NLA WO 18 Slg 1

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Glasplattennegative und Diapositive

Laufzeit 

1743-1953

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die in diesem Bestand verwahrten Fotoglasplatten von Ansichten und Ereignissen aus der Stadt
Wolfenbüttel (alte Gliederungspunkte III a und XII a ) sind von Wilhelm Johann Bornemann senior (1869-1919), Lange Herzogstr. 2 in Wolfenbüttel angefertigt worden. Er war Drogist und besaß auch ein Fotolabor. Sein Sohn, Kaufmann Wilhelm Bornemann junior (1898-1960), Besitzer des Drogeriegeschäftes Max Ruge Nachfolger in Wolfenbüttel, Lange Herzogstr. 2, war Leiter der Bildstelle des Staatsarchivs, sein Bruder Heinz (1904-1977) war Fotograf und besaß später das Fotogeschäft in der Langen Herzogstraße. Der fotografische Nachlass von Heinz Bornemann ist offenbar in das Kreisheimatmuseum in Wolfenbüttel gelangt (vgl. zu diesen Personen: Rademacher, Gertrud: 500 Jahre Bornemann, Hannover 1970, S. 266-273) (Dienstbibliothek 2° Zg. 145/72). Im Altfindbuch 18 Slg 1 findet sich ein Hinweis, dass die Platten der Gruppen IIIa, IV, XII und XII a (jetzt unter alte Registratursignatur) sämtlich von W. Bornemann 1924-1927 hinterlegt wurden.

Die Glasplatten (Negative) stammen aus der Zeit vor 1912. Im Lauf des 20 Jahrhunderts kamen weitere Zugänge hinzu (u.a. Hinterlegungen von W. Bornemann sen. 1924-1927). In den Bestand 18 Slg 1 wurde auch der bisher unverzeichnete Bestand 18 Slg 4 (Fotosammlung P. Zimmermann), der als Schenkung ins Archiv gelangt sein dürfte, eingegliedert.

Die Bezeichnung des alten Findbuchs 18 Slg 1 lautete: "Gewölbe IV. Verzeichnis der im
Landeshauptarchiv aufbewahrten photographischen Glasplatten". Es ist im März 1912 angefertigt worden und umfasst 77 Blatt folio.

Die Gliederung war folgende:

I. Urkunden
A. Päpste
B. Erzbischöfe
C. Bischöfe (Halberstadt, Hildesheim, Sonstige)
D. Stifter und Klöster (Braunschweigische, Hannoversche, Sonstige)
E. Kaiser und Könige
F. Kurfürsten [fehlt]
G. Herzöge
H. Grafen und Herren
I. Adel
K. Ritterorden [fehlt]
L. Städte
M. Bürgerliche [fehlt]
N. Varia und Fremdes

II. Autographen
A. Fürsten
B. Privatpersonen

III. Karten und Pläne
III a. Braunschweigische Ortschaften
IV. Gebäude
V. Denkmäler
VI. Inschriften [fehlt]
VII. Siegel (Herzogliche, die übrigen in der Reihenfolge des Siegelverzeichnisses)
VIII. Wappen
IX. Münzen und Medailen
X. Bilder und Zeichnungen
XI. Personen
A. Fürsten
B. Privatpersonen
XII. Militaria
XII a.Geschichtliche Ereignisse
XIII. Geschichtliche Gedenkblätter, Proklamationen, A
XIV. Varia

Die Platten lagen im Gewölbe IV [der Alten Kanzlei], Schwibbogen D, Schieblade 1-3. In 7 Abteilungen, nämlich:

I. = Größe 6:9 cm
" 9:12 cm
I.a = " 10:15 cm
II. = " 12:16,5 cm
III. = " 13:18 cm
IV. = " 18: 24 cm
V. = " 24:30 und 23:28 cm
VI. = " 30:40 cm
VII. = " 40:50 cm.

und in jeder dieser Abteilungen in fortlaufenden Nummern. Diese Bezeichnung wurde mit roter Tinte in
die obere rechte Ecke der Platte geschrieben, die Signatur des Plattenverzeichnisses mit schwarzer Tinte in die obere linke Ecke, z.B.

I G III 14

(= Herzogsurkunde von der Größe 18:24 [richtiger: 13:18 ?] cm, und in der Abteilung III unter Nr. 14)

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ein Teil der Glasplatten anscheinend zum Zweck der Schutz- und Sicherungsverfilmung von Archivalien hergestellt. Aus heutiger Sicht, gemessen an der Bedeutung des Archivgutes, ist die Notwendigkeit einer derartigen Schutz- und Sicherungsverfilmung für einzelne Teile der vorliegenden Glasplattensammlung nicht mehr gegeben, dieses gilt für Archivalien aus dem Staatsarchiv, wie z.B. Urkunden, Autographen, Wappen, Siegel. Auf die Reproduktion von Platten mit solchem Inhalt wurde daher verzichtet. Von Platten mit Aufnahmen auswärtiger Archivalien oder auch Gemälden wurden jedoch Abzüge angefertigt.

Die Glasplatten lagern im Staatsarchiv im Magazin II/1 stehend in mit speziellen Fächern versehenen Schubladenschränken (Schrank 1 Schubladen 1-14, Schrank 2 Schublade 7). Die Platten waren so aufgestellt, dass mit Hilfe des Alt-Findbuchs die Platte und somit zum großen Teil auch der Bildinhalt identifiziert werden konnte. An der jeweiligen Platte zu Beginn einer Untergruppe des Findbuchs waren blaue Schilder mit der alten Signatur angehängt, so dass die Verzahnung mit dem Findbuch hergestellt war.

Um den Bildinhalt der Platten, deren Beschichtung sich im Lauf der Jahre langsam verändert, bzw. zersetzt, zu sichern, wurde ein Teil der Glasplatten in den Jahren 1982-1983 an den Wolfenbütteler Fotografen Wolfgang Lange ausgeliehen, der davon Negative und Positivabzüge herstellen sollte. Leider ist bei dieser Aktion die innere Ordnung des Bestandes völlig durcheinander geraten. Damals wurden lediglich ca. 79 Glasplatten reproduziert. Da der konservatorische Erhaltungszustand der Glasplatten nach weitergehenden Sicherungsmaßnahmen verlangte, wurden die Glasplatten ab April 1999 im Rahmen eines Vertrages an Herrn Lange erneut ausgeliehen. Herr Lange hat von den Glasplatten von Bestell-Nr. 18 Slg 1 Nr. 1 bis Nr. 464 und von Nr. 587 bis zur Nr. 778 des vorliegenden Findbuchs Negative und Positivabzüge hergestellt. Von Bestell-Nr. 465 bis 586 und ab Bestell-Nr. 779 wurden die Platten durch den Archivangestellten Rainer Kustak gescannt, nachbearbeitet und auf Fotopapier ausgedruckt. Die Platten sind seitdem für die Benutzung gesperrt. Stattdessen kann der Benutzer die Positivabzüge (mit Negativ), bzw. die Ausdrucke mit Hilfe des vorliegenden Findbuchs zur Ansicht bestellen. Die innere Gliederung der Platten, wie sie dem Altfindbuch 18 Slg 1 entspricht, wurde, soweit noch erkennbar, im Feld "Alte Registratursignatur" wiedergegeben. Das Feld "Alte Archivsignatur" enthält dagegen die alte Lagerungssignatur, die noch aus der Zeit des Landeshauptarchivs in der Alten Kanzlei in Wolfenbüttel stammt, soweit sie sich rekonstruieren ließ. Außerdem sind in diesem Feld die auf den Platten selber vermerkten Nummern angegeben, sowie evtl. vorhandene Nummern auf älteren Abzügen und Tüten, in denen die Platten der ersten Verfilmungsaktion teilweise steckten.

Der Bestand wurde bis zur Bestell- Nr. 313 durch Frau Archivoberinspektorin Christina Hillmann-Apmann verzeichnet, auch die erste Fassung des Vorworts und der Gliederung des Findbuchs stammen von ihr. Die weitere Bearbeitung übernahm ab Nr. 314 Archivoberinspektor Lohlker.

Die Bestell-Nr. 18 Slg 1 Nr. 919 ist nicht belegt.

Stand: 06.07.2005

Literatur 

Einige Glasplatten wurden bereits in folgendem Bildband veröffentlicht:
Wolfgang Lange: Wolfenbüttel in alten Ansichten, Zaltbommel/Niederlande 1978 (Dibi Zg. 503/78).

Zahlreiche ältere Ansichten von Wolfenbüttel, darunter auch einige Glasplatten von Wilhelm Bornemann, befinden sich in: Paul Raabe: Wolfenbüttel. Bilder aus der Lessingstadt. Mit Fotos von Wolfgang Lange und Günter Schöne, Hamburg 1978 (Dibi Zg. 526/78).

Weitere Ansichten von Wolfenbüttel in:

- Wolfgang Lange, Wolfgang Kelsch: Wolfenbüttel. Häuser und Portale, Wolfenbüttel 1980 (Dibi Zg. 118/81)
- Wolfgang Lange, Wolfgang Kelsch: Schatzkammer Wolfenbüttel, Wolfenbüttel 1982 (Dibi Zg. 49/83)
- Wolfenbüttel. Ein Bildband, fotografiert von Wolfgang Lange [...], Wolfenbüttel 1977 (Dibi Zg. 510/77)
- Rainer Voss: Wolfenbüttel in Ansichten und Zeugnissen 1945-1986 (Beiträge zur Geschichte der Stadt Wolfenbüttel, Heft 2, hrsg. von der Stadt Wolfenbüttel, 1988 (Dibi Zg. 621/83)
- Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen. 9.1. Stadt Wolfenbüttel, bearb. von Etta Pantel, Braunschweig/Wiebaden 1983 (Dibi 2° Zg. 118/84:9,1).

Philip Haas: Eine Welt auf Glas, in: Blog des Braunschweigischen Geschichtsvereins, Beitrag vom 11. Februar 2020 (https://histbrun.hypotheses.org/2090)

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Parallelbestände stellen besonders 18 Slg 2 - Fotosammlung Bornemann und 50 Slg - Abbildungen dar.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

1,6 (12 Schubladen)

Bearbeiter 

Christina Hillmann-Apmann
Rainer Lohlker (2005)

Dr. Christian Helbich (2019)

Dr. Philip Haas (2020)

Benutzung 

Der Bestand wurde zur dauerhaften Aufbewahrung der empflindlichen Trägermedien im Sommer 2019 in die Klimakammer in Bückeburg überführt. Da der Bestand bereits digitalisiert worden ist, stehen die Digitalisate weiterhin für die Benutzung zur Verfügung.

Stand: August 2019

Ende 2019/Anfang des Jahres 2020 wurden die von einem externen Dienstleister angefertigten Digitalisate von Archivrat Dr. Philip Haas zur Verknüpfung mit den Verzeichnungsdaten aufbereitet. Eine Prüfung der Urheberrechte wurde durchgeführt. Der komplette Bestand steht nun online der Nutzung zur Verfügung.

Stand: Februar 2020

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja