Gethsemane und Johannes in der List, Messias und Matthias in Buchholz, St. Nicolai und St. Nathanael in Bothfeld, Epiphanias in Sahlkamp und schließlich St. Philippus in Isernhagen-Süd. In dieser Ausdehnung gibt der Kirchenkreis Hannover-Nordost das Wachstum der Stadt Hannover ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder. Die St. Nicolai-Kirche im ehemals selbständigen Dorf Bothfeld mit ihrem Turm aus dem 14. Jahrhundert dürfte wohl die älteste Kirche in der Region sein. Die drei Oststadtgemeinden Apostel, Dreifaltigkeit, Markus sowie die Matthäus-Kirchengemeinde in der List entstammen der Zeit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die Gethsemane-Kirchengemeinde wurde 1927 gegründet.
Die anderen Gemeinden entstanden alle erst in den Jahren des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg.
St. Phillippus kam erst mit dem 1. Januar 2000 durch Umgliederung aus dem Kirchenkreis Burgwedel dazu (vgl. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1999, S. 236).
Das Umfeld der Gemeinden war sowohl von typischer Großstadt als auch von Resten dörflicher Tradition inmitten großer Neubaugebiete geprägt. Soziale Brennpunkte kamen dazu. So reichte die kirchliche Arbeit von klassischen Kreisen und Gottesdiensten über Kultur und Musik bis zu intensiver diakonischer Arbeit mit und für Menschen am Rande der Gesellschaft.

Drei Superintendenten und eine Superintendentin standen dem Kirchenkreis vor: Bis 1966 Kurt Brockhaus, der schon seit 1954 Superintendent des Aufsichtsbezirkes Hannover II war; von 1966 bis 1976 Dr.

Ernst-Wilhelm Wendebourg, der anschließend in die Bayerische Landeskirche wechselte. Von 1976 bis 1982 leitete den Kirchenkreis Dr. Gottfried Sprondel, der aus der Bremischen Landeskirche kam und später Landessuperintendent in Osnabrück wurde; von 1982 bis 1992 Walter Wiese, der nachfolgend Rektor des Pastoralkollegs in Loccum war. Schließlich war von 1993 bis 1998 Doris Janssen-Reschke Superintendentin, die darauf ebenfalls das Amt einer Landessuperintendentin in Osnabrück antrat.
Der Superintendentursitz wurde zum 1. Juni 1966 von der Apostelkirche III an die Markuskirche III verlegt (vgl. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1966, S. 86).
Im Zuge von tiefgreifenden Umnstrukturierungen innerhalb des evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverbandes Hannover wurden der Kirchenkreis Hannover-Nordost zum 1. Januar 2001 aufgehoben und seine Aufgaben vom Stadtkirchenverband übernommen (vgl. Kirchl. Amtsblatt Jg. 1999, S. 173f.).

Das Ephoralarchiv des Kirchenkreises Hannover-Nordost wurde am 11. Juli 2007 mit einem Umfang von 20 Metern an das Landeskirchliche Archiv abgegeben und trägt die Bestandssignatur H 21.
Der Bestand enthält neben den Generalakten des Kirchenkreises, die Spezialakten der Kirchengemeinden, die Jahresrechnungen des Kirchenkreises, Rechnungszweitschriften der Kirchengemeinden, die Protokollbücher des Kirchenkreisvorstandes und Geschäftstagebücher aus den Jahren 1945 bis 1952.
Aus der Zeit vor 1945 ist nur wenig erhalten, da das Ephoralarchiv des damaligen Kirchenkreises Hannover II mit Sitz an der Apostelkirche einem Bombenangriff am 5. Dezember 1944 zum Opfer fiel.

Aus Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes dürfen die besonders ausgewiesenen gesperrten Akten nach Ablauf der Sperrfrist benutzt werden, alle übrigen Akten 30 Jahre nach Ende der Laufzeit.

Zur Geschichte und Entwicklung des Kirchenkreises Hannover-Nordost bietet die Presseausschnittsammlung des Landeskirchlichen Archivs in: S 9 Nr. 84 (Kirchenkreis Hannover-Nordost) ergänzendes Material.

Literatur:

Literatur 

Ev.-luth. Stadtkirchenverband Hannover (Herausgeber), Einblicke 1902-2002, Hannover 2002;
Wolfgang Puschmann (Herausgeber), Hannovers Kirchen. 140 Kirchen in Stadt und Umland, Hannover 2005

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet