NLA HA Hann. 100 Hildesheim

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Staatshochbauamt Hildesheim vor 1945

Laufzeit 

1800-1976

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Vorbemerkung: Zur allgemeinen Geschichte der Staatshochbauämter und ihren Vorgängereinrichtungen sowie ihren Aufgaben siehe das Gruppenvorwort zum Tektonikpunkt "Staatshochbauämter".

1813 wurde das ehemalige Hochstift Hildesheim dem Königreich Hannover angegliedert. In der Folge wurde für dieses Territorium ein Landbaudistrikt eingerichtet. 1824 gehörten zum Landbaudistrikt Hildesheim die Ämter Bilderlahe, Gronau, Hildesheim, Liebenburg, Peine, Poppenburg, Ruthe-Bolzum, Schladen, Steinbrück, Steuerwald-Marienburg, Vienenburg, Winzenburg und Wohlenberg sowie das Domkapitel Hildesheim. Im Zuge der ersten Reform der Bauverwaltung im Königreich Hannover (Aufteilung der bisher 12 auf 16 Landbaudistrikte) 1844 wurde der bisherige Landbaudistrikt Hildesheim auf die Landbaudistrikte Goslar und Hildesheim aufgeteilt. Zu letzterem gehörten die Städte Hildesheim und Peine, die Ämter Alfeld, Gronau-Poppenburg, Hildesheim, Peine und Steinbrück, ein Teil des Amtes Ruthe, die Klosterämter Hildesheim und Marienrode, die Klosterrezeptur Gronau-Poppenburg und das Domkapitel Hildesheim.

Infolge einer zweiten Reform der Bauverwaltung 1857 wurden die Bezirke der zuletzt 17 Landbaudistrikte auf 23 Landbaudistrikte neu verteilt. Aus dem Landbaudistrikt Hildesheim wurden die Landbaudistrikte Bockenem, Elze, Hildesheim I (Stadt Hildesheim) und Hildesheim II (Stadt Peine, Ämter Hildesheim, Hohenhameln, Marienburg, Peine und Steinbrück, Klosteramt Hildesheim und Domäne Duttenstedt) gebildet. Die beiden Distrikte Bockenem und Elze wurden bereits 1858, als die Landbaudistrikte in Landbauinspektionen umbenannt wurden, wieder aufgelöst: Der Amtsbezirk des Distrikts Bockenem wurde weitestgehend der Landbauinspektion Goslar übertragen, mit Ausnahme des Amts Lamspringe, welches der aus dem Landbaudistrikt Elze hervorgegangenen Landbauinspektion Hildesheim III zugeordnet wurde. Die drei Hildesheimer Landbauinspektionen hatten 1858 folgende Zuständigkeiten:

- Hildesheim I: Betreuung der ausgeschiedenen Domänen im Fürstentum Hildesheim und der Pachtgüter Adersleben, Duttenstedt und Waldhof;
- Hildesheim II: Stadt Hildesheim;
- Hildesheim III: Städte Alfeld und Elze, Ämter Alfeld, Elze, Gronau, Hildesheim, Hohenhameln, Lamspringe, Marienburg, Peine, Ruthe und Steinbrück sowie Klosteramt Hildesheim.

Im Zuge der Neugliederung der Bauverwaltung 1863 ging die Landbauinspektion Hildesheim III in der Landbauinspektion Hildesheim II auf, die in zwei Distrikte geteilt wurde. Nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen (1866) wurden die verbliebenen Hildesheimer Landbauinspektionen zur Landbauinspektion Hildesheim zusammengeschlossen. Mit der Angleichung der hannoverschen an die preußische Bauverwaltung wurden die Distrikte der Land-, Wege- und Wasserbauinspektionen zusammengelegt und im Bereich Hildesheim zum 1. April 1871 auf die Königlichen Kreisbauinspektionen Alfeld, Hildesheim I und Hildesheim II verteilt. Deren Amtsbezirke umfassten:

- Alfeld: Ämter Alfeld und Gronau, seit 1878 auch Wasserbausachen an der Leine in den Baukreisen Einbeck, Hildesheim I, Göttingen und Northeim;
- Hildesheim I: Städte und Ämter Hildesheim und Peine;
- Hildesheim II: Ämter Marienburg und Bockenem.

1873/1876 entfiel für alle drei Kreisbauinspektionen der Bereich der Wegebausachen, der auf die Provinzialwegebauverwaltung überging. 1884 wurde die Kreisbauinspektion Alfeld aufgelöst; die Wasserbausachen übernahm der Bauingenieurkreis Hildesheim, an den auch die Wasserbausachen der beiden Hildesheimer Kreisbauinspektionen übergingen, während die Hochbausachen in den Zuständigkeitsbereich der Kreisbauinspektion Hildesheim II fielen. Für die beiden Hildesheimer Behörden wurde danach die Bezeichnung "Hochbauämter" gebräuchlich. Nach der Kreisreform 1885 erhielt das Hochbauamt Hildesheim I die Zuständigkeit für die Stadt Hildesheim, die Kreise Hildesheim und Peine sowie die Domäne Duttenstedt, das Hochbauamt Hildesheim II dagegen für die Kreise Alfeld, Gronau und Marienburg (ohne das ehemalige Amt Bockenem).

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Behörden mehrfach umbenannt: 1910 in "Königliches Hochbauamt Hildesheim I" bzw. "Königliches Hochbauamt Hildesheim II", 1922 in "Preußisches Hochbauamt Hildesheim I" bzw. "Preußisches Hochbauamt Hildesheim II" und 1933 in "Preußisches Staatshochbauamt Hildesheim I" bzw. "Preußisches Staatshochbauamt Hildesheim II".

Stand: Oktober 2015

Zur weiteren Geschichte der Hildesheimer Staatshochbauämter nach 1945 siehe das Vorwort zum Bestand Nds. 240 Hildesheim.

Bestandsgeschichte 

Die ältesten Akten des Bestandes reichen in die Zeit des Königreichs Westphalen zurück und beginnen zwischen 1804 und 1807. Sie sind beim Landbauinspektor Held entstanden, der der Unterpräfektur Hildesheim des Königreichs Westphalen unterstand. Im Hannoverschen Staatskalender auf das Jahr 1818 (vgl. S. 30) erscheint dann ein Landbaumeister im Fürstentum Hildesheim N.N. Wellenkamp. Währscheinlich ist er identisch mit dem Landbaumeister Wellenkamp, der nach 1842 in den Akten des Bestandes Hann. 100 Hildesheim erscheint.

Bei der Neuordnung des Bestandes im Jahre 1980 wurden die Akten, soweit sie einzelne Gebäude und Bauwerke betreffen, alphabetisch nach Orten, den dem diese sich befinden, abgelegt. Alle Aktenbestände, die Baumaßnahmen an mehreren Orten oder in einem Amt dokumentieren, wurden unter Allgemeines nach Ämtern oder Bauinspektionen zusammengefaßt. Nach Möglichkeit wurde die Ämtereinteilung von 1858 zugrunde gelegt. Das Gebiet außerhalb des Archivsprengels betrifft die Akten über die Domäne Duttenstedt im Braunschweigischen (Über sie befinden sich auch Vorgänge bei den Akten des Amtes Peine). Diese älteren, bisher unverzeichneten, wahrscheinlich nach 1911 ins Staatsarchiv gelangten Akten des Bestandes Hann. 100 Hildesheim wurden ergänzt durch einige vom Staatshochbauamt Hildesheim 1977 und 1980 abgegebenen Bände (vgl. Acc. 86/77 und Acc. 41/80), u.a. Bestandsbücher für Domänen und allgemeine Vorgänge. Sie schließen vereinzelt erst nach 1945 ab, doch bezieht sich der überwiegende Teil des Inhalts auf die vorliegende Zeit.

Stand: 28. Juli 1980

Enthält 

u.a. Generalia, Personalia, Bau- u. Bauunterhaltung für Justiz- u. Gerichtsgebäude, Kirchen, Klöster, Schulen, Pädagogische Hochschule, Domänen, Mühlen, Forstdienstgebäude in Sillium, Großvogtei Hildesheim, Sarstedter Bank, Gebäude in der Stadt Hildesheim, Wasserbau

Literatur 

Siehe Gruppenvorwort

Findmittel 

EDV-Findbuch (2021)

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Nds. 240 Hildesheim

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

6,1

Bearbeiter 

Dr. Jürgen Asch (1980)

Dr. Christian Helbich (2015)

Benutzung 

Das Archivgut kann im Niedersächsischen Landesarchiv Hannover unter Berücksichtigung der Einhaltung von Schutz- und Sperrfristen nach §5 Niedersächsisches Archivgesetz (NArchG) eingesehen werden.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Wegen des Erhaltungszustands ist eine Nutzung des Archivguts nur eingeschränkt möglich.