NLA OS Rep 321

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Provinzialregierung Osnabrück 1816 - 1823

Laufzeit 

1787-1831

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Provinzialregierung Osnabrück bestand von 1816 bis 1823 und bildet den Übergang von der provisorischen Regierungskommission für das Fürstentum Osnabrück zur Landdrostei Osnabrück.

Mit der provisorischen Regierungskommission verband die Provinzialregierung eine weitgehende personelle Kontinuität und die Übereinstimmung der Aufgaben. Zum Präsidenten der Provinzialregierung wurde Herbard Sigmund Ludwig von Bar ernannt. Ihm standen Florenz Ostmann von der Leye, Georg von Schele zu Schelenburg und Johann Gerhard Struckmann als Regierungsräte zur Seite. Sie waren verantwortlich für die neue Provinz Osnabrück, bestehend aus dem Territorium des Fürstentums Osnabrück, der Niedergrafschaft Lingen mit dem Kreis Emsbüren und den so genannten Münsterschen Absplissen, dem Kreis Meppen und der Grafschaft Bentheim.

Die wichtigsten nachgeordneten Verwaltungseinheiten der Provinzialregierung waren die Ämter. Dies waren im Fürstentum Osnabrück: Bersenbrück, Fürstenau, Iburg, Grönenberg, Osnabrück, Vörden und Wittlage (und Hunteburg) sowie die selbstständigen Städte Osnabrück, Quakenbrück, Fürstenau und Melle. In der Niedergrafschaft Lingen: Freren und Lingen sowie die Stadt Lingen. Im Kreis Meppen: Aschendorf, Haselünne, Hümmling und Meppen. In der Grafschaft Bentheim: Neuenhaus und Bentheim.

Als Mittelinstanz zwischen den Ministerien in Hannover und den lokalen Verwaltungen der Ämter, Städte und Gemeinden lagen die wichtigsten Aufgabenbereiche der Provinzialregierung auf dem Gebiet der Steuern und Finanzen und der Umsetzung der allgemeinen Wehrpflicht mit dem Aufbau von Landwehr und Landsturm. Diese Bereiche stellen auch den weitaus größten Teil der Archivalien dieses Bestandes. Besonders detailreiche Informationen liefern dabei die zahlreich überlieferten Anträge auf Verminderung der Steuern oder Befreiung vom Wehrdienst.

Eine weitere Aufgabe der Provinzialregierung bestand in der Verwaltung der Domänen und säkularisierten geistlichen Güter, hauptsächlich in Finanz- und Personalangelegenheiten, durch die zu diesem Zweck gegründete General-Interims-Administrations-Kommission bis zur Übernahme ihrer Aufgaben durch die königliche Kammer im Jahr 1818. Sowohl in diesem, als auch in allen anderen Bereichen finden sich immer wieder Akten, die sich mit der Erstattung in den Befreiungskriegen und unter französischer Herrschaft erlittener Verluste befassen. Wirtschaftliche Schäden durch Einquartierungen und Beschlagnahmungen, erbrachte Dienstleistungen und Warenlieferungen oder bei Pensionen, wurden durch die Provinzialregierung gesammelt und an die Liquidationskommission in Hannover weitergegeben, wo die Forderungen gegenüber Frankreich geltend gemacht werden konnten.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand beinhaltet auch Material anderer Behörden, insbesondere der provisorischen Verwaltungen der seit 1815 zum Königreich Hannover gelangten und der Provinz Osnabrück zugeordneten Gebiete der Niedergrafschaft Lingen, der Kreise Meppen und Emsbüren und der Grafschaft Bentheim.

Literatur 

- Bär, Max: Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück. Hannover und Leipzig 1901. S. 103-117. - Gundermann, Iselin und Hubatsch, Walter: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945; Reihe A: Preußen; Bd.10: Hannover. Marburg 1981. S. 6-9, 82-87.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

NLA OS: Rep 350 (Ämter bis 1885); Rep 550 (Generalinterimsadministrationskommission für die säkularisierten geistlichen Güter)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

758 Akten