LkAH N 111

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Ernst Lohmann

Laufzeit 

1895-1941

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Ernst Heinrich Rudolf Lohmann, Präsident des Landeskonsistoriums Hannover in den Jahren 1921-1924, wurde am 20. Juni 1863 in Hannover geboren.

Nach dem Referendarexamen 1885 und dem Assessorexamen 1890 trat er 1890 als Assessor beim Landrat in Siegen (Westfalen) in den Staatsdienst ein. 1892 wurde er Hilfsarbeiter im Reichsamt des Innern in Berlin und erhielt 1895 seine erste selbstständige Stellung als Landrat des Kreises Bersenbrück. Im Jahre 1907 übernahm er die Leitung der Hauptverwaltung des Besitzes des Fürsten Stolberg-Wernigerode und schied somit aus dem Staatsdienst aus.

Nach 13jähriger Tätigkeit bekam er jedoch 1920 vom preußischen Kultusministerium das Angebot, Präsident des Landeskonsistoriums Hannover zu werden, mit der Aufgabe, die Trennung von Staat und hannoverscher Landeskirche zu organisieren. Er trat diese Stelle 1921 an und wurde außerdem Kurator des Klosters Loccum. Als Präsident nahm er u. a. an der Arbeit des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes durch Mitarbeit im Kirchenausschuss teil. In seiner Funktion als Vertreter der Kirchenregierung war er auch Mitglied der verfassungsgebenden Kirchenversammlung der Landeskirche Hannover und knüpfte so an die Tätigkeit seines Vaters Theodor Lohmann an, der schon an der damaligen Verfassung mitgewirkt hatte. Aufgrund seiner maßgebenden Mitarbeit wurde ihm anschließend die theologische Doktorwürde verliehen und seine Ausführungen vor dem Hauptausschuss sind in die Akten der verfassunggebenden Kirchenversammlung aufgenommen worden.
Im Oktober 1924 schied Lohmann aus seiner Stellung als Präsident aus, nachdem das Landeskonsistorium seine Tätigkeit als staatliche Behörde beendet hatte. In das als Landeskirchliche Leitungsbehörde neu gebildete Landeskirchenamt wurde er nicht mehr berufen. Seine Stelle als Kurator des Klosters Loccum behielt er aber noch bis 1930.
Ernst Lohmann starb am 18. Dezember 1941 im Alter von 78 Jahren in Bethel.

Bestandsgeschichte 

Der vorliegende Bestand gelangte in zwei Ablieferungen in das Landeskirchliche Archiv Hannover.
Der erste Teil wurde 1988 von Hilde Hahn, einer Tochter Lohmanns, grob geordnet, übergeben. Dort wurde er im Februar 2006 neu geordnet und verzeichnet. Er umfasst den dienstlichen Nachlass Lohmanns aus seiner Tätigkeit als Präsident des Landeskonsistoriums Hannover in den Jahren 1921-1924. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildet seine Mitwirkung in der verfassunggebenden Kirchenversammlung.
Der zweite Teil wurde 2010 von Botho Hahn, Dresden, einem Enkel Lohmanns, überbracht. Er wurde im Januar 2011 geordnet und verzeichnet. Er umfasst private Briefe und Notizen, Dokumente aus Lohmanns Zeit als Kurator des Klosters Loccum und Korrespondenz aus der Zeit als Präsident des Landeskonsistoriums Hannover.
Der Bestand unterliegt keinerlei Benutzungsbeschränkungen.

Im Landeskirchlichen Archiv Hannover kann auch die Personalakte von Ernst Lohmann (Signatur B 7 Nr. 458) eingesehen werden.