Identifikation (kurz)
Titel
Amt Esens
Laufzeit
1576-1934
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Im Harlingerland war das Amt Esens, zu dem auch die Inseln Langeoog und Spiekeroog zählten, im Vergleich mit dem Amt Wittmund das bedeutendere. Es blieb die ganze Zeit seines Bestehens bis 1884 in seinem Territorialbestand nahezu unverändert.
Bestandsgeschichte
VORWORT
Erst im Jahre 1600 konnte im sog. Berumer Vergleich Graf Enno das Harlingerland, den nördlichen Teil des heutigen Landkreises Wittmund, fest an seine Grafschaft Ostfriesland binden 1). Innerhalb der gräflich-fürstlichen Territorialverwaltung nahm der Gebietsteil weiterhin eine Sonderstellung ein, die endgültig erst durch den Übergang Ostfrieslands an Preußen beendet wurde. Noch zu Beginn der preußischen Periode versuchten - jedoch vergeblich - andere Fürstenhäuser (Rietberg-Kaunitz und Liechtenstein) ihre Ansprüche am Harlingerland anzumelden 2).
Der Wechsel Ostfrieslands zum Königreich Hannover im Jahre 1815 bzw. das Jahr 1817, als die Anpassung der Verwaltungsordnung an die hannoversche Exekutive vollzogen wurde, brachte für das Amt Esens nur eine geringfügige Veränderung. So wurde die bislang zum Amte Aurich gehörende Ortschaft Utarp zu Esens geschlagen 3). In dieser Form und in diesen seinen Grenzen hat das Amt alle anschließenden Gebiets- oder Verwaltungsreformen Ostfrieslands überstanden, bis es schließlich im Jahre 1884 aufgrund des Gesetzes betreffend die Einführung der preußischen Kreisordnung für die Provinz Hannover 4) mit dem Amt Wittmund zum neuen Landkreis Wittmund vereinigt und der Sitz der Kreisverwaltung nach dort verlegt wurde.
Die Neuordnung und Neuverzeichnung des alten Bestandes Rep. 29 wurde notwendig, weil sämtliche Bestände des Staatsarchivs Aurich auf der Amts- bzw. Landkreisebene einer archivalischen Flurbereinigung unterzogen werden mußten. So war es im vorliegenden Fall trotz einer intakten und fast vollständig überlieferten Amtsregistratur notwendig, in andere Bestände geratene Akten der Esenser Amtsverwaltung, wie Rep. 6. Rep. 21 a und besonders Rep. 34 a (alt), in diesen, nunmehr mit der Bestandsnummer Rep. 46 versehenen Aktenbestand zu überführen, andererseits aber provenienzfremde Akten, beispielsweise des Esenser Magistrats herauszunehmen.
Entsprechend der generellen Regelung wurden Akten der Verwaltungs- bzw. Zivilgerichtsbarkeit bis zum Jahre 1852, dem Zeitpunkt der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung im Königreich Hannover aus dem Bestand Rep. 125 (Amtsgericht Esens) herausgenommen und in den vorliegenden Bestand eingebaut. Es handelt sich dabei um ca. 300 Aktennummern. Reine Straf- und Kriminalprozeßakten wurden jedoch dort belassen.
Die Gliederung des Bestandes richtet sich nach dem bereits bei den früher fertiggestellten Beständen Rep. 37, 38, 45 und 46 erarbeiteten Schema, jedoch mußte es an verschiedenen Stellen verändert werden, um den Charakter des Amtes mit seinem relativ hohen Anteil an Domanialbesitz und dem dementsprechend hohen Anteil an Domanialverwaltungsakten gerecht zu werden. Aus den genannten Gründen empfahl es sich auch nicht, das Gliederungsschema der Amtsregistratur beizubehalten, da es nicht den heutigen Anforderungen entsprach und für den ungeübten Benutzer nur sehr schwer benutzbar war.
Bei der Benutzung des Bestandes Rep. 46 empfiehlt es sich, folgende andere Bestände heranzuziehen:
Rep. 4 B IV m, n und o (Harlingerland, Amt Esens und Stadt Esens) für die Zeit bis 1744
Rep. 5 (Preuß. Regierung) und Rep. 6 (Ostfries. Kriegs- und Domänenkammer) für die preußische Zeit von 1744 bis 1815
Rep. 12 (Hannoversche Domänenkammer) für die hannoversche Zeit bis 1866
Rep. 45 (Landkreis Wittmund) als zeitlich anschließender Bestand und schließlich
Rep. 145 (Wasserbauinspektion Esens) und Rep. 125 (Amtsgericht Esens) als spezielle Aktenbestände.
Eine separate Konkordanz zwischen alten und neuen, jetzt verwendeten Signaturen, erleichtert das Auffinden anhand von alten Bezeichnungen.
Aurich, im Dezember 1983 S. Pötzsch
1) Heinrich Schmidt; Politische Geschichte Ostfrieslands (= Ostfriesland im Schutze des Deiches. Bd.V), Leer 1975, S.255
2) Hendrik Gröttrup ; Die Verfassung und Verwaltung des Harlingerlandes 1581-1744 (= Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands. Bd. XXXVIII), Aurich 1962, S. 8
3) Sammlung der Hannöverschen Landesverordnungen und Ausschreiben des Jahres 1817. Hrsg. von Theodor Hagemann, Hannover 1817, S. 328 ff
4) Preußische Gesetzsammlung. 1884, Anlage A, S. 230
Nachtrag:
Das maschinenschriftliche vorliegende Findbuch zum Bestand Rep. 46 wurde im Zuge der Retrokonvertierung im April 2012 in das Verzeichnungsprogramm AIDA überführt.
Aurich im April 2012
Dr. Michael Hermann
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet
Nrn. 889-891 und 1275 nicht beleggt
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Esens Teil Langeoog
Zeit von
1817
Zeit bis
1885
Objekt_ID
38
Ebenen_ID
6520
Geo_ID
6520-38
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Esens Teil Spiekeroog
Zeit von
1817
Zeit bis
1885
Objekt_ID
39
Ebenen_ID
6520
Geo_ID
6520-39
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Esens
Zeit von
1817
Zeit bis
1885
Objekt_ID
40
Ebenen_ID
6520
Geo_ID
6520-40
Link