Identifikation (kurz)
Titel
Nachlass Christian Friedrich und Ludwig Strackerjan
Laufzeit
1800-1950
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Christian Friedrich Strackerjan (1777-1848) und Ludwig Strackerjan (1825-1881) haben Sammlungen zur oldenburgischen Geschichte, Landes- und Volkskunde hinterlassen.
Beschreibung
Erw 83 Nachlass Christian Friedrich und Ludwig Strackerjan
Zeit: 1516-1888
Geschichte des Bestandsbildners
Christian Friedrich Strackerjan (geb. Stollhamm 23.12.1777, gest. Oldenburg 20.1.1848) wurde nach dem Studium der Rechtswissenschaften und Geschichte in Jena 1798 als Untergerichtsanwalt in Oldenburg zugelassen und trat 1800 als Sekretär beim Generaldirektorium für das Armenwesen und bei der Militärkommission in den oldenburgischen Staatsdienst.
1803 wurde er zum Landgerichtsassessor in Neuenburg ernannt. 1805 trat er als Privatsekretär und juristischer Berater mit dem Titel eines Hofrates in den Dienst des Grafen Wilhelm Gustav Friedrich (von) Bentinck und wurde erster Assessor am Amtsgericht in Varel, ab 1809 dann Amtmann. Während der Zugehörigkeit des Landes zum französischen Kaiserreich amtierte er als Friedensrichter in Burhave, trat anschließend wieder in bentincksche Dienste und wurde nach Rückkehr der Franzosen zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, die er in Wesel und Maastricht verbüßte. Im September 1814 wurde er wieder von der oldenburgischen Verwaltung übernommen, zunächst als Amtmann in Varel, ab 1818 in Jever, wo er 1828 zum Oberamtmann befördert wurde. Als solcher wurde er 1833 an die Großherzogliche öffentliche Bibliothek in Oldenburg versetzt. Dort sollte er den bereits 75jährigen Bibliothekar Ludwig von Halem entlasten. Nach dessen Tod wurde ihm auch die kommissarische Bibliotheksleitung übertragen. Strackerjan war allerdings wenig in das bibliothekarische Tagesgeschäft eingebunden. Er besorgte in der Hauptsache die Redaktion und Herausgabe des bei der Bibliothek angesiedelten Staatskalenders und einiger von der Regierung subventionierter Zeitschriften. Weil ihm 1836 auch noch das Amt des Zensors übertragen wurde, ergab sich in Oldenburg die kuriose Situation, dass der Herausgeber der meisten oldenburgischen Periodika sich selbst zu zensieren hatte. Die Liste von Chr. Fr. Strackerjans Veröffentlichungen zur oldenburgischen Geschichte und Landeskunde umfasst etwa 50 Titel. Unter den im Nachlass enthaltenen Kollektaneen und Vorarbeiten für diese Veröffentlichungen finden sich nicht wenige Bruchstücke aus amtlichen Akten, die er in seinen verschiedenen Dienststellen an sich nahm.
Peter Friedrich Ludwig Strackerjan (geb. Jever 20.8.1825, gest. Oldenburg 4.3.1881), ein Sohn des Vorigen, studierte 1843 bis 1847 Theologie und Rechtswissenschaften in Jena und trat 1847 als Akzessist und Auditor in den oldenburgischen Staatsdienst. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Syndikus der Stadt Oldenburg 1856 bis 1858 wurde er zum Amtsrichter in Oldenburg ernannt, seit 1865 mit dem Titel eines Justizrates. 1872 wechselte er in die Direktion der Oldenburgischen Spar- und Leihbank. Seit den 1860er Jahren war L. Strackerjan als Liberaler in der Kommunal- und Landespolitik aktiv als Mitglied des Oldenburger Stadtrates und von 1860 bis 1869 sowie 1878/79 als Abgeordneter des Landtages, in der zweiten Wahlperiode als dessen Präsident. Ludwig Strackerjan sammelte und veröffentlichte zu landesgeschichtlichen und volkskundlichen Themen. Die oldenburgische Bibliographie nennt von ihm 25 Titel. Für sein zweibändiges Hauptwerk "Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg" hatte er mithilfe einer Fragebogenaktion intensive Feldforschung betrieben. Seine in der Landesbibliothek Oldenburg befindliche Sammlung von Bänkelliedern und Jahrmarktdrucken verdankte er überwiegend der Tätigkeit seines Vaters als Bücherzensor, zu dessen dienstlichen Aufgaben in der Öffentlichen Bibliothek nicht nur die Kontrolle der in Oldenburg gedruckten Kleinschriften gehörte, sondern auch die Genehmigung der auf dem Kramermarkt angebotenen fremden Heftchendrucke.
Bestandsgeschichte
Der Nachlass des Oberamtmanns Christian Friedrich Strackerjan und seines Sohnes, des Justizrats Ludwig Strackerjan, enthält im Wesentlichen Sammlungen zur oldenburgischen Landes- und Volkskunde.
Enthält
Sammlung zu Oldenburger Grafen und Herzögen 1797-1848 (10); Oldenburgische Landesgeschichte 1623-1848 (19); Adelsgeschichte 1797-1881 (3); Klöster 1797-1848 (6); Kirchen 1797-1881 (31); Territorien, Gaue, Vogteien 1608-1881 (32); Topografie 1845-1881 (24); Stadt Oldenburg 1516-1888 (43); Oldenburgische Rechtsgeschichte 1797-1881 (3); Familiengeschichte Strackerjan 1773-1814 (2); Volkskunde und Kulturgeschichte 1765-1881 (12); Oldenburgische Chronik 1845-1881 (1); Literarisches und altes Findbuch über die Strackerjan-Sammlung 1701-1881 (10).
Literatur
Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 708 f., 711 f.; Egbert Koolman (Hg.), Bänkellieder und Jahrmarktdrucke, Oldenburg 1990.
Findmittel
Archivdatenbank/Internet
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Best. 2 (Handschriftensammlung); Best. 120 (Herrschaft Varel-Kniphausen); Best. 82 (Französische Verwaltungsbehörden und Gerichte); Dep 10 (Stadt Oldenburg); Dep 80 (Kleine wissenschaftliche und literarische Nachlässe); Erw 70 (Kleine politische Nachlässe).
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
2; 196 Verzeichnungseinheiten
Benutzung
Lagerungsort: Best. 271-11
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet
Georeferenzierung
Bezeichnung
Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg
Zeit von
1937
Zeit bis
1974
Objekt_ID
217280
Ebenen_ID
10
Geo_ID
10-217280
Link
Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg
Georeferenzierung
Bezeichnung
Herzogtum/Landesteil Oldenburg
Zeit von
1864
Zeit bis
1937
Objekt_ID
1
Ebenen_ID
210
Geo_ID
210-1
Link
Herzogtum/Landesteil Oldenburg
Georeferenzierung
Bezeichnung
Herzogtum Oldenburg
Zeit von
1853
Zeit bis
1864
Objekt_ID
1
Ebenen_ID
2910
Geo_ID
2910-1
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Herzogtum Oldenburg
Zeit von
1814
Zeit bis
1853
Objekt_ID
1
Ebenen_ID
2810
Geo_ID
2810-1
Link