NLA OL Erw 100

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kleine oldenburgische Adels- und Gutsarchive

Laufzeit 

1540-1991

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Bestand enthält organisch gewachsene Adelsarchive oder Bestandteile davon, sofern diese nicht eigene Bestände in Form von Erwerbungen oder Deposita bilden.

Bestandsgeschichte 

Erw 100 Kleine oldenburgische Adels- und Gutsarchive

Der Bestand enthält organisch gewachsene Adelsarchive oder Bestandteile davon, die dem Staatsarchiv zum Eigentum übergeben wurden. Hierzu gehören die unten folgenden Archive (in Klammern die grundlegende Klassifikationskennzahl).

(1) Gut Varrel
Zeit: 1540-1785
Umfang: 0,1 lfd. m; 27 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-9

Das adelig freie Gut Varrel in der Vogtei Stuhr bei Delmenhorst geht zurück auf einen Besitz des Klosters Heiligenrode. Zum Gut gehörte eine Kupfer- und Walkmühle. Die Grafen von Oldenburg bzw. die dänischen Könige privilegierten das Gut, das u.a. die Zollfreiheit und Jagdgerechtigkeit genoss. Es war u.a. im Besitz der Familien Pundt und Hake.

Literatur:
Jürgen Timm/Uwe Weitemeier, Das ehemalige Klostergut Varrel, Stuhr 1988; Albrecht Eckhardt (Hg.), Oldenburgisches Ortslexikon, Bd. 2, Oldenburg 2011, S. 1021 f.

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(2) Familie von Beaulieu-Marconnay
Zeit: 1809-1876
Umfang: 0,8 lfd. m; 177 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestände: Best. 272-10 und Best. 281

Der Bestand enthält Schriftgut der oldenburgischen Beamtenfamilie von Beaulieu-Marconnay sowohl mit politischem wie auch mit privatem Inhalt. Die Familie gehörte zu den Hugenottenfamilien, die sich im 17. Jahrhundert in Deutschland, in diesem Fall in Hannover, niederließen. Wilhelm Ernst von Beaulieu (1786-1859) trat 1809 in oldenburgische Dienste, war zeitweise Sonderbotschafter in St. Petersburg und stieg bis 1844 zum Staatsminister auf. Der größte Teil des Bestandes umfasst die Unterlagen von einem seiner Söhne, Franz Alexander (1827-1899). Dieser war zunächst an verschiedenen Orten Amtsauditor, dann in der Privatkanzlei tätig, später Kammerherr und Legationsrat und bis 1867 Resident Oldenburgs in Berlin. Dem Bestand zugeordnet ist die vor allem auf den Weimarer Oberkammerherrn Karl Oliver von Beaulieu-Marconnay (1811-1889) zurückgehende Autographen-Sammlung (Best. 281).

Inhalt:
Korrespondenzen und Unterlagen von Wilhelm Ernst von Beaulieu-Marconnay 1809-1859 (15); Korrespondenzen und Unterlagen von Franz Alexander von Beaulieu-Marconnay 1810-1876 (56); Weitere Mitglieder der Familie von Beaulieu-Marconnay (2); Autographen-Sammlung der Familie von Beaulieu-Marconnay (Best. 281) 1759-1863 (107).

Literatur:
Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 52 f. (mit weiteren Hinweisen).

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(3) Familien von Lutten, von Milckau und von Rochow auf Gut Lage und Gut Schwede
Zeit: 1658-1771
Umfang: 0,1 lfd. m; 4 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-12

Der Bestand enthält nur vier 1910 vom Amtsgericht Vechta abgegebene Bände vor allem mit Testamenten, Erbvergleichen und Eheberedungen von Mitgliedern der auf den südoldenburgischen Gütern Lage und Schwede sesshaften Familien von Lutten, von Milckau und von Rochow.

Verwandte Bestände:
Best. 117 (Münsterische Gerichtsbehörden und Notariate); Dep 106 (Gut Lage).

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(4) Familie von Galen in Münster bzw. auf Gut Dinklage
Zeit: 1813-1856
Umfang: 0,1 lfd. m; 1 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-15

Der Nachlass umfasst vor allem das Testament des Erbkämmers Clemens August Graf von Galen auf Gut Dinklage.

