NLA OL Erw 4

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Oldenburgische Genossenschaften und Zweckverbände

Laufzeit 

1877-1937

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Sammelbestand für die Überlieferung von Genossenschaften und Zweckverbänden des Oldenburger Landes, die an das Landesarchiv abgegeben wurden.

Beschreibung 

Erw 4 Oldenburgische Genossenschaften und Zweckverbände

Bestandsgeschichte 

In diesem Sammelbestand ist die Überlieferung von Genossenschaften und Zweckverbänden ganz verschiedener Provenienz und Rechtsform des Oldenburger Landes zusammengefasst, die an das Landesarchiv abgegeben wurden. Sie waren für die Organisation des gesellschalichen Lebens unabhängig von der staatlichen und kommunalen Verwaltung von erheblicher Bedeutung.

(1) Weserlotsengesellschaft zu Blexen

Zeit: 1887-1923
Umfang: 0,2 lfd. m; 26 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 264-2


(2) Fedderwarder Lotsengesellschaft

Zeit: 1902
Umfang: 0,1 lfd. m; 1 Verzeichnungseinheit
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 264-6

Lotsen werden im oldenburgischen Küstenraum seit 1720 genannt, sie bekamen mit der Lotseninstruktion vom 20.4.1763 staatlicherseits Vorgaben und Instruktionen für ihre Tätigkeit, ihre Einnahmen und Gebühren. Als 1803 durch die oldenburgische Kammer eine neue Lotsenverordnung erlassen wurde (Best. 31-13-73 Nr. 5), hatten sich die Lotsen zwar bereits berufsständisch organisiert, standen aber dennoch in staatlichen Diensten. Es gab die Fedderwarder und die Blexer Lotsengesellschaft, beide standen unter der Oberaufsicht eines Oberlotsen, der die Arbeit der Lotsen, ihre Ausbildung und ihre Lotsenprüfung überwachte. Beide Gesellschaften waren für die Lotsendienste in der Wesermündung zuständig. Die Braker Lotsengesellschaft hatte hingegen die Aufgabe, die Schiffe auf der Weser zu lotsen.

Literatur:
Günther Spelde, Geschichte der Lotsenbrüderschaften an der Außenweser und an der Jade, 2. erw. Aufl., Bremen 1985.

Verwandte Bestände:

Best. 26 (Oldenburgisches Deicharchiv); Best. 70 (Regierung Oldenburg); Best. 136 (Oldenburgisches Innenministerium); Rep 685 BRA (Hafenamt Brake); Dep 20 WESER (Landkreis Wesermarsch).


(3) Wiesmoor-Stromabnehmer-Verband 1911-1937

Zeit: 1911-1940
Umfang: 0,1 lfd. m; 12 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 264-5

1909 errichteten die Siemens Elektrische Betriebe in Wiesmoor ein Torfkraftwerk, 1926 gingen die Siemens Elektrische Betriebe in der in Hamburg gegründeten Nordwestdeutschen Kraftwerke AG (NWK) auf. 1985 wurde die NWK wiederum in die Preußen-Elektra AG integriert, die bereits vorher Mehrheitseigentümer war. Nach dem Ersten Weltkrieg bildete sich der Wiesmoor-Stromabnehmer-Verband durch Zusammenschluss von Kommunen, die elektrischen Strom beziehen wollten.

Literatur:
NWK Wiesmoor. Nordwestdeutsche Kraftwerke, Wiesmoor 1970; Werner Seitz, Energie für das Herzogtum Oldenburg um die Jahrhundertwende, in: Oldenburg um 1900, Beiträge zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Situation des Herzogtums Oldenburg im Übergang zum industriellen Zeitalter, hg. von der Handwerkskammer Oldenburg, der Landwirtschaftskammer Weser-Ems und der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer, Oldenburg 1975, S. 159-171; Weiter denken. 75 Jahre EWE, hg. von der EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg 2005.


(4) Stedinger Landeskasse

Zeit: 1779-1873
Umfang: 0,9 lfd. m; 59 Verzeichnungseinheit
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 264-6 Ab

Für das Stedinger Land blieb bezüglich der Finanzierung des Deich- und Kanalwesens eine an die Vogteien bzw. Ämter angelehnte Selbstverwaltung erhalten. Sie wird durch die überlieferten Amtsbücher dokumentiert. Die Akten der Ämter sind gleichwohl für die Thematik heranzuziehen.

Literatur:

Heinz Huhs (Berne), Amt und Vogtei in Stedingen, Oldenburg 1995.


(5) Stromversorgungsgenossenschaft Wardenburg

Zeit: 1901- 1988
Umfang: 3,9 lfd. m; 260 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Eine Wassermühle südlich von Wardenburg, die für die Stromerzeugung genutzt wurde, war Ausgangspunkt für eine sehr langlebige, genossenschaftlich strukturierte Stromversorgung in Wardenburg und Umgebung. Sie stellt zugleich ein sehr anschauliches Beispiel für die Elektrifizierung des Landes in der Weimarer Republik dar. Die zuerst als Lichtgenossenschaft Wardenburg fungierende Organisation wandelte sich in der Nachkriegszeit in die Stromversorgung Wardenburg eG um. Sie konnte sich lange gegen die Übernahme durch den regionalen Stromkonzern Energieversorgung Weser-Ems (EWE) behaupten. Ihre Auflösung und die Übernahme der Stromversorgung durch die EWE am 1. Mai 1987 war ein Politikum. Sie beschäftigte im Vorfeld über Jahre die Gerichte und brachte erhebliche Unruhe in das politische Leben der Gemeinde Wardenburg. Am 31. Januar 1920 war die Genossenschaft gegründet worden, die auch für die Baumaßnahmen für eine Elektrifizierung der Gemeinde und ihrer Umgebung sorgte. Am 4. Oktober 1901 war in Wardenburg eine Eierverkaufsgenossenschaft gegründet worden, die 1971 mit der Stromversorgungsgenossenschaft Wardenburg einen Verschmelzungsvertrag einging. Entsprechend befinden sich auch Unterlagen dieser Genossenschaft im Bestand.

Inhalt:
Mitgliederverzeichnisse 1901-1987 (14); Protokolle 1901-1987 (22); Satzungen, allgemeine Angelegenheiten 1901-1988 (40); Rechnungswesen/Geschäftsberichte 1901-1987 (66); Verwaltung der Genossenschaft 1921-1987 (65); gerichtliche Auseinandersetzungen 1946-1987 (29); sonstige Unterlagen (u.a. Eierverkaufsgenossenschaft) 1910-1988 (23).

Literatur:
Horst Janssen, 50 Jahre Energieversorgung Weser-Ems, Oldenburg 1980; Hubert Schröder, Die Entwicklung der Elektrizitätsversorgung im Weser-Ems-Gebiet von den Anfängen bis heute, Oldenburg 1989 (Diplomarbeit Universität Oldenburg); Karl Hackstette, Weiter denken. 75 Jahre EWE, Oldenburg 2005; Lioba Meyer, Die Entwicklung Oldenburgs zur modernen Stadt. Wasser, Gas, Elektrizität 1850-1930, Bremen 2011.

Verwandte Bestände:
Best. 136 (Oldenburgisches Innenministerium); Best.- 202 (Wege- und Wasserbaudirektion Oldenburg); Rep 400 (Verwaltungsbezirk Oldenburg); Rep 410 (Bezirksregierung Weser-Ems); Dep 10 (Stadt Oldenburg).


(6) Eierverkaufsgenossenschaft eGmuH Wiefelstede (Akz. 2021/32)

Zeit: 1899-1971
Umfang: 0,7 lfd. m
Erschließung: unverzeichnet

Die Genossenschaft zur gemeinschaftlichen Verwertung der produzierten Eier mit anfangs ca. 230 Mitgliedern wurde 1899 gegründet und trat dem Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften bei. Ab 1935 gehörte sie auch dem Eierverwertungsverband Niedersachsen, seit 1936 dem Eierwirtschaftsverband Oldenburg-Bremen an. Der Rechnungs- und Protokollbücher sowie Akten enthaltende Bestand wurde vom Stadtarchiv Oldenburg abgegeben. Er dokumentiert auch die Preisfestsetzungen der NS-Zeit und die Bezugsbewirtschaftung in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Nach 1945 firmierte die Genossenschaft als Raiffeisen-Eierverwertung eGmbH Wiefelstede und wurde wegen anhaltend rückläufiger Eierlieferungen aus Rentabilitätsgründen 1971 mit der Molkereigenossenschaft Wiefelstede verschmolzen.
Beigefügt sind Einzeldokumente einer gleichartigen Eierverkaufsgenossenschaft in Hahn.

Literatur:
Das Eierverkaufs-Genossenschaftswesen im Herzogtum Oldenburg [1912], Verband der Eierverkaufs-Genossenschaften des Herzogtums Oldenburg [1912] sowie Eierverkaufsgenossenschaft e. G. m. u. H. Wiefelstede i. Oldbg. 1913 (Vorgenannte Kleinschriften in Best. 136 Nr. 7942/2 ); 1897-1972. 75 Jahre Molkereigenossenschaft Wiefelstede, hg. von der Molkereigenossenschaft Wiefelstede eGmbH, [Wiefelstede 1972], S. 21.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet

Abgeschlossen: Nein

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg

Zeit von 

1864

Zeit bis 

1937

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

210

Geo_ID 

210-1

Link 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg

Zeit von 

1937

Zeit bis 

1974

Objekt_ID 

217280

Ebenen_ID 

10

Geo_ID 

10-217280

Link 

Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg