Identifikation (kurz)
Titel
Amt Ahlden
Laufzeit
1220-1888
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts brachten die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg Vilikation, Gografschaft und Wasserburg in Ahlden, bis dahin im Besitz eines Rittergeschlechts von Ahlden, in ihre Hand, bauten die Feste aus, verpfändeten aber Schloss und Vogtei häufig. Von 1694 bis 1726 war Schloss Ahlden Aufenthaltsort der geschiedenen und hierher verbannten Gemahlin Georgs I., Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg, der Prinzessin von Ahlden.
Die Geschichte des Amtes Ahlden wird im 19. Jahrhundert geprägt durch zahlreiche Gebietsveränderungen, die das Amtsgebiet in seiner Größe verdoppelten. 1823 bestand es lediglich aus dem Flecken Ahlden und den Dörfern Bierde, Bosse, Büchten, Eickeloh, Eilte, Frankenfeld, Gilten, Grethem, Hademstorf, Hudemühlen und Riethagen. Im Zuge der ersten Amtsreform im Oktober 1852 kommt die Vogtei Essel aus der Amtsvogtei Bissendorf-Essel mit den Dörfern Bothmer, Buchholz, Engehausen, Essel, Groß Grindau, Hope, Lindwedel, Marklendorf und Schwarmstedt an Ahlden. Durch Verordnung vom 27. März 1859 wird das benachbarte Amt Rethem aufgehoben und auf die Ämter Ahlden und Fallingbostel aufgeteilt. Das Amt Ahlden erhält die Hausvogtei und das Gericht Wahlingen mit den Dörfern Altenwahlingen, Böhme, Groß Häuslingen, Hedern, Hülsen, Kirchwahlingen, Klein Häuslingen, Stöcken und Wohlendorf sowie der Stadt Rethem. Das Amt Fallingbostel erhält das Gericht Boitzen, nachdem 1852 bereits die Stadt Walsrode und das Gericht Cordingen hier angegliedert worden waren. Die Gemeinden Klein Grindau, Nienhagen, Norddrebber und Suderbruch, ehemals Amt Neustadt am Rübenberge, kommen ebenfalls an Ahlden. 1885 geht das Amt Ahlden mit dem Amt Fallingbostel im Kreis Fallingbostel auf.
Stand: 1983 (Beständeübersicht)
(Dem Text liegt das Findbuchvorwort von Marianne Helms von 1976 zugrunde. Er wurde ergänzt aus dem Einführungstext der Beständeübersicht von 1983.)
Bestandsgeschichte
Der Bestand setzt sich aus dem Altbestand des Amtes Ahlden und aus umfangreichen Ablieferungen des Kreises Fallingbostel zusammen (Acc. Nr. 86/55 und 32/62). Diese Ablieferungen umfassen Akten der Ämter Ahlden und Rethem, der Vogtei Essel sowie zahlreiche Gutsakten nichtstaatlicher Provenienz. Letztere wurden wegen ihres inneren Zusammenhangs beim Bestand belassen, um die Bildung von Splitterbeständen zu vermeiden. Sämtliche Akten wurden zusammengearbeitet und in ein Gliederungsschema gebracht, das sich im Wesentlichen an die alte Behördengliederung des Amtes Ahlden anlehnt, die nach den Registraturvermerken gut rekonstruiert werden konnte. Die Findmittel der Vorkriegszeit verbrannten 1943. Wo es notwendig erschien, wurden (Unter-)Abteilungen gestrichen oder neu hinzugefügt. Die Gruppen in sich wurden nach Überprüfung der Aktenlaufzeit chronologisch geordnet, ein Prinzip, das in dem alten Bestand unbeachtet geblieben war.
Ausgesondert wurden Akten, die provenienzmäßig zu den Ämtern Neustadt am Rübenberge (vgl. Hann. 74 Neustadt) und Fallingbostel (vgl. Hann. 74 Fallingbostel) sowie dem Kreis Fallingbostel (vgl. Hann. 174 Fallingbostel) gehörten. Dennoch empfiehlt es sich bei den Orten, die in den Grenzbezirken liegen, die Bestände der benachbarten Ämter mit heranzuziehen, da eine klare Trennung nicht in allen Fällen möglich war.
Die Überlieferung enthält Akten der Ämter Ahlden und Rethem, der Vogtei Essel sowie zahlreiche Gutsakten nichtstaatlicher Provenienz.
Die Akten setzen - von Abschriften spätmittelalterlicher Urkunden der Familie Tourney abgesehen - um 1600 ein und reichen bis zum Ende der Amtsverwaltung. Am ältesten sind wie üblich die Grenz- und Jurisdiktionssachen, Lehns- und Gutssachen und einige Domanialsachen. Wegen Umfang und Wert hervorzuheben sind die Höfesachen und Gemeinheitsteilungen. Als Besonderheit sind die Akten zur Hofhaltung der Prinzessin von Ahlden zu nennen.
Stand: 1983 (Beständeübersicht)
(Dem Text liegt das Findbuchvorwort von Marianne Helms von 1976 zugrunde. Er wurde ergänzt aus dem Einführungstext der Beständeübersicht von 1983.)
Enthält
Generalia, Hoheits-, Militär-, Steuer-, Domanial-, Kirchen- und Schul-, Gemeinde- und Polizeisachen
Literatur
FRANZ, Günther, Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Lüneburg, Bremen 1955.
HAMANN, Manfred (Bearbeiter), Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover, Bd. 3, Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945, Teil I,I, Amt Ahlden, S. 190-193, Göttingen 1983.
HAMANN, Manfred (Bearbeiter), Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover, Bd. 3, Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945, Teil I,I, Ämter, Verwaltungsgeschichtlicher Überblick, S. 170-189, Göttingen 1983.
MANECKE, Urban Friedrich Christoph, Beschreibung der Städte, Ämter und adelichen Gerichte im Fürstenthum Lüneburg, Celle 1858.
RINGKLIB, Heinrich , Statistische Übersicht der Eintheilung des Königreichs Hannover nach Verwaltungs- und Gerichtsbezirken, Hannover 1852 und 1859.
Findmittel
Der Bestand ist vollständig als EDV-Findbuch (2013) erschlossen.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
71,4 lfdm
Bearbeiter
Marianne Helms (1974-1975)
Klaudia Woede (2014)
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Ahlden
Zeit von
1815
Zeit bis
1852
Objekt_ID
76
Ebenen_ID
6020
Geo_ID
6020-76
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amtsvogtei Bissendorf-Essel
Zeit von
1815
Zeit bis
1852
Objekt_ID
127
Ebenen_ID
6020
Geo_ID
6020-127
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Ahlden
Zeit von
1852
Zeit bis
1859
Objekt_ID
63
Ebenen_ID
6120
Geo_ID
6120-63
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Rethem
Zeit von
1852
Zeit bis
1859
Objekt_ID
87
Ebenen_ID
6120
Geo_ID
6120-87
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Ahlden
Zeit von
1859
Zeit bis
1885
Objekt_ID
36
Ebenen_ID
6320
Geo_ID
6320-36
Link