NLA HA BaCl Hann. 84e Veckerhagen

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Eisenwerk Veckerhagen (BaCl)

Laufzeit 

1839-1872

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Der Ort wurde 1897 (Meyers Konversations-Lexikon 5. Aufl. 1897 Bd. 17) als Flecken im preuß. Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar, an der Weser, beschrieben, mit einer
evangelischen Kirche, Schloss, Amtsgericht, Oberförsterei, Eisenhütte sowie Farben-, Zigarren- und Tonwarenfabrikation.
Die Einwohnerzahl lag um 1750 bei 817 Einwohnern, nach der Gründung der Eisenhütte, um 1867 bei 1888 Einwohnern (Siegfried Lotze: Die Eisenhütte in Veckerhagen 1666 - 1903. Kunst - Geschichte - Technik. Kassel 1985, S. 22; zitiert nach Landau 1867:188f.), 1895 bei 1565 Einwohnern (Meyer 1897), und sank bis 1910 auf 1401 Einwohner ab (Lotze 1985: 22 nach Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. Kassel 1867: 188f.)
Das Eisenwerk Veckerhagen wurde 1666 dorthin verlegt. Es wurde 1581 in Vaake gegründet, und nach mehreren Zwischenstationen von Knickhagen nach Veckerhagen verlegt, vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen (Lotze 1985:20). Demnach muss die Industrieanlage im Gegensatz zu vorherigen Umzügen, wo man Fachwerk und Anlagen demontierte und wieder errichtete, ab 1663 neu errichtet worden sein dort, wegen der infrastrukturellen Vorzüge des Ortes Veckerhagen (Lotze
1985: 20).
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde vor allem Fernhandel mit Öfen für Bremen und Holland betrieben. Vom Endes des 18. Jahrhunderts bis etwa 1850 erlebte das Werk eine Blütezeit nach der Erfindung des Kupolofens, als Kunstgussanstalt der Landgrafen und Kurfürsten von Hessen. Die Produktion von Gusswaren, auch künstlerischer Gestaltung war die Haupteinnahmequelle des Eisenwerkes, dabei wurden auch architektonisch zu verwendende Eisenteile hergestellt. (Lotze 1985: 7)
Eigentümer des Werkes waren bis 1866 die Landgrafen und Kurfürsten von Hessen, und von 1866 bis 1872 der preußische Staat.
1872 wurde das Werk nachaufwändiger Inventarisierung über den preußischen Minister für Handel,
Gewerbe und öffentliche Arbeiten für 180000 Goldmark an den Berliner Kommissionsrat Jakob Goldmann verkauft (Lotze 1985: 23), der es aber 1883 an Franz Uhlendorf verkaufen musste, der eine erneute kurze wirtschaftliche Blüte herbeiführte.
1903 wurde aus wirtschaftlichen und infrastrukturellen Gründen das Werk nach Kassel-Bettenhausen verlegt. Schon vorher waren hochqualifizierte Mitarbeiter zu anderen Gießereien abgewandert. Geschäftsbeziehungen bestanden auch zu den anderen hessischen Werken, aus denen ebenfalls Aktenbestände im Bergarchiv Clausthal vorliegen.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand umfasst ca. 6,1 lfm. Der hiesige Bestand hat eine Laufzeit von 1839 bis 1872, der Großteil stammt aber aus der Zeit von 1860 bis 1872, nachdem das Hüttenwerk 1866 vom preußischen Staat übernommen wurde. Die Dubletten wurden weitestgehend kassiert.
In Veckerhagen wurde ab 1866 für die Rechnungen und Inventare eine doppelte Buchführung vorgenommen, zudem in einigen Jahren, je nach Notwendigkeit der Übersichtlichkeit offenbar, auch in Manuale und Journale unterteilt, die eine Gliederung nach Kategorien (Manuale) oder nach dem täglichen Ablauf (Journale) enthalten. Die Buchführungsunterlagen wurden in Clausthal jährlich zur Prüfung eingereicht.
Der Hauptbestand umfasst die Buchführung. Inventare wie Material- und Produktenakten sind anders klassifiziert, wenn es um die Gewichte ging, nicht um die Geldbeträge, die in den Akten auch angegeben sind. Ein Teil der Material- und Produktenakten sind deshalb nach der normalen Buchführung klassifiziert, ein Teil in der Material- und Produktenverwaltung nach Gewichten.
Der Bestand ist thematisch-chronologisch verzeichnet worden, die Großformate der Klassifikation entsprechend fortlaufend nach den überwiegend vorhandenen Folioformaten, aus Aushebungs- und Reponiergründen.

Enthält 

Knappschaftsakten, Rechnungsunterlagen, Personalangegelenheiten, Inventare

Findmittel 

EDV-Findbuch

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

6,1

Bearbeiter 

Helga Brand, 2003

Benutzung 

Der Bestand lagert in der Außenstelle Clausthal (Bergarchiv) des Niedersächsischen Landesarchivs. Das Archivgut kann nur dort (An der Marktkirche 9, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Standort LBEG) unter Berücksichtigung der entsprechendenen Schutz- und Sperrfristen nach §5 Niedersächsisches Archivgesetz (NArchG) eingesehen werden.