NLA ST Dep. 26

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Baugewerkschule/Fachhochschule Buxtehude

Laufzeit 

1870-1999

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Bestand enthält Fotografien, Entwürfe, Freihandzeichnungen, Meisterdiplome, Zeugnisse, Pläne und Skizzen zur Geschichte der Ausbildungsstätte und der dort vermittelten Lehrinhalte sowie Bauaufnahmen der Jahre 1908-1999 von Gebäuden in Buxtehude, Stade, im Alten Land, in Heeslingen und Lüdingworth.
Findmittel: EDV-Findbuch in Arbeit
Umfang: ca. 300 Blatt und 0,5 lfdm

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Baugewerkschule Buxtehude ist aus einer privat geführten technischen Lehranstalt hervorgegangen, die auf Anregung des städtischen Magistrats im Mai 1875 aus der dortigen Gewerbeschule gegründet wurde. Die Leitung sollte der das Technikum in Bad Münder leitende Direktor Dr. Mohrmann übernehmen. Doch der darüber zwischen der Stadt und Mohrmann abgeschlossene Vertrag vom 25. Mai 1875 blieb Makulatur, da Mohrmann sich nicht aus seinen Verpflichtungen in Bad Münder ganz lösen wollte. Stattdessen konnte die Stadt den an der Baugewerkschule Holzminden tätigen Oberlehrer Hittenkofer als neuen Direktor am 28. Dezember 1875 gewinnen, der ab Frühjahr 1876 mit zwei schon vorher übersiedelten Lehrern die Fachkurse Kunsttechniker, Bautechniker und Mühlen- und Maschinentechniker anbot. Die Schülerzahl wuchs rasch stark an, so dass bereits 1877 ein eigener Neubau geplant und realisiert (!) wurde. Es waren vorwiegend Maurer und Zimmerleute vertreten, aber auch, Bautechniker, Tischler, und Maler. Fast alle kamen aus preußischen Territorien und waren zwischen 16 und 28 Jahre alt. Die Technischen Fachschulen betriebe Hittenkofer ab dem Wintersemester 1878/79 auf eigenes Risiko, die Schule blieb allerdings im Besitz der Stadt. Hittenkofer baute den Unterrricht aus und entwickelte ein ganz eigenständiges Lehrverfahren, das den Auszubildenden größtmögliche Freiheiten in der Ableistung und Auswahl des Stoffes beließ und ohne Klassenverband auskam. Dies stieß auf öffentliche Kritik, so dass mit Erlaß des Preußischen Ministeriums für Handel und Gewerbe vom 30. Juni 1889 diese Anstalt aufgelöst und in den nächsten Jahren bis zum 1. April 1895 in langjährigen Verhandlungen mit der Stadt und zahlreichen Schwierigkeiten bei der Neugestaltung des Unterrichts (Einrichtung der Fächer Hoch- und Tiefbau 1902 bzw. 1905) und der Anstellung von Lehrern in eine reguläre

"Königliche Baugewerkschule zu Buxtehude" unter Förderung der Stadt umgewandelt wurde. Danach stieg die zwischenzeitlich gesunkene Anzahl von Schülern wieder stark an, so dass das Gebäude 1911/12 erweitert werden musste. Der krisenhafte Einbruch der Jahre 1915-1919 und 1939-1950 fügte der Schule einen nur vorübergehenden Verlust an Studierenden und Lehrern bei, schwerer wog in den Nachkriegswirren des Jahres 1945 der Verlust der erst 1938 eingerichteten Baustoffprüfstelle sowie von wertvollen Beständen der Bibliothek und zahlreicher technischer Vorführgeräte. Die nun dem Kultusministerium unterstehende Staatsbauschule wurde vom 1. Oktober 1959 in "Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen Buxtehude" umbenannt. 1961 wurden erstmalig Stahlbetonlehrgänge im Baustofflabor eingeführt. Im Rahmen der europäischen Harmonisierung des Ingenieurwesen wurde der bisher ungeschützte Beruf des Ingenieurs in einem entsprechenden Gesetz am 16. Juli 1965 staatlich reglementiert. Die schon lange geplante Um-, An- und Neubau der seit dem 15. Januar 1968 als Ingenieurakademie bezeichneten Schule begann nach Überwindung der Rezession und einer staatlichen Neuordnung des Hochschulwesens erst im Jahr 1971, ein Jahr, in dem auch die Fachhochschule Nordostniedersachsen mit seinen beiden Standorten Buxtehude (Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen) und Suderburg (Fachbereich Bauingenieurwesen für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik) begründet wurde, eine Erweiterung um den Standort Lüneburg (Fachbereich Wirtschaft und Sozialwesen) war vorgesehen. Die Schulen waren nun Körperschaften des öffentlichen Rechts mit akademischer Selbstverwaltung unte Aufsicht des Niedersächsischen Kultusministeriums.

Bestandsgeschichte 

Mit der Verlagerung des Sitzes der Fachhochschule Niedersachsen nach Lüneburg 1981 konnte trotz intensiver Bemühungen eine Verlagerung der Verwaltungsakten nicht verhindert werden, auch die zahlreichen älteren Bauzeichnungen und -aufnahmen sollten nach Wunsch der beiden Dekane vorerst vor Ort bleiben. Bei einem Bewertungsbesuch am Standort Lüneburg im November 1981 konnten allerdings keine Verwaltungsakten aufgefunden werden, so dass die Vermutung geäußert wurde, dass sie bei der Überschwemmung der Keller der Schule bei der Sturmflut 1962 verloren gegangen sind. Anläßlich der unten genannten Festschrift von Buttler und mit dem Archivgesetz im Rücken wurde 1999 ein zweiter Versuch unternommen, der schließlich im August des Jahres zu einer Bewertung der in einem feuchten Keller des Rektoratshaus gelagerten Entwürfe, Zeichnungen und Pläne aus dem Zeitraum 1880 bis 1960 führte. Die in der Jubiläumsausstellung gezeigten Zeichnungen und Pläne kamen zusammen mit alten Fotografien von Schülern und Lehrern aus dem beginnenden 20. Jahrhundert im Oktober 2000 nach. Im September 2005 erfolgte noch die Nachlieferung von bereits 1981 als archivwürdig beurteilten Klassenbüchern aus dem Zeitraum von 1895 bis 1942/43. Die Verzeichnung der Zeichnungen und Pläne erfolgte im Rahmen der Kartenabteilung bereits 1999 durch Frau Petzold, die der Klassenbücher und Fotografien durch den U. im Sommer 2008. Das Vorwort konnte durch den U. erst im Februar 2010 erstellt werden.

Stade, im Februar 2010

Dr. Thomas Bardelle

Literatur 

Buttler, Joachim, Wege zur Moderne : vom Technikum zur Fachhochschule ; 125 Jahre Bau- und Architekturausbildung in Buxtehude ; [wissenschaftliche Arbeit aus Anlaß des 125jährigen Bestehens der Fachhochschule am Standort Buxtehude] / von Joachim Buttler, Buxtehude: Fachhochschule Nordostniedersachsen, 2000

Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der heutigen Fachhochschule Nordostniedersachsen, Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen Buxtehude : 1875-1975 / [Gestaltung und Schriftleitung: H. Meyer-Bruck ...]
Buxtehude [u.a.]: Krause, 1975

Keetz, Georg F., Erinnerungen Bauschule Buxtehude / Georg F. Keetz. Hrsg.: Anny Keetz, Buxtehude, 1970

Staatsbauschule Buxtehude : 1875-1950, Buxtehude: Vetterli, 1950

Festschrift der Staatlichen Baugewerkschule Buxtehude anläßlich der Feier des 50jährigen Bestehens / [Mit einem Beitrag von A. Roßwog]
Buxtehude: Vetterli, 1925

De Wettloop : Mitteilungsblatt der Absolventen-Vereinigung der Fachhochschule in Buxtehude e.V. Buxtehude, 1955-1967, 1968-
1955-1960 u.d.T.: De Wettloop : Mitteilungsblatt der Alt- Herren-Vereinigung Staatsbauschule für Hoch-u. Tiefbau Buxtehude ; 1963-1983 u.d.T.: De Wettloop : Mitteilungsblatt der Alt-Herren-Vereinigung Staatl. Ingenieurschule für Bauwesen Buxtehude

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Aufzeichnungen zum Unterricht in den Jahren 1926 - 1929 im Bestand Rep. 1002, Acc. 2018/69 (Unterrichtsmaterialien des Schülers W. Sebastiani)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Buxtehude, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

9296

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-9296

Link 

Buxtehude, Stadt [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Lüdingworth [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

6056

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-6056

Link 

Lüdingworth [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Heeslingen [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

8452

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-8452

Link 

Heeslingen [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Stade, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

9623

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-9623

Link 

Stade, Stadt [Wohnplatz]