NLA OS Erw A 44

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Schuster, Michael

Laufzeit 

1965-2001

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Unterlagen des ehrenamtlichen Rechtsbeistands Michael Schuster, der Rumäniendeutsche aus Siebenbürgen (häufig Kriegerwitwen) bei der Einforderung ihrer Renten- und Versorgungsansprüche bei deutschen Ämtern und Gerichten unterstützt hat

Geschichte des Bestandsbildners 

Herr Michael Schuster wurde am 21. August 1924 in Siebenbürgen, Rumänien, geboren, und gelangte nach schwerer Verwundung im Zweiten Weltkrieg nach Westdeutschland. Von seinem Wohnort Osnabrück aus war er seit den 1960er Jahren ehrenamtlich für viele seiner Landsleute tätig; diese Betätigung als Rechtsbeistand wurde 1972 vom Landgerichtspräsidenten in Osnabrück förmlich genehmigt. Insbesondere ging es um die Vertretung von Renten- und Versorgungsansprüchen von Kriegsopfern nach dem Bundesversorgungsgesetz beim bundesweit zuständigen Versorgungsamt Gelsenkirchen. In mehreren Fällen wurden Prozesse beim Sozialgericht Münster bzw. dem Landessozialgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf geführt, wenn auch die "Kannversorgung" für deutsche Kriegsopfer in Rumänien durch die höchstrichterliche Rechtsprechung bereits weitgehend so ausgelegt war, dass die erwünschte Besserstellung nur selten auf dem Klageweg erreicht werden konnte.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand wurde dem Staatsarchiv von Herrn Michael Schuster, Osnabrück, übereignet.

Enthält 

Der Bestand dokumentiert vor allem diese Einzelfälle. Meist handelt es sich um Rentenansprüche der Witwen oder Eltern von (in der Regel: Waffen-SS-) Soldaten aus dem Raum Deutsch Tekes, heute Ticusu Vechi, Rumänien. Die Akten geben zunächst Aufschluss über das Schicksal einzelner Personen und ihrer Familien, enthalten z.B. häufig Anfragen bei der Wehrmachtsauskunftsstelle, Zeugenaussagen und in Einzelfällen auch originale Feldpostbriefe. Darüber hinaus ermöglichen sie Einblicke in die Lebensverhältnisse der hinterbliebenen Rumäniendeutschen in den 1960er und 1970er Jahren sowie in deren Kontakte nach Deutschland. Zugleich dokumentieren sie exemplarisch den sozialstaatlichen und versorgungsrechtlichen Umgang der Bundesrepublik mit diesem Aspekt der Kriegsfolgen. Für die mentalitätsgeschichtlichen Hintergründe sind die Briefwechsel zwischen den Antragstellern und dem Rechtsbeistand besonders wertvoll, die in den Versorgungs- und Gerichtsakten - soweit diese überhaupt irgendwo archiviert sind - fehlen.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,4 lfd. M. (36 Einheiten)