NLA WO 322 N

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Familie von Petersdorff-Campen auf Kirchberg

Laufzeit 

1666-2007

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 


Rittergut Kirchberg
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Die Gründung des Gutes liegt über 1000 Jahre zurück. Uralte Grundmauern, auf denen das Gutshaus auch heute noch steht, sind etwa 747 bis 814 im Zuge der Christianisierung durch Karl den Großen geschaffen worden. An strategisch wichtigen Plätzen wie dort im Tal der Markau entstanden sogenannte Fluchtburgen. Auch das Rittergut Kirchberg war so eine Flucht- und Wasserburg.

Die Silberfunde am Rammelsberg gaben der Gegend und Kirchberg immer mehr Bedeutung. Die Burg entwickelte sich zu einem Königshof.

Um die Gebäude, die mit Wasser umgeben waren, stabil zu bauen, wurden riesige Eichenstämme im Untergrund eingebaut.

Alle 25 bis 30 km wurden damals solche Burgen gebaut. Sie lagen an den alten Heerstraßen und dienten der Flucht und der Verteidigung der Landesgrenzen.

Im Jahre 1206 beschreibt eine Urkunde, dass die Kirche dem Reichsstift Gandersheim zugehörig war. Die wirtschaftlichen Interessen des Gutes wurden bis zum Jahr 1487 durch die Herren von Freden wahrgenommen.

Anschließend war das Herzoghaus Braunschweig Eigentümer. In dem Zusammenhang wurden verschiedene Adelsfamilien als Lehnsinhaber genannt.

Schließlich kaufte Herzogin Elisabeth, geb. Gräfin Stollberg das Lehn zurück und gab es an ihren Enkel, Herzog Heinrich den Jüngeren von Braunschweig. Dieser übertrug den Besitz an seine illegitimen Söhne mit Eva von Trott.

Eine fast vollständige Zerstörung der Burg und der Wirtschaftsgebäude wurde vermutlich durch den Grafen Vollrad von Mansfeld 1552 vollzogen, der das Luthertum gegen den katholischen Herzog von Braunschweig durchsetzen wollte. Der Augsburger Friedensvertrag sah Entschädigungszahlungen vor, mit denen die Burg und die Gebäude ab 1555 wieder aufgebaut wurden. 1606 erhielt Christoph von Dorstadt das Gut als Pfandlehn. Im Jahre 1615 wurde Daniel von Campen Besitzer des Gutes und der

Burg. Der Merianzeichner Conrad Buno hat das Rittergut 1653 (oder 1654?) erstmals bildlich dargestellt.

Durch Daniel von Campen wurden viele Gebäude saniert oder neu erstellt. Eckhard von Campen gab dem Gutshaus 1812 eine neue Dachform. Ein barockes Mansardenspitzdach, welches auch die heutige Form darstellt. Sein Sohn August Ferdinand baute besonders die Wirtschaftsgebäude weiter. Durch die Hochzeit seiner Nichte Tusnelde von Campen mit Leo von Petersdorff kam das Gut an die Familie von Petersdorff, die seit dem den Doppelnamen von Petersdorff-Campen trägt.



Der Gutshof heute
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Der Gutshof befindet sich im Privatbesitz der Familie von Petersdorff-Campen. Viele historische Gebäude befinden sich unter Denkmalsschutz.

Die wirtschaftliche Grundlage des Betriebes wird durch den Ackerbau und das Wohnen auf dem Rittergut gelegt. Moderner Ackerbau mit Weizen, Rüben und Raps sowie Erdbeeren, Schnittblumen und Zuckermais auf einer Fläche von ca. 270 ha ist das eine Standbein des Betriebes. Wohnen auf dem Rittergut ist das andere Standbein. In die Fachwerkscheunen wurde moderner Wohnkomfort eingebaut. Es entstanden viele großzügige Wohnungen, die heute vermietet sind.

Zum Betrieb gehören ebenfalls 12 Fischteiche und 50 ha Wald.

(vgl. auch www.rittergut-kirchberg.de)





Bestandsgeschichte
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Die hier verzeichneten Unterlagen wurden in den Jahren 2007-2008 von Herrn Georg von Petersdorff-Campen im hiesigen Staatsarchiv deponiert und vom Unterzeichnenden verzeichnet. Im Jahre 2010 übergab Herr von Petersdorff-Campen seine genealogische Sammlung (Gliederungspunkt 3).



Wolfenbüttel, im Dezember 2010





(Luttmer)
Archivoberinspektor









Archivalien zur Familie in anderen Beständen

(u.a.):
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26 Slg, Nr. 93 H
Stammtafel der Adelichen Familie Campen. Abschrift nach einer alten Stammtafel im Besitz der von Petersdorff-Campen auf Kirchberg

314 N, in Nr. 30
Familiengeschichtliches zur Familie von Campen
(Nachlaß K. Kronenberg)

27 Slg, Nr. 1634
Personengeschichtliche Sammlung von Petersdorff-Campen

39 Neu 16, Nr. 437
Inventar über den Nachlaß der Witwe des Oberforstmeisters Eckhard von Campen, Caroline geb. Söllig, 1836

50 Neu 1, Nr. 358
Personalakte des Kammerauditors Wilhelm von Campen, 1821-1828

40 Neu 2 Nr. 39 & 44
Vormundschaft für die minderjährigen Kinder des in Braunschweig gestorbenen Drosten Anton Wilhelm Eberhard von Campen, 1854-1863

40 Neu 16, Nr. 1183
Testamentshinterlegung des Gutsbesitzers August Ferdinand von Campen zu Kirchberg und deren Zurücknahme, 1850-1854

40 Neu 2, Nr. 5845
Testament der Witwe des Generals Adolph von Hohnhorst, Hedwig geb. von Campen aus Braunschweig, 1893-1895

5 N, Nr. 429
Foto des Rittergutsbesitzers Adolf Friedrich von Petersdorff-Campen auf Kirchberg, 1917

12 Neu 13, Nr. 51797
Kostfräulein Anna von Petersdorff-Campen im Stift Steterburg

Nachlaß Hermann von Petersdorff (1864-1929) im Bundesarchiv Koblenz
Staatsarchivar, dann Staatsarchivrat im Geheimen Staatsarchiv in Berlin (1918-1929)

Archivalien zum Rittergut Kirchberg s. a.:
Bestand 10 A Alt (Adliges Gericht Kirchberg)




Literatur:
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E. v. Petersdorff-Campen: Die märkische Familie von Petersdorff. Bad Gandersheim 1986
(DiBi 2° Zg. 466/70a)

Georg von Petersdorff-Campen: Familie von Campen auf Kirchberg und Ildehausen. Kirchberg 2007
(322 N, Nr.

47)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Seesen, Stadt [Wohnplatz]

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1

Zeit bis 

1

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1111

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1

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Seesen, Stadt [Wohnplatz]

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Ildehausen [Wohnplatz]

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Ildehausen [Wohnplatz]

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Kirchberg (Seesen) [Wohnplatz]

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1

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Kirchberg (Seesen) [Wohnplatz]

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Bezeichnung 

Hammerhäuser Mühle [Wohnplatz]

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1-1091

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Hammerhäuser Mühle [Wohnplatz]

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Bezeichnung 

Engelade [Wohnplatz]

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Engelade [Wohnplatz]

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Bezeichnung 

Eulenburg (Seesen) [Wohnplatz]

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1

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Link 

Eulenburg (Seesen) [Wohnplatz]