NLA ST Rep. 180 STR

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Regierungspräsident Stade 1885-1978, Straßenbau

Laufzeit 

1871-1978

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Planfeststellungsverfahren, Akten über Bundesstraßen und Autobahnen, die Unterhaltung und den Bau von Brücken, aber auch Akten zur Luftschiffahrt
Umfang: 4,5 lfdm
Findmittel: EDV-Findbuch 2003

Bestandsgeschichte 

1. Zur Geschichte der Straßenbauverwaltung

Der Grundstein für den ingenieurmäßig betriebenen Straßen-
bau im Kurfürstentum Hannover wurde 1764 gelegt, als die
"General-Wegbauintendance" als zentrale Fachbehörde
eingerichtet wurde. Nach den napoleonischen Kriegen trat
1817 an die Stelle der Wegbauintendance die
General-Wegbau-Kommission. Sie war bis zu ihrer Auflösung
1843 vor allem darum bemüht, Vorhandenes wieder instand-
zusetzen und das Fernstraßennetz weiter auszubauen. Im
Jahre 1843 gingen die Geschäfte der Chaussee-Bauverwaltung
von der General-Wegbau-Kommission auf eine beim Ministerium
des Innern gebildete Abteilung für Wegebausachen über,
während die Vorbereitung und Durchführung der Baupläne samt
der Aufsicht über die Beamten und Angestellten der
Chausseeverwaltung hinfort den Landdrosteien oblag. Auch
nach der Eingliederung Hannovers in den preußischen
Staatsverband 1866 wurde die Unterhaltung der Chausseen
zunächst weiterhin als Staatsaufgabe angesehen und von den
Landdrosteien ausgeübt. Vom 1. April 1873 an ging zuerst
die technische Leitung der Neubau- und Unterhaltungs-
arbeiten des Landstraßenbaus von den Landdrosteien auf den
1867 neu gebildeten Provinzialverband Hannover über. Vom 1.
Januar 1876 an lag dann die Verwaltung aller drei
Straßengattungen, also der Chausseen, Landstraßen und
Gemeindewege, bei dem Provinzialverband Hannover, dem in
der unteren Instanz anfangs 12, seit 1876 mit Clausthal und
Geestemünde 14 Wegbauinspektionen unterstanden. Ab 1885
wurden diese als "Landesbauinspektionen", ab 1911 als
"Landesbauämter" bezeichnet. Im Landdrosteibezirk Stade
lagen die drei Wegbau- bzw. Landesbauinspektionen Stade,
Verden und Geestemünde. Ihre Umbenennung in Landesbauämter
änderte nichts an den Bezirken der bestehenden Ämter. Erst
1932 wurde das Landesbauamt Wesermünde aufgehoben und mit
dem Landesbauamt Stade

vereinigt.

Von 1876 bis 1973 besaßen die Landdrosteien bzw.
Regierungspräsidenten der preußischen Provinzen bzw. des
Landes Niedersachsen hinsichtlich des Straßen- und Wegebaus
keine planerischen und entscheidenden Kompetenzen mehr,
sondern nur noch regulierende Funktionen.

Die 1867 begründete provinzialständische parlamentarische
Selbstverwaltung wurde nach der Machtübernahme der
Nationalsozialisten 1933 aufgelöst. Ihre Aufgaben und
Zuständigkeiten gingen am 1.1.1934 auf den Oberpräsidenten
der Provinz Hannover über. Durch das Straßenneuregelungs-
gesetz vom 26.3.1934 (RGBl. I, S. 243) wurde die
Straßenbauverwaltung insgesamt neu strukturiert. In Berlin
wurde eine oberste Reichsbehörde errichtet, deren Leiter
die Bezeichnung "Der Generalinspektor für das deutsche
Straßenwesen" erhielt und direkt dem Reichskanzler unter-
stand. In seinen Kompetenzbereich gehörten alle öffent-
lichen Wege. Träger der Straßenbaulast für "Reichsauto-
bahnen" und "Reichsstraßen" war das Reich. Für Unterhalt
und Ausbau der "Landstraßen 1. Ordnung" (heute Landes-
straßen) waren die Länder bzw. preußischen Provinzen
zuständig. Die Straßenbaulast der "Landstraßen 2. Ordnung"
(heute Kreisstraßen) lag bei den Kreisen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die britische Militär-
regierung zunächst die Straßenbau- und Verkehrsdirektion
mit Sitz in Hannover als zentrale Verwaltung für die
britische Zone ein. In dem am 1.11.1946 neu gebildeten Land
Niedersachsen gingen die Befugnisse des Oberpräsidenten als
oberster Straßenbaubehörde auf die Referatsgruppe Straßen-
bau der Abteilung III des Niedersächsischen Ministeriums
für Wirtschaft und Verkehr über. Die Straßenbau- und
Verkehrsdirektion blieb als Sonderbehörde der Mittelinstanz
für die ehemalige Provinz Hannover und das einstige Land
Schaumburg-Lippe bestehen; 1949 wurde an ihrer Stelle für
alle

niedersächsischen Landesteile die Niedersächsische
Straßenbaudirektion als selbständige zentrale Behörde
eingerichtet. Neben der mittelinstanzlichen Zuständigkeit
für den Bau und die Unterhaltung der Bundes- und der Land-
straßen war die Straßenbaudirektion auch für die
Bundesautobahnen im gesamten Gebiet des Landes Nieder-
sachsen zuständig. Die Straßenbauämter Hannover, Northeim
und Stade waren gleichzeitig sogenannte Autobahnbetriebs-
ämter. Bereits seit 1934 galt für die Kreisstraßen eine Art
Auftragsverwaltung durch die Straßenbauämter. Aufgrund des
"Nds. Straßengesetzes vom 14.12.1962" und des "Achten Ge-
setzes zur Verwaltungs- und Gebietsreform vom 28.6.1977"
verwalten inzwischen die meisten Landkreise ihre Kreis-
straßen selbst.

1959 wurde die Straßenbaudirektion dem Nieders.
Landesverwaltungsamt, Abteilung Straßenbau, eingegliedert.
Dem Landesverwaltungsamt als oberer Straßenbaubehörde für
ganz Niedersachsen unterstanden in der Ortsinstanz weiter-
hin die Straßenbauämter. 1973 faßte das Innenministerium
den Beschluß, bestimmte Aufgaben der Fachaufsicht und der
Planfeststellung für Straßenbauvorhaben den Straßenbaude-
zernaten der Bezirksregierungen zu übertragen. Von den
Aufgaben und Zuständigkeiten der Abteilung E - Straßen-
bau - des Landesverwaltungsamtes wurden am 1. Januar 1974
auf die Regierungspräsidenten/Präsidenten der Verwaltungs-
bezirke in Hannover (zugleich für Hildesheim), Lüneburg
(zugleich für Stade), Oldenburg (zugleich für Aurich und
Osnabrück) und Braunschweig übertragen:
1. Wahrung der gesamtplanerischen Belange bei der Auf-
stellung von Linienentwürfen und Vorentwürfen,
2. Abstimmung der Linienentwürfe und Vorentwürfe, Stellung-
nahme
3. Planfeststellung
4. Anbau an Verkehrsstraßen
5. Wahrung der Belange des Straßenbaues und des Straßen-
betriebes bei Bauleitplanungen und Planungen

anderer
Planungsträger
6. Zuwendungen an kommunale Straßenbaulastträger.


2. Bestandsgliederung und Bestandsgeschichte

Im Jahre 1863 wurde die Registratur der Landdrostei in 27
Hauptgruppen eingeteilt; diese Einteilung war für die zu
Beginn der preußischen Verwaltung zwischen 1868 und 1877
angelegten Behördenfindbücher maßgebend. Die Behördenfind-
bücher für den Chaussee- und Wegebau wurden in den Jahren
1871-1877 angelegt und danach laufend, teilweise bis in die
1950er Jahre, fortgeschrieben (jetzt unter der Signatur
Rep. 180 STR Nr. 711-713). Anfang der 1980er Jahre wurden
davon im Staatsarchiv Stade maschinenschriftliche Ab-
schriften erstellt, die fortan als Archivfindmittel dienten
(jetzt unter der Signatur Rep. 180 STR Nr. 715-722).

Das vorliegende Findbuch erschließt die jüngeren, ab 1885
angelegten Akten des aufgelösten alten Teilbestands
Rep. 80 Ch, der ungeschieden Straßenbauangelegenheiten von
1738 bis 1950 enthielt. Neben diesen, bereits durch das
alte Behördenfindbuch bzw. dessen Abschriften erfaßten
Akten vereinigt dieses Findbuch jüngere Abgaben der
Bezirksregierung Lüneburg. Von dort kamen mit den Akzes-
sionen 12/1986 und 13/1986 Planfeststellungsverfahren zu
Bundesautobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im
alten Regierungsbezirk Stade ins Staatsarchiv. Diese Akten
sind überwiegend beim Straßenbaudezernat des Nieder-
sächsischen Landesverwaltungsamtes in Hannover entstanden.
Von dort sind sie nach 1973 an den dann für Planfest-
stellungen in den Regierungsbezirken Stade und Lüneburg
zuständigen Regierungspräsidenten in Lüneburg abgegeben
und teilweise fortgeführt worden. Unter "Vorprovenienz"
findet sich bei diesen Akten im Aktentitel die Herkunft
aus dem Niedersächsischen Landesverwaltungsamt jeweils
vermerkt. Mit der Akzession 48/93 wurden noch drei weitere
Akten aus der Zeit vor 1978 ins Staatsarchiv

Stade über-
nommen.

Die Gliederung des Bestandes bildet die Aufgaben und
Zuständigkeiten des Regierungspräsidenten in Stade bzw.
seit 1974 in Lüneburg ab. Die zentralen Einschnitte in der
Verwaltungsorganisation des Straßenbaus werden insofern
berücksichtigt, als daß sich in der ersten großen Gruppe
Akten aus der Zeit von 1885 bis 1945 wiederfinden, in der
zweiten die Vorgänge der Jahre von 1945 bis 1978. In den
Akten einliegende Karten wurden während der Verzeichnung
entnommen und in die Kartenabteilung des Staatsarchivs
(s. die entsprechenden Hinweise "Jetzt Kartenabteilung
Mappe ..." oder "... Neu Nr. ...") eingeordnet. Die
betreffende neue Signatur ist jeweils angegeben.

Als Ergänzung zu dem vorliegenden Bestand sei auf die
Bestände der Straßenbauämter Stade und Verden hingewiesen
(Rep. 102 Stade und Rep. 102 Verden), sowie auf den Bestand
der Landdrostei Stade (Rep. 80), die Teilbestände "Verkehr"
des Regierungspräsidenten in Stade für die Zeit von 1885-
1978 (Rep. 180 V) und ebenso der Bezirksregierung Lüneburg
für die Jahre ab 1978 (Rep. 280 V). Ferner sind die Bestände
der Ämter bis 1885 (Rep. 74 [+Ortsname]), der Landratsämter
und Kreisausschüsse (Rep. 174 [+Ortsname] und Rep. 174a
[+Ortsname]) für die Zeit von 1885 bis 1932 und des Land-
kreises Stade für die Zeit ab 1932 (Rep. 274 Stade)
heranzuziehen. Weitere Angelegenheiten des Schienen- und
Straßenwesens enthalten die Bestände der Wasserbauin-
spektionen (Rep. 96, frühes 19. Jh. bis 1920er Jahre), der
Wasserwirtschaftsämter (Rep. 97, 1870er Jahre bis Gegenwart)
und des Hafenamts Cuxhaven (Rep. 99).

Die Überlieferung der General-Wegbauintendance, der
General-Wegbau-Kommission und des Ministeriums des Innern,
Abteilung für Wegbausachen, für die Zeit von 1743-1869 wird
im Hauptstaatsarchiv Hannover im Bestand Hann. 109 verwahrt.
Akten des Provinziallandtags und der

Provinzialverwaltung
zum Wegebau für den Zeitraum von 1867-1933 enthalten die
dortigen Bestände Hann. 150 und Hann. 151. Akten des
Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr
werden im Hauptstaatsarchiv Hannover im Bestand F 500,
Akten der Niedersächsischen Straßenbaudirektion bzw. des
Landesamtes für Straßenbau werden dort im Bestand F 530
verwahrt.


Literatur:

Udo Baldermann, Die Entwicklung des Straßennetzes in
Niedersachsen von 1768-1960, Hildesheim 1968 (Veröffent-
lichungen des Niedersächsischen Instituts für Landeskunde
und Landesentwicklung Reihe A Bd. 87, zugleich Schriften
der Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium
Niedersachsens Bd. 87).

Jasper Wilhelm Gottschalk, Handbuch des niedersächsischen
Wegerechts, Göttingen 1961.

Emil Hedden, Die Wege- und Wegeverkehrsgesetzgebung für die
Provinz Hannover, Bremerhaven 1930.

Sabine Hindelang/Peter Walther, Von der Wegbauintendance
zum Landesamt für Straßenbau (1764-1989), in: Es begann
mit 12000 Talern. Geschichte des Straßenbaus in Nieder-
sachsen, hg. von der Vereinigung der Straßenbau- und
Verkehrsingenieure in Niedersachsen, Hildesheim 1989,
S. 9-51.

Gerhard Nedden/Heinz Mecke de Swebussin (Bearb.), Handbuch
des niedersächsischen Straßenrechts, Göttingen 1964.

Ernst Pitz, Übersicht über die Bestände des Niedersächsi-
schen Staatsarchivs in Hannover Bd. 2 (Veröffentlichungen
der niedersächsischen Archivverwaltung 25), Göttingen 1968,
S. 198-203.

Jahresbericht des Nieders. Landesverwaltungsamtes
- Straßenbau - und der nachgeordneten Ämter für das
Haushaltsjahr 1973, hrsg. vom Nieders. Landesverwaltungsamt
- Straßenbau -, Hannover 1974.

Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Hannover.

Handbuch für die Provinz Hannover.

Handbuch über den Preußischen Staat.

Die Bundesrepublik Deutschland Staatshandbuch: Nieder-
sachsen,

Ausgaben 1995 und 2000.


BESTELLSIGNATUR ist die beim jeweiligen Aktentitel
angegebene Bestellnummer.


Stade, im Januar 2003 Dr. Sabine

Graf


Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Regierungsbezirk Stade

Zeit von 

1885

Zeit bis 

1932

Objekt_ID 

7

Ebenen_ID 

310

Geo_ID 

310-7

Link 

Regierungsbezirk Stade

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Regierungsbezirk Stade

Zeit von 

1932

Zeit bis 

1937

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5

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510

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510-5

Link 

Regierungsbezirk Stade

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Bezeichnung 

Regierungsbezirk Stade

Zeit von 

1939

Zeit bis 

1947

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3

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Regierungsbezirk Stade

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1947

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1972

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2

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Regierungsbezirk Stade

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Bezeichnung 

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1974

Zeit bis 

1977

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8

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1974

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1939

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Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk

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Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk

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1939

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1947

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Link 

Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk

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Bezeichnung 

Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk

Zeit von 

1947

Zeit bis 

1962

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1

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Regierungsbezirk Stade Teil Neuwerk

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Bezeichnung 

Regierungsbezirk Stade

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1937

Zeit bis 

1939

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Regierungsbezirk Stade