NLA WO 6 Urk

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kanonissenstift Gandersheim

Laufzeit 

877-1969

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Gründung im 9. Jh. durch den späteren Herzog Liudolf, Reformation nach 1589. Die Äbtissin blieb bis 1802 Reichsfürstin. Aufhebung des Stiftes 1810.

Bestandsgeschichte 

Das 1472 Nummern (im ganzen mehr als 1500 Originale) umfassende Urkundenarchiv des Reichsstifts Gandersheim (Urk Abt. 6), der älteste und bedeutendste Urkundenbestand des Staatsarchivs, war bisher ohne Findbuch. Das 19. Jh. (Hettling, Schmidt, Ehlers) behalf sich mit der Numerierung der Urkundenhüllen nach den Datierungen und mit längeren oder kürzeren meist lateinischen Auszügen, überwiegend auch nur mit der Angabe des Ausstellers und der Datierung, die auf das blaue Umschlagpapier der Urkunden geschrieben wurden.

Eine Zusammenfassung dieser ungleichmäßigen Betreffe zu einem Findbuch hat offenbar nicht stattgefunden oder ist nicht überliefert. Ansätze Hettlings zu einem Gandersheimer Urkundenbuch sind steckengeblieben. (s. 33 Slg 20-23)

Erst 1939 wurde der damalige Referendar bzw. Assessor Dr. Erich Müller mit der Anfertigung von Archivregesten beauftragt. Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges kam diese Arbeit nicht über erste, unzureichende Anfänge hinaus. Staatsarchivrat Dr. Goetting begann daher Ende 1948 mit einer neuen Regestierung des Bestandes auf Karteikarten und führte in den Jahren 1949-1952 die Verzeichnung der Nr. 1-673, also bis zum Jahr 1500, durch.

Um die Arbeit rascher abzuschließen, wurde noch 1950 der damalige Staatsarchivassessor Dr. Herbert Mundhenke beauftragt, die Nr. 674 ff. (ab 1500) zu regestieren. Die Verzeichnung gedieh jedoch nur bis zur Nr. 748 (1518). Als Mundhenke am 1. November 1951 aus dem Dienst des Staatsarchivs ausschied, wurde die Aufgabe seinem Nachfolger, Staatsarchivassessor Dr. Penners, übertragen. Es erwies sich jedoch zunächst als notwendig, die Regesten Nr. 674-748 nochmals zu überarbeiten. Im übrigen wurde das Unternehmen infolge anderweitiger Inanspruchnahme des Bearbeiters nicht weiter gefördert. Erst als der Staatsarchivrat z.Wv. Dr. Tessin dem Staatsarchiv vom 15. Juli bis 31. Dezember 1954 zur Dienstleistung überwiesen wurde, konnte die Arbeit in verhältnismäßig kurzer Zeit zum Abschluß gebracht werden. Der Arbeitsanteil beträgt also, wie folgt:

Regesten Nr. 1-673 (c. 852-1498) : Goetting
Nr. 674-748 (1500-1518) : Mundhenke/Penners
Nr. 749-1472 (1518-1858) : Tessin.

Für die Urkunden bis 1599 wurde die Verzeichnung in Form ausführlicher Archivregesten in chronologischer Folge gewählt x). Von 1600 ab konnte mit Rücksicht auf den Umfang des Materials und die geringere Bedeutung des Urkundeninhaltes eine Regestenkurzform gewählt werden. Sie enthält lediglich die Angaben über Datierung, Aussteller, Inhaltsstichwort, vorkommende Orts-, Flur- und Personennamen, Besiegelung und Beschreibstoff.

Im Index (s. Bd. 3 S.153ff.) sind noch die Urkunden bis 1599, die Urkunden ab 1600 (Nr. 989ff.) sind im Index nicht erfaßt.

Der besseren Übersicht halber und um die mannigfache Wiederholung gleichlautender Lehnbriefe u.a.zu vermeiden, wurde der Urkundenbestand vom Jahr 1600 ab (Nr. 989 ff.) in Sachgruppen zusammengefaßt und zwar:

Beschlüsse des Stiftskapitels.
Wahl und Einführung der Äbtissinnen (Kapitulationen).
Wahl und Einführung der Dekaninnen (Kapitulationen).
Testamente und Stiftungen der Äbtissinnen und Dekaninnen.
Kollationen von Kanonissenpräbenden.
Patronatssachen.
Verhältnis zum herzogl. Hause, Granz= und Hoheitssachen.
Kaiserliche Lehnbriefe.
Brandenburgische Lehnreverse.
Lehnbriefe der Äbtissinnen für das Kapitel.
Lehnbriefe (Aktivlehen) für adlige Familien.
Lehnbriefe (Aktivlehen) für bürgerliche Familien.
Lehnbriefe für die Familie Witten.
Schuldverschreibungen und Forderungen.
Leibzuchtverschreibungen.
Verkäufe, Verpfändungen, Verschreibungen usw. von Grundstücken und Zehnten.
Auswärtiger Stiftsbesitz.
Verhältnis zur Stadt Gandersheim.
Varia.

Die Abschrift von den handschriftlichen Karteikarten besorgte die Angestellte Frau Kirstein 1955/56.

Stand: 30. September 1957

Literatur 

Haas, Philip: Quellenerschließung als Beitrag zur historischen Forschung. Hans Goetting und die Geschichte von Reichsstift und Stadt Gandersheim. In: Archiv für Diplomatik 67 (2021). S. 402-430.

Findmittel 

Dieses Findbuch wurde im Rahmen der Programme zur Förderung der wissenschaftlichen Literaturversorgungs- und Informationssysteme der Deutschen Forschungsgemeinschaft (www.dfg.de/lis) digitalisiert.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

1547 Stück

Bearbeiter 

Dr. Goetting (1957)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja