StadtA HI Best. 305

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Johannes Heinrich Gebauer

Laufzeit 

1774-1963

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der vorliegende Bestand umfasst den Zeitraum 1774 bis 1963. Enthalten sind zahlreiche Druckschriften von Gebauer und anderen Autoren, die sich vorwiegend mit der Geschichte Hildesheims und Brandenburgs befassen. Der größte Teil des Bestandes sind handschriftliche Recherche- und Vorarbeiten sowie Manuskripte zu Gebauers wissenschaftlichen Aufsätzen. Auch enthalten sind gesammelte Zeitungen und Zeitungsauschnitte zu stadtgeschichtlichen Themen. Unter der Korrespondenz ist der Schriftwechsel mit dem Herzog Ernst-Günther zu Schleswig-Holstein im Rahmen Gebauers Arbeit an den Biographien von Christian August und Friedrich VIII hervorzuheben.

Geschichte des Bestandsbildners 

Johannes Heinrich Gebauer wurde am 8. August 1868 als Sohn eines Geistlichen in Wilsnack/Mark Brandenburg geboren. Nach seiner Schulzeit am Joachimsthaler Gymnasium in Berlin-Charlottenburg, begann er 1888 das Studium der Geschichte, Erdkunde, der alten Sprachen und Religion in Berlin und der Universität Halle-Wittenberg. Er promovierte 1892 unter Gustav Droysen mit der Dissertation „Die Publizistik über den böhmischen Aufstand von 1618“ und bestand 1893 das Staatsexamen für das höhere Lehramt. Von 1894 bis 1896 war er als Lehrer am Humboldt-Gymnasium in Berlin tätig, danach wechselte er zur Ritterakademie in Brandenburg/Havel. 1908 bis 1924 unterrichtete er am Gymnasium Andreanum in Hildesheim, 1924-1932 war er Oberstudienrat am Andreas-Realgymnasium und der Andreas-Oberrealschule (heutige Scharnhostschule).
Durch frühere Publikationen wurde der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein auf ihn aufmerksam. Dieser beauftragte ihn damit, Biographien seiner Vorfahren Christian August und Friedrich VIII., beide zu Schleswig-Holstein zu schreiben. Während dieser Arbeit zur Deutsch-Dänischen Geschichte im 19. Jahrhundert war er oft im Hausarchiv zu Schloss Primkenau (Schlesien) zu Gast.
Ab 1910 war Gebauer nebenamtlich als Archivar in Hildesheim tätig und erhielt den Auftrag die Geschichte der Stadt niederzuschreiben. Diese erschien in zwei Bänden 1922 und 1924 und zählt zu seinen Hauptwerken. Eine Zusammenfassung unter Hervorhebung der kulturgeschichtlichen Entwicklung und ergänzt durch neue Forschungen wurde 1950 veröffentlicht. 1919 gründete er die Zeitschrift „Alt-Hildesheim“ (Heute „Hildesheimer Jahrbuch“). Gebauer machte sich außerdem durch zahlreiche Bücher und Einzelveröffentlichungen in Fachzeitschriften oder Tageszeitungen einen Namen. Allein zu Hildesheim publizierte er 112 Schriften. Auch nach seinem Amtsrücktritt 1938 schrieb und forschte er weiter. 1950 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Hildesheim ernannt. Ein Jahr später, am 24.08.1951 verstarb er in Hildesheim.

Publikationen (Auswahl):
Kurbrandenburg in der Krisis des Jahres 1627, in: Abhandlungen zur neueren Geschichte 1896, Heft 33
Kurbrandenburg und das Restitutionsedikt von 1629, in: Abhandlungen zur neueren Geschichte 1899, Heft 338
Christian August, Herzog von Schleswig Holstein. Ein Beitrag zur Geschichte der Befreiung Schleswig-Holsteins, 1910, Stuttgart
Herzog Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein, 1912, Stuttgart
Geschichte der Stadt Hildesheim (2 Bände), 1922 und 1924, Hildesheim
Die Stadt Hildesheim. Ein Abriß ihrer Geschichte, 1950, Hildesheim

Quellen:
Zoder, Rudolf: „Johannes Heinrich Gebauer zum Gedächtnis!“, in: Alt-Hildesheim Jg. 1952 (Heft 23), S. 1-3

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

165 Stück

Bearbeiter 

Hildesheim, Juni 2018, Linda Oerzen