NLA WO 1004 N

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Schmalbach-Lubeca-Werke AG

Laufzeit 

1988-1988

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Umfang: 31 lfdm
Inhalt: Hauptverwaltung mit Stammhaus: Grundstücke u. Gebäude; Verwaltungsangelegenheiten; Gesellschaftsform, Kapitalverteilung; Berichte; Personal; Stiftungen u. Spenden; Firmengeschichte; Vertrieb; Korrespondenz leitender Mitarbeiter u. besonderer Korrespondenzpartner; Konkurse u. Vergleichsverfahren; Umsätze, Statistiken; Geschichte der einzelnen Werke, Tochtergesellschaften u. Produktionsgruppen.

Bestandsgeschichte 

Zur Geschichte des Bestandsbildners


Das vorliegende Findbuch verzeichnet das Firmenarchiv der Schmalbach-Lubeca-Werke AG, das dem Staatsarchiv Wolfenbüttel von der jetzigen Schmalbach-Lubeca AG, Braunschweig, im Januar 1992 als Depositum übergeben wurde. Die Überlieferung setzt ein in der Zeit der Gründung des Stammhauses in Braunschweig als Firma Becker und Schmalbauch Blechwarenfabrik im Jahre 1898 durch Johann Andreas Schmalbauch, der späteren J.A. Schmalbach Blechwarenfabrik --- die Änderung sowohl des Familien- wie auch des Firmennamens in "Schmalbach" erfolgte erst im Jahr 1913 (vgl. "7 Jahrzehnte...", S. 14) --- und führt die Entwicklung der Firma über die Fusion mit den Lubecawerken GmbH, Lübeck, im Jahre 1967 bis in die 80er Jahre unseres Jahrhunderts, wobei der Schwerpunkt der Überlieferung in der Zeit von ca. 1920 bis ca. 1970 liegt. Der Bestand dokumentiert somit beinahe 100 Jahre Firmengeschichte, und zwar nicht nur das Schicksal des bis 1967 allein namengebenden J.A. Schmalbach - Stammhauses mit seinen Werken und Produktionsgruppen, sondern auch der Tochtergesellschaften aus der Zeit vor ihrer Übernahme durch JAS (in Abschriften sogar bis 1813 zurückreichend) sowie die Entwicklung der Lubecawerke, Lübeck, seit 1904.

Auf eine detailliertere Darstellung der Firmengeschichte an dieser Stelle wird verzichtet unter Hinweis auf die 113 Seiten starke informationsreiche Festschrift "7 Jahrzehnte Firmengeschichte --- Siebzig Jahre J.A. Schmalbach" (hrsg. von Schmalbach-Lubeca-Werke AG, Braunschweig 1968), doch aus dem oben Gesagten ist bereits zu ersehen, daß dieses im Staatsarchiv Wolfenbüttel unter der Bestandssignatur 1004 N geführte Depositum Schriftgut von ganz besonderer Bedeutung für die Wirtschaftsgeschichte enthält --- nicht nur des Braunschweiger Raumes, sondern der Bundesrepublik Deutschland in ihren Grenzen seit 1990. Durch die Überlieferung zu einzelnen Werken in Osteuropa und in Österreich wie auch zu den Verbindungen in die Vereinigten Staaten von Amerika gewinnt das vorliegende Archivgut internationalen Rang.

Die Produktpalette (vgl. hierzu "7 Jahrzehnte ...", Zitat S. 45) begann bei der Weißblechdose für die obst- und gemüse-, bald auch für die fleisch- und fischverarbeitende Konservenindustrie und umfaßte vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges so unterschiedliche Objekte wie z.B. "Milchfüllochdosen; ...Marmeladeneimer, Saft- und Sirupbehälter; Kaffee-, Tee- und Kakaodosen, Bonbondosen; Zigarren- und Zigarettendosen; Packungen für... Lacke, Farben, Öle,... Fette; Dosen für Kinound Fotofilme". Rohstoffmangel zwang im Krieg zur Verwendung von Schwarzblech bei der Dosenherstellung, doch um so größer wurde die Vielfalt der Werkstoffe und Produkte in der Nachkriegszeit: Zu nennen ist z.B. der Einsatz von Aluminium für Fisch- und Getränkedosen mit Aufreißdeckeln, die Entwicklung von Aerosoldosen, Vacuumdosen für gemahlenen Kaffee und "Twist-Off"-Vacuumverschlüssen für Konservengläser sowie die Ausweitung der Verpackungsmaterialien auf Kartonagen und Wellpappen. Kleider in Dosen blieben nur ein Gag der Modeindustrie, durchsetzen konnten sich dagegen Kunststoffe (mit denen JAS bereits in den Zwanziger Jahren experimentiert hatte) und Folien, die seit dem Ende der Fünfziger Jahre ihren Siegeszug v.a. bei Flaschen, Lebensmittel- und Gefriergutverpackungen antraten.


Zur Bearbeitung des Bestandes

Bei dem Depositum 1004 N (Zg 1/1992) handelt es sich um Archivgut im Umfang von ca. 22,5 lfdm = knapp 1200 Bände (Archivsign. 1004 N Zg 1/1992 Nr. 1055 ist nicht belegt), ausgewählt aus einem ursprünglichen Altaktenbestand von ca. 80 lfdm. Nicht übernommen wurden vor allem Unterlagen aus den Bereichen Presse, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Lieferfirmen und Firmengeschichte sowie sogenannte Sonderakten (vgl. Kassationsbericht in SR 1004 N vom 28.01.1992).

Der Bestand setzt sich mithin jetzt zusammen aus den Sachbereichen
- Grundstücke/Gebäude/Werksanlagen/Investitionen,
- Verwaltung/Finanzen/Organisation,
- Gesellschaftsform und Kapitalverteilung,
- Geschäftslage und Firmenpolitik,
- Personal,
- Vertrieb,
- Produktion und Technik,
- Marktbeobachtung.
Diese Gruppen beziehen sich sowohl auf die Hauptverwaltung wie auch auf einzelne Werke und Tochtergesellschaften; die große Abteilung "Geschichte der einzelnen Werke, Tochtergesellschaften und Produktionsgruppen" ihrerseits enthält Unterlagen aus den o.g. Sachbereichen: die Verknüpfung erfolgt über den Index.

Für den gesamten Altaktenbestand hat der frühere Vorstandsvorsitzende der Schmalbach-Lubeca-Werke AG, Herr Heinz Prast, eine klassifizierte Kartei mit Signatur, Aktengruppen und weiteren Hinweisen zur Firmengeschichte angelegt (sie befindet sich jetzt im Bestand unter der Signatur 1004 N Zg 1/1992 Nr. 1183). Bei der Bearbeitung im Staatsarchiv Wolfenbüttel wurden die Akten durch den Archivbeamten H. Koch einzeln erfaßt, wobei i.d.R. die ursprünglichen Titel beibehalten und ggf. durch Enthält-Vermerke ergänzt wurden.

Die Gliederung des Bestandes im vorliegenden Findbuch lehnt sich eng an die ursprüngliche Fassung aus der Kartei von Herrn Prast an. Die jetzige Klassifikation verwendet jedoch das Dezimalsystem; die bisherigen Signaturen (als "Alte Registratur-Signatur" in die Titelaufnahme übernommen) finden bei der Untergliederung der Gruppen Verwendung, wodurch das Findbuch im wesentlichen die frühere Abfolge der Akten spiegelt. Allerdings umfassen jetzt Mittel- und Untergruppen i. d.R. mindestens drei Akten, so daß alte Gruppen mit weniger als drei Akten entweder bereits vorhandenen Sachbereichen zugeordnet oder gemeinsam zu größeren Gruppen zusammengefaßt werden.

Dies gilt besonders für die Gruppe 2.37. ("Verschiedene Werke"), es gilt jedoch nicht für die Abschnitte 1.9. ("Korrespondenzen..."), 1.13. ("Familiengeschichte") sowie 2.14. ("Bad Oeynhausen"): hier bleiben die kleine Gruppen bestehen. Die Überarbeitung der Gliederung erfolgte durch die Unterzeichnete. Die Aktentitel werden durch Indices der Orte, Personen, Institutionen (auch Firmen) und Sachen ergänzt und miteinander verzahnt.

Die Eingabe der Titelaufnahmen in das EDV-Programm AIDA durch Frau Elke Wittenberg (die auch die Indexbegriffe bestimmte) wurde durch die Firma Schmalbach-Lubeca AG gefördert, wofür an dieser Stelle ein besonderer Dank ausgesprochen wird.

Wolfenbüttel, im Dezember 1993 / Mai 1994

Dr. Ulrike Strauß
(Archivoberrätin)

Literaturhinweis:
7 Jahrzehnte Firmengeschichte --- Siebzig Jahre J.A. Schmalbach (hrsg. von Schmalbach-Lubeca-Werke AG, Braunschweig 1968).
Nds.STA WF Dienstbibl. Sign. 2° Zg. 71/92

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Braunschweig, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

5

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-5

Link 

Braunschweig, Stadt [Wohnplatz]