NLA WO 11 Alt Mart

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kloster Mariental

Laufzeit 

1233-1833

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Das Kloster Mariental ist nach der Angabe des ältesten Copoialbuches 1138 durch Pfalzgraf Friedrich II. von Sommerschenburg als Zisterzienserkloster gestiftet worden. Im erwähnten Copialbuch wird ein Bodo als erster Abt genannt. In der Urkunde von 1147 (22 Urk 1) wird als Ortsbezeichnung angegeben "monasterium vallis sancte Marie". Mariental ist nach Walkenried (1129) und Amelungsborn (1135) das älteste Kloster des Ordens im heutigen Regierungsbezirk Braunschweig.

Im Verlauf seiner Entwicklung erwarb Mariental neben Landund Walbesitz einzelne Hofstellen in verschiedenen örfern und das Patronatsrecht in einigen umliegenden Orten (z.B. Barmke und Grasleben). Auch im Erzstift Magdeburg und im Domstift Halberstadt erwarb das Kloster umfangreichen Besitz (u.a. Hakenstedt, Bansleben, Mammendorf und Siegersleben). Daneben hatten die Grauhöfe und Häuser in den Städten (Braunschweig, Magdeburg und Helmstedt - 1576 zur Julius-Universität umgestaltet) ihre besondere Bedeutung für die Präsenz des Klosters. Die stabilen wirtschaftlichen Verhältnisse begannen im 15. Jh. zu stagnieren, schließlich setzte der Verfall ein.

Die Reformation des Klosters wurde bereits vor dem Regierungsantritt Herzog Julius eingeleitet und im Herbst 1569 abgeschlossen (11 Alt Mart 147). Der amtierende Abt Caspar Schosgen schloß sich der Reformation an, der Konvent folgte ihm. Alle weiteren Äbte des Klosters waren Theologen. Erst mit Johann von Uslar, einem Juristen, wurde diese Tradition 1619 durchbrochen. Die wirtschaftlichen Belange des Klosters unterstanden nach der Reformation der Aufsicht der neugebildeten Klosterratsstube in Wolfenbüttel.

Nach mehrfachen Plünderungen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurden die noch vorhandenen Wertgegenstände des Klosters nach Braunschweig ausgelagert und dort in einzelnen Privathäusern sichergestellt (11 Alt Mart 164). Auf Anweisung des Herzogs und der Klosterratsstube ist ein Teil dieser Wertgegenstände 1721 in Braunschweig verkauft worden (11 Alt mart 166; 180). Während des Dreißigjährigen Krieges kam es zu einer etwa 3 Jahre dauernden Besetzung des Klosters durch den Zisterzienserorden. Barthold Nikolaus Nihus, Absolvent der Julius-Universität Helmstedt, war 1622 konvertiert und wurde 1629 als Prälat für die erwähnten Zisterzienserklöster eingesetzt. Es kam kurzzeitig zur Restitution der katholischen Zustände (1629-1631)). Ab 1655 regelte die von Herzog August erlassene Klosterordnung, daß künftig der jeweilige Generalsuperintendent von Helmstedt Abt des Klosters Mariental sein und die mit dieser Stelle verbundene Dotation erhalten sollte. Die weiteren Titulaturen waren an Ämter der Universität und Schule in Helmstedt gebunden.

Bedeutend wurde in nachreformatorischer Zeit die Schule, die auf Veranlassung von Herzog Julius, ähnlich wie in den Klöstern Amelungsborn und Riddagshausen, als dreiklassige Lateinschule in Mariental eingerichtet worden war. Die Schüler kamen von Amelungsborn über Riddagshausen nach Mariental und erhielten hier die letzte Vorbereitung für das Studium in Helmstedt. Besondere Stipendiaten wurden der Schule vom Herzog oder der Klosterratsstube direkt zugewiesen. Ausbildung und Versorgung der Alumnen lagen ganz in der Hans des Klosters und wurden durch regelmäßige landesherrliche Visitationen überwacht. Ein angegliedertes Lehrerseminar ist 1773 nach Helmstedt verlegt worden.

Die Bausubstanz der Klostergebäude, besonders von Kreuzgang, Kirche und Schule, erforderte am Ende des 17. Jh. grundlegende Erhaltungsmaßnahmen (11 Alt Mart 821).

Stand: 1995

Bestandsgeschichte 

Neubildung und Verzeichnung des vorliegenden Bestandes wurden unter dem Gesichtspunkt der Rekonstruktion der Klosterverwaltung als ehemals selbständiger Einheit unter der Aufsicht der Klosterratsstube vorgenommen. Der Bestand wurde wesentlich aus dem bisherigen Bestand L Alt 11 Mariental, sowie aus Kammerakten und dem Bestand der Klosterratsstube gebildet, soweit die eindeutige Provenienz der Klosterverwaltung vorlag. Seine Laufzeit endet mit Jahr 1805, da die Umgestaltung der Verwaltungsstruktur in der Zeit des Königreichs Westfalen einschneidende Veränderungen brachte. Soweit aus dem bisherigen Bestand L Alt 11 Mariental Teile über diese zeitliche Begrenzung hinausgingen, wurden sie dem noch in der Entstehung begriffenen Bestand zugeordnet, der künftig die Zeit 1806-1812 umfassen wird.

Stand: 1995

Enthält 

u.a. Archiv, Bibliothek, Kanzlei, Urkundenabschriften, Kopialbücher; Verfassung, Gerechtsame; Klosterpersonen; Reformation, Ecclesiastica; Lehnssachen, Besitzansprüche; Güterverwaltung; Einnahmen; Inventare; Abgaben, Grenz-, Bau- u. Klostergerichtssachen.

Literatur 

Christoph Römer, Mariental, in: Germania Benedictina XII: Norddeutschland, bearb. v. Ulrich Faust, 1994 S. 463-517

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

11,6

Bearbeiter 

Dr. Horst-Rüdiger Jarck (1995)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

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Bezeichnung 

Warsleben [Wohnplatz]

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16690

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Hakenstedt [Wohnplatz]

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Siegersleben [Wohnplatz]

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Wackersleben [Wohnplatz]

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Weferlingen, Flecken [Wohnplatz]

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Altbrandsleben [Wohnplatz]

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Hamersleben [Wohnplatz]

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Rottorf (Rennau) [Wohnplatz]

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Rottorf (Rennau) [Wohnplatz]

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Altona (Ausleben) [Wohnplatz]

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Ovelgünne [Wohnplatz]

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Mariental, Gemeinde [Wohnplatz]

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Mariental, Gemeinde [Wohnplatz]

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Barmke [Wohnplatz]

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Barmke [Wohnplatz]

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Grasleben, Gemeinde [Wohnplatz]

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Grasleben, Gemeinde [Wohnplatz]

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Helmstedt, Stadt [Wohnplatz]

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Helmstedt, Stadt [Wohnplatz]

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Emmerstedt [Wohnplatz]

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Emmerstedt [Wohnplatz]

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Alversdorf [Wohnplatz]

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Ochsendorf [Wohnplatz]

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Ochsendorf [Wohnplatz]

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Rennau, Gemeinde [Wohnplatz]

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Rennau, Gemeinde [Wohnplatz]

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Querenhorst, Gemeinde [Wohnplatz]

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Link 

Querenhorst, Gemeinde [Wohnplatz]