Literatur:
Clemens Heitmann, Die Familie von Galen, 3. Aufl. Dinklage 2007.

Verwandte Bestände:
Best. 114 (Herrlichkeit Dinklage).

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(5) Gut Schönborn
Zeit: 1577-1903
Umfang: 0,1 lfd. m; 1 Verzeichnungseinheit
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-16

Der Bestand umfasst Unterlagen zum adligen Gut Schönborn in der Gemeinde Middoge im Jeverland, um 1700 im Besitz des Pastors Bernhard Pulvermacher (1629-1699), später Eigentum des Hofrats Georg Christian Ehrentraut bzw. der Maria Sophia Elisabeth Toel, Ehefrau des Rentmeisters Greiff in Gödens.

Literatur:
Helene Höhnk, Familie Ehrentraut. Stammtafel und Erläuterung, Havighorst 1919.

Verwandte Bestände:
Erw 80 (10) (Kleine wissenschaftliche Nachlässe).

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(6) Gut Ströpke (Fürstbistum Halberstadt) aus dem Nachlass von
Sterenberg (Jever)
Zeit: 1584-1703
Umfang: 4 Urkunden, 0,2 lfd. m Akten; 23 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-19

Der Bestand bildet sich aus den Unterlagen des 1704 in Jever hingerichteten Friedrich Carl von Sterenberg, der sich als Baron Friedrich Carl von Münchhausen ausgab und mit einer Anna Margarete, geb. Heintze, verheiratet war. Die Archivalien (darunter vier Urkunden) beziehen sich vor allem auf die Güter der Ehefrau im Vorharzgebiet (insbesondere Gut Ströpke im Fürstbistum Halberstadt).

Verwandte Bestände:
Best. 90 (Herrschaft Jever).

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(7) Gut Nutzhorn
Zeit: 1643-1765
Umfang: 0,1 lfd. m; 8 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-22

Das noch heute als landwirtschaftlicher Betrieb existierende Gut Nutzhorn in der Bauerschaft Schierbrok (Gemeinde Ganderkesee) war ein adeliges Gut der Familie von Nutzhorn, wechselte dann häufiger die Besitzer. Der kleine Bestand dokumentiert Einzelaspekte der Verwaltung des Gutes unter den Eigentümern von Schade, von Bardenfleth und von Ompteda im 17. und 18. Jahrhundert.

Literatur:
Albrecht Eckhardt (Hg.), Oldenburgisches Ortslexikon, Bd. 2, Oldenburg 2011, S. 882 f. (Schierbrok).

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(8) Gut Höven (Familie von Dorgelo)
Zeit: 1599-1847
Umfang: 16 Urkunden, 0,5 lfd. m Akten; 49 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-23

Das Familien- und Gutsarchiv für die Familie von Dorgelo bzw. Gut Höven (Gemeinde Wardenburg) ist kein organisch gewachsener Archivbestand, sondern aus unterschiedlichen Provenienzen herausgelöst bzw. zusammengetragen worden. Das Gut Höven war seit 1678 im Besitz der Familie von Dorgelo. Der Bestand umfasst sowohl reine Familiensachen wie auch Akten zur eigentlichen Gutsverwaltung.

Inhalt:
Urkunden 1599-1833 (16); Akten: Familienarchiv 1678-1841 (14); Gutsarchiv Höven 1738-1847 (19).

Literatur:
Gustav Nutzhorn, Zur Geschichte der Familie von Dorgelo, in: Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde Jg. 11 (1969), S. 21 ff.; Walter Schaub, Zur Geschichte der Familie von Dorgelo, in: Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde Jg. 12 (1970), S. 257 ff.; Harald Schieckel, Zur Familie von Dorgelo auf Brettberg im 16. Jahrhundert, ebd. S. 259 ff.; Gustav Nutzhorn, Ein weiterer Beitrag zur Geschichte der Familie von Dorgelo, in: Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde Jg. 13 (1971), S. 308 f.; Johannes Neuhaus, Das adelig freie Gut Höven und seine Nachbardörfer Astrup, Littel und Westerburg, Manuskript Tossens 1987; Albrecht Eckhardt (Hg.), Oldenburgisches Ortslexikon Bd. 1, Oldenburg 2010, S. 482 f.

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(9) Gut Rehorn (Familie Wiegreffe)
Zeit: 1876-1949
Umfang: 0,2 lfd. m; 12 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-24

Der Bestand dokumentiert die Verwaltung des Gutes Rehorn bei Rastede (Lehmden) durch die Familie Wiegreffe vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (auch Kartenmaterial). Er unterhält zudem Dokumente zur Geschichte der Familie.

Literatur:
Albrecht Eckhardt (Hg.), Oldenburgisches Ortslexikon, Bd. 2, Oldenburg 2011, S. 595, 825.

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(10) Familie von Bylburg bzw. von Heimburg
Zeit: 1683-1991
Umfang: 0,4 lfd. m; 26 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-25

Der Bestand umfasst Unterlagen der adeligen Familien von Heimburg, von Bylburg und von Bonn, die in hannoverschen, preußischen und oldenburgischen Diensten standen. Ernst Heino von Heimburg (1766-1830) war seit 1799 Forstmeister und Landjägermeister, weitere Mitglieder der Familie waren im Justiz- und Forstdienst im Oldenburgischen tätig. Im Bestand befinden sich Drucke von Portraits der Vorfahren, ebenso Fotoalben aus der NS-Zeit (Raum Hannover).

Literatur:
Eilert Tantzen, Lebensbilder der leitenden Forstbeamten Oldenburgs, Hannover 1962.

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(11) Gut Lethe
Zeit: 1600-1900
Umfang: 0,2 lfd. m; 5 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-27

Gut Lethe bei Ahlhorn ist aus einer spätmittelalterlichen Grenzbefestigung des Niederstifts Münster hervorgegangen. Hier saßen zeitweise mit dem Geschlecht von Dorgelo die Drosten des Amtes Cloppenburg. Die Adelsfamilie von der Decken gestaltete die Gutsgebäude ab 1756 repräsentativ um. 1852 kam das Gut in bürgerlichen Besitz, heute dient das Gebäude als Behördensitz des Landes Niedersachsen. Der Bestand enthält Fotokopien des Gutsarchivs.

Literatur:
Helmut Ottenjann, Zwei Veduten-Bilder vom niederstiftischen Gut Lethe, in: Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland 2009, S. 117-133; Albrecht Eckhardt (Hg.), Oldenburgisches Ortslexikon, Bd 2, Oldenburg 2011, S. 603 f.

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(12) Gut Voss-Diek (Voßdiek)
Zeit: 1609-1941
Umfang: 0,1 lfd. m; 16 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 272-28

Das Gut Voss-Diek ist nach der Adelsfamilie (von) Voß benannt. Im 18. Jahrhundert ging es an die im Osnabrückischen beheimatete Familie der Freiherrn von Hammerstein-Loxten über, die es 1923 an den Kaufmann Hermann Küper aus Ahlen verkauften. Dessen Nachfahren schenkten die noch erhaltenen Unterlagen 2001 und 2005 dem Staatsarchiv. Der Hof wurde 1990 an die Stadt Dinklage verkauft. Heute trägt ein Geflügelvertrieb den Namen des Gutes.
Überliefert sind vor allem Unterlagen aus der Zeit der Gutsverwaltung der Freiherrn von Hammerstein-Loxten. Bei der Benutzung ist zu berücksichtigen, dass es sich, da die Unterlagen in der Vergangenheit stark in Unordnung geraten waren, in den meisten Fällen um bei der Verzeichnung rekonstruierte Akten handelt.

Literatur:
Otto zu Hoene, Das ehemalige Gut Voßdiek, der Baron von Hammerstein und der Schulte zu Langwege, in: Heimatblätter der Oldenburgischen Volkszeitung, 11. Dezember 1999, S. 50-52; Albrecht Eckhardt (Hg.), Oldenburgisches Ortsverzeichnis, Bd. 2, Oldenburg 2011, S. 589 f.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Oldenburg

Zeit von 

1937

Zeit bis 

1937

Objekt_ID 

22626816

Ebenen_ID 

30