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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Ephoralarchiv Reepsholt

Laufzeit 

1605-1965

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Für das seit 1744 zu Preußen gehörende Ostfriesland wurde im April 1766 eine Inspektionsordnung erlassen, die sich schon in den alten preußischen Landesteilen als Ausführungsinstrument landesherrlichen Kirchenregiments bewährt hatte. Nach dem ersten Kapitel dieser Ordnung sind die lutherischen Kirchengemeinden Ostfrieslands und Harlingerlands in - zunächst - acht Inspektionen oder Aufsichtsbezirke eingeteilt worden. Geleitet wurde jede Inspektion von einem zum Inspektor ernannten Pastor aus dem jeweiligen Inspektionsgebiet, der nach 1806 Superintendent genannt wurde.
Die 4. lutherische Inspektion, der spätere Kirchenkreis Reepsholt, wurde 1766 aus den Gemeinden Etzel (Inspektionssitz 1823-1874), Horsten (Inspektionssitz 1772-1783, 1816-1823), Leerhafe, Marx (Inspektionssitz 1766-1771), Reepsholt (Inspektionssitz 1783-1816, 1874-1911) und der lutherischen Herrlichskeitsgemeinde Neustadtgödens zusammengesetzt. [1819] wechselte die Kirchengemeinde Leerhafe in die 8. Inspektion Wittmund, während die Neugründungen Marcardsmoor 1903 und Wiesmoor 1931 die 4. Inspektion vergrößerten. 1917 wurde die 1885 gegründete Kirchengemeinde Wilhelmshaven von Wittmund abgetrennt und der Inspektion Reepsholt zugelegt.
Schon ab Ende 1911 war der Wilhelmshavener Pastor und Konsistorialrat Carl Christian Jahns mit der Wahrnehmung der Reepsholter Ephoralgeschäfte betraut worden und führte diese ab 1917 weiter. Auch dessen Nachfolger Albrecht Siuts leitete als Superintendent von 1928 bis 1946 den Aufsichtsbezirk Reepsholt - obwohl die Kirchengemeinde Wilhelmshaven mit Wirkung vom 1. April 1941 in die oldenburgische Landeskirche eingegliedert worden war. Danach wurde der Kirchenkreis Reepsholt interimistisch durch den Superintendenten von Wittmund verwaltet, bis er schließlich zum 1. Juli 1965 mit dem Kirchenkreis Wittmund zum Kirchenkreis Wittmund vereinigt worden ist.

Das Archiv des ehemaligen Kirchenkreises Reepsholt liegt als abgeschlossener Bestand vor (Umfang 4,5 Regalmeter, Zeitraum [1750]-1965): Wie bei den meisten ostfriesischen Ephoralarchiven ist die Repositur wenig umfangreich. Neben den Generalakten finden sich Spezialakten für die zur Inspektion gehörenden Kirchengemeinden - Leerhafe und Marcardsmoor eingeschlossen -, die zeitlich mit Einrichtung der Inspektion 1766 beginnen. Akten und weitere Unterlagen zu Wilhelmshaven sind nicht mehr vorhanden. Solches Schriftgut ist nach 1941 wohl nach Oldenburg abgegeben worden. Auch Wiesmoor kommt im Bestand nur durch einzelne Rechnungen vor. Die vorhandenen Spezialakten für Dykhausen erklären sich, weil die reformierte Herrlichkeitsgemeinde dem Superintendenten in seiner Eigenschaft als Kreisschulinspektor unterstand. Hervorzuheben sind noch die Kirchenprotokollbücher für die Kirchengemeinden Etzel, Horsten, Marx und Reepsholt. Die Schriften wurden sofort nach Bildung der Inspektion 1766 angelegt und sind im Handschriftenbereich verzeichnet.
Dr. Helmut Speer hat das Ephoralarchiv in zwei Arbeitsgängen 1951 und 1954 in Reepsholt geordnet und 1957 in einem Findbuch verzeichnet, welches später aktualisiert worden ist. 1957 wurde der Bestand nach Wittmund überführt und dort untergebracht. Nach Bildung des Kirchenkreises Harlingerland mit Sitz in Esens ist auch das Ephoralarchiv Reepsholt 1974 nach dort verlegt und verwahrt worden. Im Oktober 2008 erfolgte aus Platzmangel die Deponierung im Landeskirchlichen Archiv Hannover. Die ebenfalls nach Hannover überführte Altregistratur [1925-1965] ist noch unverzeichnet. Das von Dr. Speer erstellte Findbuch ist 2010 in die EDV-Version umgesetzt worden. Dabei sind in der Regel die Originaleinträge übernommen worden, wobei jedem Eintrag eine neue Bestellnummer zugewiesen wurde, die sich an die alte Verzeichnung anlehnt. Auf andere Besonderheiten wird an entsprechender Stelle hingewiesen.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

A 6 (Pfarrbestellungsakten), A 8 (Corpora bonorum), A 12d (Generalsuperintendentur Aurich), D 51 (Ephoralarchiv Emden), D 57 (Ephoralarchiv Wittmund), D 80 (Ephoralarchiv Aurich [Großefehn]), D 81 (Ephoralarchiv Leer), D 82 (Ephoralarchiv Norden), D 107 (Ephoralarchiv Potshausen), L 5i (Landessuperintendentur Aurich)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

4,5

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet