NLA HA Dep. 21

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Stadt (Hann.) Münden - Urkunden

Laufzeit 

1345-1857

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Urkunden der Stadt (Hann.) Münden (die Akten, Handschriften und Rechnungsbücher sind 1943 vollständig verbrannt). Die Urkunden weisen starke Wasserschäden auf.
Findmittel: EDV-Findbuch
Umfang: 100 Nrn.

Bestandsgeschichte 

Die im 12. Jahrhundert planmäßig angelegte Stadt und Grenzfeste Münden setzt ältere Ufersiedlungen fort. Sie gelangte 1247 endgültig an die Welfen. Ihre Bedeutung als Handels- und Marktort beruhte im Wesentlichen auf der Weserschifffahrt. Nach einer Zeit der Blüte im 16. Jahrhundert litt die Stadt stark durch den Dreißigjährigen Krieg und den Siebenjährigen Krieg. Manufakturgründungen sollten ihr im 18. Jahrhundert aufhelfen, doch schlug der wirtschaftliche Aufschwung auch im 19. Jahrhundert nur zögernd durch.

Im 19. Jahrhundert war eine Reihe wertvoller Handschriften, die irgendwie dem Mündener Stadtarchiv entfremdet worden waren, in den Besitz des Historischen Vereins für Niedersachsen übergegangen und in dessen Handschriftenabteilung im Staatsarchiv in Hannover eingegliedert worden. Darüber hinaus übergab der Magistrat die älteren Teile des Stadtarchivs dem Staatsarchiv in Hannover im Jahr 1901 als Depositum, das Urkunden, Handschriften, Akten und Rechnungsbücher umfasste. Mit Ausnahme der Urkunden sind diese Archivalien - ebenso wie die in die Sammlung des Historischen Vereins eingegangenen Handschriften - bei der Bombardierung der Stadt Hannover 1943 vollständig verbrannt. Die erhaltenen Urkunden wurden 1946 vom Leinehochwasser überschwemmt und erlitten zum Teil sehr starke Wasserschäden. Da auch die von Richard Doebner angefertigten Findbücher des Bestandes im Zweiten Weltkrieg vernichtet worden waren, ließ die Stadt (Hann.) Münden 1948 für das Staatsarchiv in Hannover eine Abschrift des Doebnerschen Urkundenrepertoriums anfertigen, die seitdem als Findbuch dient. Ein Verzeichnis der 1943 vernichteten Handschriften, Akten und Rechnungsbücher ist in der Bestandsakte (AZ 56314/0-21) in der Dienstregistratur des Hauptstaatsarchivs Hannover zu finden.

Exzerpte aus den 1943 vernichteten Handschriften der Stadt Münden hat Hans Graefe in den 1920er Jahren

angefertigt und nach dem Zweiten Weltkrieg dem Hauptstaatsarchiv in Hannover überlassen (vgl. MS EE Nrn. 4-12). Die jüngere Überlieferung der Stadt (Hann.) Münden ist im dortigen Stadtarchiv zu finden.

Der Bestand ist im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes im Oktober 2006 in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.

Literatur:
Richard Doebner, Rechtsdenkmäler der Stadt Münden, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen 1883, S. 212-239

Ders., Statuten der Stadt Münden vom Jahre 1467, in: Ebda. 1899, S. 126-148

Wilhelm Lotze, Geschichte der Stadt Münden nebst Umgebung unter besonderer Hervorgebung der Begebenheiten des 30jährigen und des 7jährigen Krieges, Münden 1878

Johann Dietrich von Pezold, Geschichte an den drei Flüssen: Streiflichter in die Vergangenheit der Stadt Hann. Münden an Werra, Fulda und Weser, Hann. Münden 2001, Heft 1-2

Hannover, im Oktober 2006
gez. Dr. Claudia

Kauertz