NLA ST Dep. 6

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Gutsarchiv von Behr zu Stellichte

Laufzeit 

1330-1979

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Schriftgut der Familie von Behr im Landkreis Soltau-Fallingbostel und verwandter Familien sowie Akten der Gutsverwaltungen zu Klein-Häuslingen und zu Stellichte. Der Bestand enthält das Archiv von Landschaft und Ritterschaft des Herzogtums Verden mit Schriftgut aus der Zeit von 1638 bis 1979.
Findmittel: Archivfindbuch 1951/55 (2 Bde.); Nachträge 1997-1999
Umfang: 457 Urkunden 1330-1888, 16,5 lfdm Akten (1377) 1513-1979

Geschichte des Bestandsbildners 

Das Gutsarchiv Stellichte wurde erstmals etwa um die Mitte des 18. Jahrhunderts geordnet und in einem sehr ausführlichen, aber äußerst unsystematischen Repertorium verzeichnet (im Folgenden als „ältestes Repertorium“ zitiert). Nach diesem waren die Archivalien in die beiden Gruppen
Lehnregistratur
Stellichter Hausregistratur
aufgeteilt. Das Repertorium der Lehnsregistratur ist vollständig, das der sogenannten Hausregistratur nur bruchstückhaft erhalten. Den wichtigsten Bestandteil bildete zweifellos die Lehnsregistratur. Sie stellte eine Art Zentralregistratur des Behr’schen Lehnsverbandes bzw. seines Seniors dar und enthält in sich die sogenannte „Lehnslade“, die die Lehnbriefe, Lehnsakten betreffen. Die Gesamtlehen der Gesamtfamilie in sich fasste (vgl. Lehnsarchiv Abt. XX Nr. 23). Die Hausregistratur war die eigentliche Gutsverwaltungsregistratur.
Als im Jahre 1807 der Schatzrat und spätere Erbmarschall Christian August Behr das Gut Stellichte übernahm und damit die meist getrennt gewesenen Behr’schen Güter Stellichte, Klein-Häuslichen, Hoya und Burglehen Rethem in seiner Hand vereinigte, führte er im Jahre 1809 eine Neuordnung der Registratur durch. Dabei behielt er die Zweitteilung in Lehnsregistratur und Gutsverwaltungsregistratur bei, wobei er die letztere in ihrem bisherigen Zustand beließ. Das Lehnsarchiv – so Folgenden statt „Lehnsregistratur“ genannt – erfuhr durch den Schatzrat Behr eine völlige Umgestaltung. Unter Aufteilung der Archivalien auf „Fächer“ schuf er zweckmäßige Unterabteilungen, ohne allerdings zwischen Urkunden und Akten zu unterscheiden. Er stellte aber die Urkunden im Wesentlichen an die Spitze, indem er in den Fächern I-X die Lehnsurkunden – für jedes Lehen ein besonderes Fach – und in Fach XI-XII (jetzt Abt. XI) die für die Familie besonders wichtigen, auf den Lehnsbesitz bezüglichen Erbvergleiche und Testamente, fast ausschließlich Papierurkunden (auch einige Akten), unterbrachte. Die meisten sonstigen Urkunden (über 100 Stück) fasste er in Fach XX-XIV unter „Varia“ ohne Einzelverzeichnung zusammen.
Diese Ordnung von 1809 wurde, obwohl sie modernen Prinzipien nicht ganz entspricht, der jetzigen Neuordnung in Anbetracht der knappen hierfür zur Verfügung stehenden Zeit zugrunde gelegt. Die bestehenden Unterabteilungen wurden sowohl als solche, wie auch im Wesentlichen in ihrer Einzelverzeichnung belassen, wobei die bisherigen „Fach“-Nummern als Nummerierung der Abteilungen verwendet werden konnten. Die Abteilungen I-XI (siehe oben) wurden zusammen mit der neu geschaffenen Abt. XIII „Sonstige Urkunden“, die die aus der Abteilung „Varia“ herausgezogenen Urkunden sowie ca. 50 bisher unverzeichnete Urkunden aufnahm, als A. Urkundenarchiv, die Abt. XII-XX, als B. Aktenarchiv formiert. Angeschlossen wurden C. Kopiare.
Die Verzeichnung der Lehnsurkunden durch den Schatzrat Behr hatte sich auf Angabe des Ausstellers, Empfängers und Datum beschränkt. Bei jeweils der ersten Lehnsurkunde bzw. bei Veränderung der Lehnspertinentien wurden diese daher jetzt hinzugefügt. Für die neue Urkundenabteilung XIII „Sonstige Urkunden“ wurden moderne Regesten gefertigt. Im Aktenarchiv wurden jeweils die fast regelmäßig fehlenden Jahresangaben dem Aktenrubrum von mir hinzugefügt und die Rubra selbst teilweise ergänzt oder berichtigt. Zu bemerken ist, dass innerhalb der einzelnen Aktenbände eine chronologische Ordnung meist nicht vorhanden ist. Diese herzustellen war bei der Kürze der Zeit nicht möglich. Der Bestand wurde ferner vermehrt um die nach dem Tode des Schatzrats Behr (1815) angefallenen (Lehn-) Urkunden und Akten, die unverzeichnet waren, sowie um einige vom Schatzrat Behr offenbar aus Klein-Häuslingen mitgebrachter Archivalien.

Das Guts-(Verwaltungs-) Archiv, von dem nur die Bestände bis ca. 1750 im „ältesten Repertorium“ (siehe oben) verzeichnet waren, aber kaum noch Spuren einer Ordnung aufwiesen, wurde nach einem neu gefundenen Schema aufgebaut. Hinsichtlich des inneren Ordnungszustandes der einzelnen Aktenbände gilt das zu den Akten des Lehnsarchivs Gesagte entsprechend. Eine genauere Feinordnung muss daher ein Postulat an die Zukunft bleiben, wobei mögliche Fehllagerungen einzelner Schriftstücke zu beseitigen sind.
Das Familien-Archiv ist eine bei der jetzigen Neuordnung geschaffenen kleine Archivabteilung, die die persönlichen Angelegenheiten der Familie aufgenommen hat. Diese waren bisher ungeordnet und unverzeichnet. Das Familienarchiv enthält in erster Linie für die Genealogie der von Behr und verwandter Familien wichtige Nachrichten, Nachweisungen, Kirchenbuchauszüge, Leichenpredigten, in sich noch ungeordnet, ferner Testaments-, Erbschafts- und Vermögenssachen, die sich auf das Allodialvermögen beziehen, Heirats- und Wittumssachen sowie Teile des persönlichen Nachlasses des Schatzrates Christian August Ludwig Behr. Der Nachlass des Schatzrates Christian August Ludwig Behr zu seinem größten Teil sowie einige Stücke, die ins Guts-(Verwaltungs-)Archiv gehören, wurde mir erst beim Abschluss der Ordnungsarbeit zugänglich. Er bleibt daher noch zu Ordnen, wobei zweckmäßig ein vom Schatzrat selbst hergestelltes „Verzeichnis der in meiner Privatregistratur befindlichen Akten“ (liegt in Fam. Arch. VII Nr. 7) zugrunde zu legen ist, und ist als besondere Abteilung dem Familienarchiv anzuschließen; hierbei sind die jetzt im Familienarchiv VII befindlichen Stücke einzufügen .
Aufgestellt Stellichte im Mai/Juni 1951 durch Staatsarchivrat Dr. Müller, Hannover.

Bestandsgeschichte 

Im August 1970 wurden dem Staatsarchiv in Stade die Urkunden und Akten des Guts Stellichte von Herrn von Behr als Depositum übergeben. Im Jahre 1971 wurden die Urkunden und Akten anhand der Findbücher auf Vollständigkeit überprüft. Die vorhandenen Urkunden und Akten wurden mit laufenden Nummern versehen. Die im Findbuch aufgeführten Urkunden und Akten ohne Nummer fehlen und sind nicht ins Staatsarchiv gelangt. Die Akten die nicht im Findbuch verzeichnet waren (ca. 15 Fach), wurden den zuständigen Gruppen zugeordnet und verzeichnet. Die Gruppen VII b des Familienarchivs und die Gruppen E und F des Gutsverwaltungsarchivs wurden neugebildet.
Die Gruppen C Kopieare, VIII Kirchen- und Schulsachen, auch ca. 80 Bände der Geld- und Forstregister der Gruppe IV a-c des Gutsverwaltungsarchivs sind von Herrn von Behr in Stellichte zurückbehalten worden, sie befinden sich in den Bibliotheksschränken 1-3. Laut Nummerierung wurden 453 Urkunden und 565 Aktenbände vom Staatsarchiv übernommen.
Bestandsbezeichnung für Urkunden: Dep. 6 A
Bestandbezeichnung für Akten: Dep. 6 B
Das Archiv der Landschaft und Ritterschaft des Herzogtums Verden, dessen Akten von Herrn von Behr im August 1970 an das Staatsarchiv abgegeben wurden, sind als Bestand Dep. 6 c in einem gesonderten Findbuch verzeichnet.

Stade, 29. September 1971
Dubielzig

Ein Teil der nebenstehend als fehlend verzeichnete Archivalien ist im Sommer 1997 als Acc. 76/97 ans Staatsarchiv abgegeben worden. Sie sind an passender Stelle ins Findbuch eingearbeitet (Signatur Dep. 6 B, Nr. 566-634)

Stade, 15. August 1997
Dr. Kappelhoff

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

leer

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Stellichte, Gut [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

9169

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-9169

Link 

Stellichte, Gut [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Klein Häuslingen [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

9212

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-9212

Link 

Klein Häuslingen [Wohnplatz]