NLA HA V.V.P. 68

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Handakten Jürgen Trittin

Laufzeit 

1963-1995

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

I. Bestandsinformation

Jürgen Trittin wurde am 25. Juli 1954 in Bremen geboren. Im Jahr 1973 begann er ein Studium der Sozialwissenschaften in Göttingen, welches er als Diplom-Sozialwirt beendete. Während seiner Studienzeit war Trittin Mitglied im "Kommunistischen Bund" (KB) und gehörte dem "Allgemeinen Studentenausschuss" (AStA) der Universität Göttingen an. Zeitweise war er Präsident des Studentenparlaments. Nach dem Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter, freier Journalist und Pressesprecher.

Seit 1980 ist Trittin Mitglied der Grünen. In den Jahren 1982 bis 1984 war er Geschäftsführer der Ratsfraktion der Alternativen-Grünen-Initiativen-Liste (AGIL) in Göttingen. Von 1984 bis 1985 war er Pressesprecher der Grünen-Landtagsfraktion im Niedersächsischen Landtag. Von 1985 bis 1990 sowie von 1994 bis 1998 gehörte er dem Niedersächsischen Landtag als Mitglied an, wobei er bis 1986 und zwischen 1988 und 1990 den Vorsitz der Grünen-Landtagsfraktion stellte.

In der Zeit von 1990 bis 1994 war Trittin im Kabinett des Ministerpräsidenten Gerhard Schröder Niedersächsischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Mitglied des Deutschen Bundesrates, Bevollmächtigter des Landes Niedersachsen beim Bund sowie ab 1994 Mitglied des Ausschusses der Regionen der Europäischen Union (AdR).

Von 1994 bis 1998 war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied im Ausschuss für Angelegenheiten des Verfassungsschutzes und im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss "Celler Loch" (11. Parlamentarischer Untersuchungsausschuss), Sprecher des Bundesvorstandes der Grünen (im Dezember 1996 wiedergewählt), Mitglied im Ausschuss für Rechts- und Verfassungsfragen sowie im Geschäftsordnungsausschuss. Darüber hinaus war Trittin als Parteivorsitzender der Grünen tätig (im Dezember 1996 wiedergewählt).

Seit 1998 ist

Trittin Mitglied des Deutschen Bundestages. Am 27. Oktober 1998 wurde er in der von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführten Bundesregierung Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Nach der Wahl der Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast zur Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen nahm Trittin ab dem 4. Oktober 2005 auch die Geschäfte des Bundesministers für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft wahr. Mit der Konstituierung des 16. Deutschen Bundestages am 18. Oktober 2005 wurde Trittin mit dem Kabinett Schröder aus dem Amt entlassen und gleichzeitg vom Bundespräsidenten mit der Wahrnehmung der Geschäfte bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung beauftragt. Nach der Wahl Angela Merkels zur Bundeskanzlerin schied er am 22. November 2005 endültig aus dem Amt.

Seit 2005 bekleidet Jürgen Trittin das Amt des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Gleichzeitig ist er politischer Koordinator des Fraktionsarbeitskreises IV "Außenpolitik, auswärtige Kulturpolitik, Menschenrechte, Entwicklungspolitik, Verteidigung, Europa". Zugleich ist Trittin seit 2000 Mitglied im Parteirat Bündnis 90/Die Grünen.

Jürgen Trittin hat bislang zwei Bücher veröffentlicht:
Gefahr aus der Mitte: die deutsche Politik rutscht nach rechts, Göttingen, Verlag "Die Werkstatt", 1993
Welt Um Welt: Gerechtigkeit und Globalisierung, Berlin, Aufbau-Verlag, 2002

Der Bestand dokumentiert Trittins Tätigkeit in der niedersächsischen Landespolitik in den Jahren 1982 bis 1995. Er umfasst Reden und Korrespondenzen Trittins, Presseberichte und Zeitungsausschnitte sowie Unterlagen zu verschiedenen Parlamentarischen Untersuchungsausschüssen.

Besonders umfangreich sind die Unterlagen zum 10. und 11. Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA).
Der 10. Parlamentarische Untersuchungsausschuss

(14.05.1984-16.04.1986) untersuchte die Zusammenarbeit niedersächsischer Behörden mit dem für Versicherungen tätigen V-Mann Werner Mauss alias "Dr. Lange" alias "Claude" etc.

Der 11. Parlamentarische Untersuchungsausschuss (12.11.1986-09.10.1989) befasste sich insbesondere mit der Planung, Vorbereitung und Ausführung des Sprengstoffanschlages auf die Justizvollzugsanstalt Celle im Jahr 1978 (sog. Celler Loch). Des Weiteren wurden in diesem Ausschuss die Tätigkeiten niedersächsischer Sicherheitsbehörden, besonders die der Kriminalpolizei und des Verfassungsschutzes, auf eventuelle Rechtsverletzungen und die Zusammenarbeit mit dem Agenten Werner Mauss überprüft.

Außerdem enthält der Bestand Akten zum 14. Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (19.02.1993-29.09.1993), der sich mit deutschen Kriegswaffenlieferungen (U-Boote) an Taiwan beschäftigte.


II. Bestandserschließung

Der kleine Bestand, der in den Jahren 1994/95 in zwei Ablieferungen (Acc. 81/94 und 20/95) in das Hauptstaatsarchiv nach Hannover gelangte, umfasst insgesamt 5,1 lfdm. Er wurde ohne Depositalvertrag abgegeben. Die Benutzung des Bestandes orientiert sich nach dem Willen Trittins an den Bestimmungen des Niedersächsischen Archivgesetzes (§ 5) vom 25. Mai 1993 (Nds. GVBl. 129). Demnach beträgt die allgemeine Sperrfrist für Sachakten 30 Jahre nach Schließung der Akte. Akten, die personenbezogene Informationen enthalten, sind 100 Jahre nach der Geburt der jüngsten in der Akte genannten Person gesperrt (vgl. VVP 68 Nrn. 1, 7, 13, 21, 23, 28, 32, 34, 42, 81, 104 u. 143).


III. Quellen- und Literaturhinsweise

Artikel Trittin. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. Juli 2007, 06:23 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hauptseite&oldid=34685869 (Abgerufen: 14. September 2007, 09:07 UTC)

Hannover, im September 2007
gez. Jacqueline Elgner

Enthält 

Persönliche und geschäftliche Korrespondenz, Reden, Akten der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse

Findmittel 

EDV-Findbuch (2007)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

3,0

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Niedersachsen

Zeit von 

1946

Zeit bis 

1993

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

200

Geo_ID 

200-1

Link 

Niedersachsen

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Niedersachsen

Zeit von 

1993

Zeit bis 

2000

Objekt_ID 

5

Ebenen_ID 

100