Identifikation (kurz)
Titel
Domänenkammer: Landgestüt Celle
Laufzeit
1804-1813
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Verwaltung, Pachtsachen, Rechnungssachen, Personalia. Es handelt sich um einen Restbestand, der Altbestand ist 1943 verbrannt.
Findmittel: EDV-Findbuch
Umfang: 0,3 lfdm
Bestandsgeschichte
I. Geschichte des Landgestüts
Das Landgestüt Celle wurde am 27.07.1735 von König Georg II. gegründet. Ziel der Gründung war die staatliche Förderung und Lenkung der Pferdezucht im Kurfürstentum Hannover, die sich vorwiegend in bäuerlicher Hand befand.
Von 1745 bis 1799 unterstand das Landgestüt Celle dem Oberstallmeisteramt, das als zentrales Verwaltungsamt für die kurfürstlichen Ställe und Gestüte fungierte und in den 1760er Jahren in Oberhofmarstalldepartement umbenannt wurde. Das Oberhofmarstalldepartement wiederum war bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts der Königlichen Domänenkammer unterstellt.
Während zunächst 12 Hengste für das neu gegründete Gestüt angeschafft und während der Decksaison auf die Ämter des Landes verteilt wurden, konnte ihre Zahl schon bald erhöht werden. Rückschläge erlitt die hannoversche Landespferdezucht durch den Siebenjährigen Krieg sowie insbesondere durch die französische Invasion und die preußische Besetzung, die eine erhebliche Verminderung des Pferdebestandes mit sich brachten. Im Jahr 1803 wurde ein Teil der Beschäler nach Sachsen und Mecklenburg evakuiert. Einige Pferde gelangten sogar bis nach England. Allerdings kehrte nur ein Drittel der Hengste aus der Evakuierung zurück. Mit ihnen versuchte das Landgestüt nach 1805 einen mühsamen Wiederaufbau der Zucht.
Seit den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts ist ein allmähliches Aufblühen der hannoverschen Pferdezucht und damit auch des Landgestüts zu bemerken. Starke Konkurrenz erhielten die Landbeschäler in diesen Jahren durch die vielen Privathengste, deren Deckeinsatz von staatlicher Seite durch zahlreiche Verordnungen eingeschränkt und kontrolliert werden sollte.
Um 1870 hatte sich die Hannoveraner Zucht unter maßgeblicher Beteiligung des Landgestüts weitgehend konsolidiert. Die Zahl der Celler Beschäler verdoppelte sich zwischen 1870 und 1925 von 200 auf 500 Hengste, so
dass im Jahr 1925 ein zweites Landgestüt in Osnabrück gegründet wurde. Es beschickte die Deckstationen der Regierungsbezirke Hannover, Osnabrück und Hildesheim, während Celle für die Regierungsbezirke Stade und Lüneburg zuständig war. Vor allem im Zuge der zunehmenden Motorisierung der Landwirtschaft kam es seit den 1950er Jahren zu einem deutlichen Rückgang der Pferdezucht, dem im Jahr 1960 das Landgestüt Osnabrück zum Opfer fiel. Das Landgestüt Celle jedoch hat seine entscheidende Lenkungsfunktion in der Hannoverschen Warmblutzucht bis heute beibehalten können.
II. Bestandserschließung
Der kleine Bestand ist mit Hilfe von Praktikanten im Januar 2003 EDV-technisch erschlossen worden.
Weitere Akten über das Landgestüt Celle und die hannoversche Pferdezucht befinden sich in den Beständen Hann. 147 (Akten des Landgestüts Celle) und Dep. 103, XXVI (Königliches Hausarchiv: Oberhofmarstalldepartement).
III. Literatur
Bade, B., Das Landgestüt Celle und seine Hengste, Bad Homburg 1982.
Ders., 250 Jahre Landgestüt, Celle 1985.
Schmidt, Heike, Die Bedeutung des Pferdes und der Pferdezucht vom 17. bis zum 19. Jahrhundert im Kurfürstentum/Königreich Hannover, Diss. Hannover 1997 (Mikrofiche-Ausgabe 1998).
Stapenhorst, H., 200 Jahre Landgestüt, Celle 1935.
Hannover, Januar 2003
gez. Dr. Claudia Kauertz
Georeferenzierung
Bezeichnung
Celle, Stadt [Wohnplatz]
Zeit von
1
Zeit bis
1
Objekt_ID
5698
Ebenen_ID
1
Geo_ID
1-5698
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Neuhaus im Solling [Wohnplatz]
Zeit von
1
Zeit bis
1
Objekt_ID
4679
Ebenen_ID
1
Geo_ID
1-4679
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