NLA ST ARL 04

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Ritterschaftliches Kreditinstitut

Laufzeit 

1790-1984

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Das Ritterschaftliche Kreditinstitut, vormals Bremenscher Ritterschaftlicher Kreditverein

Im 18. Jahrhundert lag der ländliche Kredit im wesentlichen in den Händen von Privatpersonen, wodurch wegen der meist kurzfristigen Darlehen eine langfristige Planung mit Hilfe
eines Kredites fast ausgeschlossen war. Kredite wurden eigentlich nur in äußersten Notlagen aufgenommen. Die hannoversche Regierung versuchte nach 1815 gleichartige "Kreditinstrumente" an verschiedene Landschaften des Königreichs anzugliedern, so auch an die Landschaft der
ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden in Stade. Dieser Versuch scheiterte an dem Widerstand der Städte, die an landwirtschaftlichen Krediten kein Interesse hatten und
daher insbesondere nicht die Haftung für solche Kredite übernehmen wollten. Nach längeren Verhandlungen entschloß sich daher eine Kurie der Landschaft, nämlich die Ritterschaft, dazu, ihrerseits das Kreditinstitut zu gründen. Das geschah in den Jahren 1825/26.
Der Bremensche ritterschaftliche Kreditverein war ursprünglich auf landwirtschaftliche Kredite ausgerichtet. Mit der an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung schwindenden Bedeutung der Landwirtschaft wurden mit der durch den damaligen Ritterschaftspräsidenten Thassilo von der Decken maßgeblich gestalteten Satzungsänderung von 1969 neben der Namensänderung neue Geschäftsfelder erschlossen. In den Jahren nach 1970 war es insbesondere der Kommunalkredit, der dem Institut Wachstum und Ertragskraft brachte. Parallel dazu entwickelte sich die Kreditvergabe für Wohn- und Geschäftsgrundstücke. Der satzungsmäßige Zweck des Instituts, zinsgünstige Realkredite zur Förderung der Gesamtstruktur im ländlichen Raum zu geben, hat sich seit der Gründung nicht geändert.

Stade, September 2004
Thomas Fenner

Bestandsgeschichte 

Ein vollständiges Aktenverzeichnis für den Bestand des Kreditinstituts hat sich nicht angefunden. Anhand der Registratursignaturen läßt sich aber erkennen, daß die Überlieferung nahezu vollständig sein muß. Der Bestand wurde neu geordnet. Wo es nötig war, wurden Akten geteilt oder zerstreute Akten wieder zu einer Einheit zusammengefügt. Da keine Gliederung vorhanden war, mußte eine neue Gliederung geschaffen werden, die den Bestand inhaltlich übersichtlich darstellt. Jede Akte wurde neu verzeichnet und ist durch ein Orts-, Sach- und Personenregister erschlossen.
Den größten Teil des Aktenbestandes machen die Hypothekenanträge aus. Nicht selten liegen hier Testamente, Hofübergabe- , Ehe- und Altenteilsverträge bei, die zum Teil aus dem 18. Jahrhundert stammen. Orts- und Familienforscher finden hier ein reiches Material, das ihnen die wirtschaftliche Situation ihrer Familien oder ihres Heimatortes im 19. Jahrhundert erschließt. Ebenso wichtig ist der Bestand für die Erschließung der Wirtschaftsgeschichte der Region und für die Wirtschaftsweise des ältesten öffentlichen Kreditunternehmens in Stade.

Stade, September 2004
Thomas Fenner

Literatur 

Stöber, Martin: 175 Jahre Ritterschaftliches Kreditinstitut Stade : 1826 - 2001; Stade, 2001

Düring, Ido von: Denkschrift zum hundertjährigen Bestehen des Bremenschen Ritterschaftlichen Creditvereins zu Stade; Stade, 1926

Geiecke, Eberhard: Die Entstehung und Entwicklung der ritterschaftlichen Kreditinstitute in Niedersachsen : eine rechtsgeschichtliche Studie über den Ursprung und die Entwicklung der rechtlichen Struktur der vier im Raume Niedersachsen beheimateten Ritterschaftlichen Kreditinstitute; Bonn, 1978

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Export v2x
»ST00 ARL 04 v2.exp«
übernommen 09.04.2014 08:44:32

Abgeschlossen: Nein
Vollständig verzeichnet