NLA ST Rep. 301/2

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Gut Freschluneberg

Laufzeit 

1625-1919

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Akten über Rechtsstreitigkeiten und Besitzstandsfragen des Gutes Freschluneberg
Findmittel: EDV-Findbuch 2001, jüngerer Zugang unverzeichnet
Umfang: 0,3 lfdm

Bestandsgeschichte 

1. Zur Geschichte des Gutes Freschluneberg

Das Gut Freschluneberg, unweit von Beverstedt, das seine Bezeichnung zur Unterscheidung von dem älteren Gut Altluneberg erhielt, war eine Besitzung der Familie von Luneberg. Erstmals erwähnt wird das Gut im Besitz des seit 1579 in der Börde Beverstedt nachweisbaren Heineke von Luneberg, der um das Jahr 1600 ein neues Gutshaus errichtet hat und damit die Verwaltung dieses Gutes endgültig von Altluneberg trennte. Mit Heinekes Sohn Johann von Luneberg (geb. 1584, 1609 Richter zu Schwanewede, 1621 Erbrichter der Börde Beverstedt und 1634 Erbrichter zu Freschluneberg) starb die Familie 1641 im Mannesstamm aus. Johanns zweite Tochter Elisabeth Wolberich (1632-1708) brachte Freschluneberg in ihre Ehe mit Kaspar Heinrich von Krough (1631-1697) ein. 1720 wurde das Gut in die Rittermatrikel aufgenommen. Über die Enkelin der beiden, Katharina Maria von Krough, die seit 1691 mit dem schwedischen Leutnant Hans Siewert von der Wisch verheiratet war, gelangte das Gut Freschluneberg in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an ihren Sohn Kaspar Heinrich von der Wisch. Kaspar Heinrichs gleichnamiger Enkel verkaufte das Gut im Jahr 1837 an den späteren Generalmajor Heinrich Karl von Rettberg für 40.000 Reichstaler. Heinrich Karls Sohn Oberst Wilhelm von Rettberg wiederum verkaufte bereits am 1. September 1847 das Gut an Friedrich Müller aus Fischerhude für 27.500 Reichstaler. 1922 brannte das Gutshaus nieder unter dessen Sohn Georg Müller nieder und wurde von dem Architekten Georg Hoffmeyer aus Bremerhaven neu aufgebaut. Dessen Sohn Heinz Müller verkaufte zur Abfindung seiner Geschwister große Teile des Gutes. Im Besitz der Familie Müller, dessen Senior Georg Müller momentan ist, befindet sich Gut Freschluneberg bis heute.


2. Zur Geschichte des Bestandes

Am 25. Mai 1971 übergab Herr Rudolf Müller aus Westen im Kreis Verden dem

Staatsarchiv "Processacten u. ähnliches aus den Jahren 1668-1740 der Besitzer des Rittergutes Freschluneberg von Krough und von der Wisch". Am 20. Juni dieses Jahres schenkte Herr Müller dem Staatsarchiv weitere "Akten über Holzdiebstähle in den Forsten der adlig-freien Güter Altluneberg und Freschluneberg von 1730 bis 1830" sowie Unterlagen über die Eigentumsverhältnisse und Besitzerwechsel aus dem "Familienarchiv der Familie Müller-Fischerhude/Freschluneberg" (acc. 17/71). Diese dem Staatsarchiv geschenkten Akten wurden im Juni 1971 von Paul Dubielzig geordnet und verzeichnet. Der Bestand umfaßte seinerzeit 17 Nummern mit Schriftgut aus den Jahren 1668 bis 1918. Abschriftlich reichte der Bestand bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück. Im Frühjahr 2001 erfolgte eine weitere Archivalienschenkung aus dem alten Freschluneberger Archiv an das Staatsarchiv. Am 22. März dieses Jahres übergab Herr Eberhard Nehring/Stinstedt im Auftrag von Herrn Georg Müller in Lunestedt weitere Akten zur Eingliederung in den Bestand Rep. 301/2 (acc. 2001/214).

Fünf Karten aus dieser Akzession liegen jetzt Karten neu Nr.

Enge Beziehungen bestehen auch zu dem neu hinzugekommenen Bestand des Gutsarchivs Altluneberg (Dep. 35).
.........

3. Besitzerfolge von Gut Freschluneberg

Heineke von Luneberg (1579)-1609
Johann von Luneberg 1609-1641
Elisabeth Wolbrich von Luneberg 1641-...
Kaspar Heinrich von Krough ... -1697
Elisabeth Wolbrich von Krough geb. von Luneberg 1697-1718
Christoph von Krough 1718-1725
Kaspar Heinrich von der Wisch 1725-1773
Eibe Siade Johannes von der Wisch 1773-ca.1820
Kaspar Heinrich von der Wisch (1825)-1837
Heinrich Karl von Rettberg

1837-1844
Wilhelm von Rettberg 1844-1847
Johann Friedrich Müller 1847-1885
Georg Müller 1885-1922
Heinz Müller 1922-1965
Georg Müller seit 1965


4. Literaturhinweise

Arthur von Düring, Ehemalige und jetzige Adelssitze im Kreise Wesermünde, in: Stader Archiv NF 27 (1937),
S. 185-232; hier S. 217.

Die Güter der Ritterschaft im Herzogtum Bremen. Hrsg. v. der Ritterschaft der Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2001.

Ulrike Hindersmann, Der ritterschaftliche Adel im Königreich Hannover 1814-1866(= Veröffentlichungen der Histori-
schen Kommission für Niedersachsen und Bremen, 203), Hannover 2001.

Hans Mindermann, Ein Rittergut in Frschluneberg, Typoskript o. O. u. J.

Otto Merker, Die Ritterschaft des Erzstifts Bremen im Spätmittelalter. Herrschaft und politische Stellung als
Landstand (= Einzelschriften des Stader Geschichts- und Heimatvereins, 16), Stade 1962.

Luneberg Mushard, Monumenta Nobilitatis antiquae Familiarum illustrium, inprimis Ordinis Equestris in Ducatibus Bremensi & Verdensi, Bremen 1708, S. 374-379.

Hans G. Trüper, Ritter und Knappen zwischen Elbe und Weser. Die Ministerialität des Erzstifts Bremen (= Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen
und Verden, 12), Stade 2000.

Stade, im Juli 2001

Dr. Christian Hoffmann

Die oben genannte Akzession, die im wesentlichen die Verwaltung des Gutes im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert und Besitzregelungen innerhalb der letzten Inhaberfamilie Müller widerspiegelt, wurde im Januar 2009 von dem U. verzeichnet und das Vorwort (Teil 1) entsprechend ergänzt.

Stade, im Januar 2009

Dr. Thomas

Bardelle

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Freschluneberg [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

6366

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-6366

Link 

Freschluneberg [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Altluneberg [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

6587

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-6587

Link 

Altluneberg [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Gericht Beverstedt (einschließlich Burggericht Altluneberg)

Zeit von 

1813

Zeit bis 

1852

Objekt_ID 

174

Ebenen_ID 

6020

Geo_ID 

6020-174

Link 

Gericht Beverstedt (einschließlich Burggericht Altluneberg)