Identifikation (kurz)
Titel
Amtsgericht Fallersleben
Laufzeit
1559-1934
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Registratur, Amtshandlungen, Ehestiftungen, Kontrakte, Vormundschaftsbücher, Testamente, Nachlasssachen, Hypothekenbücher, Originalurkunden und Anlagen zu den Hypothekenbüchern, Feuerstellenregister, Obligationen, Depositenwesen, Höferollen, Konkurssachen, Ediktalladung, Notariatssachen, Zivilprozesse, Gerichtsprotokollbücher, Grundakten, Gut Wolfsburg, Varia
Geschichte des Bestandsbildners
Zur Territorial- und Verwaltungsgeschichte dieses Gebiets, die gerade für den Raum Wolfsburg durch die jahrhundertelangen, erst 1932 endgültig geregelten Grenzstreitigkeiten zwischen Braunschweig-Lüneburg bzw. Hannover und dem Erzbistum Magdeburg bzw. Brandenburg Preußen äußerst verwickelt ist, sei auf das Vorwort zum Findbuch Hann. 74 Fallersleben hingewiesen.
Bestandsgeschichte
Der im vorliegenden Findbuch verzeichnete Archivbestand umfasst die Judizialakten des alten Amts Fallersleben, die älteren Akten des 1852 eingerichteten Amtsgerichts Fallersleben (bis etwa 1880; der hier an sich notwendige Schnitt konnte, um Zusammenhängendes nicht zu zerreißen, nicht immer konsequent erfolgen) und die Akten des von der Schulenburgschen Gerichts Wolfsburg.
Der nicht sehr umfangreiche Archivbestand gelangte nach dem zweiten Weltkrieg in zwei Ablieferungen (Acc. 65/55 und Acc. 82/61) in das Hauptstaatsarchiv Hannover. Während sein Erhaltungszustand als recht gut bezeichnet werden kann (die bei einer Überschwemmung des Aktenkellers in Fallersleben im Jahre 1955 eingetretenen Wasserschäden sind gering), war der Ordnungszustand überaus unbefriedigend. Mehrfache Aktenumlagerungen hatten die alte Registraturordnung fast vollkommen zerstört, wobei besonders die Serie der älteren Fallerslebener Amtsbücher, da nicht geheftet, arg in Unordnung geraten war. Außerdem fanden sich mehrere Pakete mit Einzelvorgängen (meist Ehestiftungen, Kontrakte und Testamente, die ein früherer "Forscher" - offensichtlich noch in der Behörde - aus Akten entnommen, aus Amtsbüchern z. T. sogar herausgerissen hatte), die in recht mühsamer Arbeit soweit möglich wieder in den aktenmäßigen Zusammenhang zurückgebracht wurden.
Die an den Schluss gestellte Gruppe III (Schulenburgsche Akten) umfasst einige Faszikel verschiedener Provenienzen (u. a. Oberlandesgericht Magdeburg, Kreisgerichte Salzwedel und Gardelegen und Gutsarchiv von der Schulenburg zu Wolfsburg), die aus einem nicht mehr erkennbaren Grund in den Archivbestand gelangten. Sie wurden, obwohl sie auch laufzeitmäßig z. T. weit über das Grenzjahr 1880 hinausreichen, darin belassen, einerseits um des inneren Zusammenhangs willen (sie betreffen fast ausschließlich die Verwaltung verschiedener Besitzungen der von der Schulenburg), andererseits, um die Bildung von Splitterbeständen zu vermeiden.
Da der Archivbestand bereits bei der Übernahme gründlich durchkassiert worden war, wurde bei der jetzigen Neuordnung auf Kassation fast völlig verzichtet. Ausgesondert wurden lediglich einige nirgendwo unterzubringende Einzelschriftstücke (insgesamt knapp 1/2 Fach).
Geordnet und verzeichnet wurde der Bestand von September 1979 bis Februar 1980.
Stand: 1980
Findmittel
An den vorliegenden Archivbestand Hann. 72 Fallersleben schließt die Überlieferung des Amtsgerichts Fallersleben nach der Reichsjustizreform 1879 (Hann. 172 Fallersleben) an. Bei der Abgrenzung zu diesem Archivbestand sind zeitliche Überschneidungen nicht zu vermeiden, so dass in entsprechenden Fällen auch die Findmittel zu diesem Archivbestand heranzuziehen sind.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
25,2
Bearbeiter
Klaus J. Kattmann (1980)
Benutzung
Archivgut kann im Niedersächsischen Landesarchiv Hannover unter Berücksichtigung der Einhaltung von Schutz- und Sperrfristen nach §5 Niedersächsisches Archivgesetz (NArchG) eingesehen werden.
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amtsgericht Fallersleben
Zeit von
1852
Zeit bis
1932
Objekt_ID
7
Ebenen_ID
2050
Geo_ID
2050-7
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