NLA HA Dep. 63

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Stadt Bad Salzdetfurth - Urkunden

Laufzeit 

1392-1686

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Urkunden der Stadt Salzdetfurth, u.a. Obligationen. Die ursprünglich in dem Bestand vorhandenen Amtsbücher, Akten und Rechnungen verbrannten 1943 vollständig. Die Urkunden erlitten 1946 teilweise starke Wasserschäden.
Findmittel: EDV-Findbuch 2007
Umfang: 25 Nrn.

Bestandsgeschichte 

I. Bestandsinformation

Salzdetfurth verdankt seine Entstehung den Salzquellen. 1195 wird die "Saline bei Detfurth" zuerst erwähnt. Das im engen Lammetal aufgereihte Salzsiederdorf entwickelte sich im 14. Jahrhundert zum Marktflecken mit Ratsverfassung und bescheidener Befestigung, erlangte aber, obwohl die Einwohner in den Besitz der Siedekoten und -pfannen kamen, nie den Status einer Stadt. Die von Steinberg blieben bis ins 19. Jahrhundert Gerichtsherrschaft. Brände und Überflutungen schädigten den Flecken wiederholt. Die wirtschaftlichen Folgen der nach 1866 rückläufigen Salzproduktion glich die Eröffnung eines Badebetriebes aus. Wirtschaftlichen Auftrieb brachten dem Ort jedoch erst die um 1900 in Betrieb genommenen Kaliwerke, und zwar in solchem Maße, dass der Flecken 1949 das Stadtrecht erhielt.

II. Bestandserschließung

Die Archivalien des Depositums 63 Bad Salzdetfurth gelangten im April 1939 in das Staatsarchiv Hannover (Acc. 18/39), nachdem Staatsarchivdirektor Dr. Georg Schnath anläßlich eines Besuches in Salzdetfurth bei Bürgermeister Luttermann die Deponierung der älteren Urkunden und Akten der Fleckensverwaltung angeregt hatte.

Durch Stadtbrände (v. a. in den Jahren 1605 und 1694), Überflutungen, unsorgsame Vewaltung und insbesondere durch den häufigen Wechsel der Aufbewahrung - ein Rathaus gibt es in Salzdetfurth erst seit 1914 - haben die Archivalien der Fleckensverwaltung schwere Einbußen und Schäden erlitten. Von 58 Urkunden, die Dr. Kratz, Bibliothekar zu Hildesheim, im Jahre 1857 für den Magistrat verzeichnete und die bei der Abfassung von Kaysers "Chronik von Salzdetfurth", 1884, noch alle bei einander waren, fanden sich 1939 nur noch 24 - darunter bloß eine aus der Zeit vor 1400 - und diese noch dazu meist in sehr schlechtem Erhaltungszustand. Auch die Akten waren großenteils beschädigt und stark vermodert.

Geordnet und

verzeichnet wurde das Depositum im März 1940 von dem Staatsarchivdirektor Dr. Georg Schnath.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die ursprünglich in dem Bestand vorhandenen Amtsbücher und Rechnungen (Signaturen: Dep. 63 B Nrn. 1-9) sowie die Akten (Signaturen: Dep. 63 C Nrn. 1-21) im Oktober 1943 bei dem Bombenangriff auf die Stadt Hannover vollständig vernichtet. Die Urkunden des Bestandes überstanden den Krieg, erlitten jedoch infolge des Leinehochwassers im Februar 1946 teilweise starke Wasserschäden.

Das von Dr. Georg Schnath angefertigte Findbuch ist 1943 ebenfalls verbrannt. Es wurde 1950 durch eine maschinenschriftliche Abschrift des Exemplars der Stadtverwaltung ersetzt. Dessen Grundlage war das Kratzsche Verzeichnis von 1857, das die damals noch vorhandenen 58 Urkunden registriert, von denen heute - wie bereits 1939 - nur noch 24 vorhanden sind. Verloren gegangen sind die Signaturen Dep. 63 A Nrn. 1-9, 11-14, 19, 24, 26, 28-30, 32, 36, 39-42, 44-49, 51-52, 54.

Das maschinenschriftliche Findbuch ist unter Auslassung der Bestandsverluste im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes in die archivische EDV-Datenbank unter Verwendung der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden. Die Signaturen und Titel der verloren gegangenen Amtsbücher, Akten und Urkunden sind in der Verlustkartei des Hauptstaatsarchivs nachgewiesen.

Um den Verlust des Archivs nach Möglichkeit auszugleichen, hatte die Stadt Bad Salzdetfurth den Hildesheimer Heimatforscher Wilhelm Hartmann mit einer Quellensammlung beauftragt. Dieser trug bis 1951 aus verschiedenen Archiven 388 Dokumente (von 1194-1949) als "Urkundenbuch der Stadt Bad Salzdetfurth" zusammen. Das Manuskript ist dann jedoch nicht gedruckt, sondern lediglich in mehreren Exemplaren vervielfältigt worden. Ein Exemplar befindet sich unter der Signatur MS, Nr. 75/1+2 (Altsignatur: MS F 016) in der Mauskript- und Typoskriptsammlung des Hauptstaatsarchivs Hannover.

III.

Literatur

Otto Klopprogge, Bad Salzdetfurth, Hildesheim 1980;

Karl Kayer, Chronik des im Fürstentum Hildesheim belegenen Sol- und Fichtennadel-Badeorts Salzdetfurth, Hannover 1884;

Friedrich Kabus, Von Sole, Salz und Söltern: ein Gang durch die Geschichte von Bad Salzdetfurth, bearb. von Wilhelm Kutschbach, Bad Salzdetfurth 1961.

Hannover, im März 2007
gez. Dr. Claudia Kauertz


Die Urkunde Dep. 63 A Nr. 54 ist im November 2011 bei bisher unbestimmbaren Urkundenresten wieder aufgefunden worden.
gez. Hildegard Krösche

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet