NLA OS Dep 76 c

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Papenburger Schleppdampfrhederei

Laufzeit 

1868-1965

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Die Papenburger Schleppdampfrhederei wurde am 23.7.1882 als Aktiengesellschaft gegründet, deren mehrheitliche Anteile von der Stadt Papenburg gehalten worden sind.

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Papenburger Schleppdampfrhederei wurde am 23.7.1882 als Aktiengesellschaft gegründet, deren mehrheitliche Anteile von der Stadt Papenburg gehalten worden sind. Das Unternehmen verdankt seine Entstehung dem Bau einer Eisenbahnbrücke über die Ems bei Weener, die Ihrhove mit dem holländischen Niuwenschans verbinden sollte. Der Bau der Brücke wurde 1866 zwischen dem Königreich Preußen und dem Großherzogtum Oldenburg vereinbart und 1875/76 fertiggestellt. Die Brücke wurde unterhalten und befahren von der Großherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn (GOE).
Das "Brückenhindernis bei Weener" beeinträchtigte freilich die Schifffahrt auf der Ems und schädigte den Betrieb des emsaufwärts gelegenen Papenburger Hafens. Anfangs hatte die Privatinitiative des Spediteurs und Kaufmanns F. Erpenbeck einen "Remorqueur" auf der Ems unterhalten, der die Schiffe um die Brückenpfeiler herummanövrierte. Indessen erzwangen die sich ändernden Wasserverhältnisse einen leistungsfähigen Schleppbetrieb der Seeschiffe. Die preußische Regierung bewilligte nach zähen Verhandlungen einen Zuschuss von 225 000 Mark. Über seine Verwendung wurde am 1. Dezember 1881 zwischen dem Magistrat von Papenburg und der Landdrostei Aurich ein Vertrag geschlossen, der den Weg zur Gründung der Aktiengesellschaft Papenburger Schleppdampfrhederei auf der konstituierenden Versammlung am 13. Juli 1882 freimachte.
Die Gesellschaft stand in einiger wirtschaftlicher Blüte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, bei dem der Schlepper Papenburg II als Hilfskriegsschiff der Kaiserlichen Marine eingesetzt war. Mit dem Kriegsende und der Inflationszeit begann der Niedergang der Papenburger Schleppdampfrhederei, von dem sie sich nicht wieder erholt hat. 1934 wurde der einzig verbliebene Schleppdampfer verkauft. Versuche, die Gesellschaft durch die Angliederung einer Fischfangflotte gesunden zu lassen, scheiterten an der Unmöglichkeit, 1938/39 Heringslogger kaufen zu können.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begrub jede weitere Hoffnung auf neue wirtschaftliche Aktivitäten, so dass am 8. Mai 1953 die Aktiengesellschaft im Handelsregister gelöscht wurde. Damit fand die Geschichte der Papenburger Schleppdamprhederei ihr Ende.

Bestandsgeschichte 

Bei der Ordnungsarbeit am Papenburger Stadtarchiv fanden sich mehrere Päckchen und Büschel von Schriftgut, die bei der Geschäftsführung der Papenburger Schleppdampfrhederei erwachsen waren. Obwohl ein eigener Depositalvertrag nicht ermittelt werden konnte, ist davon ausgegangen worden, dass es sich beim Archiv der Schleppdampfrhederei um einen im Stadtarchiv Papenburg deponierten Bestand handelt. Er wurde als selbständiger Archivfonds formiert, dessen Zugehörigkeit zum Stadtarchiv Papenburg durch die Bestandssignatur (Dep 76 c) zum Ausdruck kommt.

Literatur 

Beitrag zur Geschichte der Papenburger Schleppdampfrhederei, in: Dep 76 c Nr. 1. - Jürgen Meyer, Vom Moor zum Meer. Papenburger Schifffahrt in drei Jahrhunderten, Norderstedt 1976 (Dienstbibliothek Z 730/76) .

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

1,4 lfd. M. (132 Einheiten)

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Papenburg [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

12369

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-12369

Link 

Papenburg [Wohnplatz]