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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Esplingerode

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die rund fünf Kilometer westlich von Duderstadt gelegene Ortschaft Esplingerode wurde erstmals im Jahre 1189 in einer Urkunde des Erzbischofs Konrad I. von Mainz erwähnt, in welcher dieser unter anderem dem Kloster Weende den Zehnten von sieben Hufen in "Aspelingerot" bestätigte.

Bis zum Jahre 1432, als erstmals alle Rats- und Kespeldörfer in den Rechnungsbüchern der Stadt aufgeführt wurden, war dann Esplingerode - auf welche Weise bleibt ungeklärt - als eines der fünf Kespeldörfer in die politische und jurisdiktionelle Abhängigkeit des Rates der Stadt Duderstadt gekommen. Als Strafe für ihr ambivalentes Verhalten gegenüber den Aufständischen im Bauernkrieg musste die Stadt Duderstadt jedoch am 03.06.1525 die Gerichtsbarkeit über die Kespeldörfer an den Kurfürsten von Mainz abtreten, der sie dann dem Amt Gieboldehausen übertrug. Die Pflicht der Kespeldörfer zur Ableistung von Diensten sowie zur Entrichtung von Zinsen und Abgaben blieb allerdings von dieser Entscheidung unberührt; sie bestand bis weit in das 19. Jahrhundert, teilweise sogar bis in das 20. Jahrhundert hinein, uneingeschränkt fort. Als selbständige Gemeinde, deren Führung der Gemeindevertretung und dem gewählten Bauermeister oder Gemeindeschulzen oblag, gehörte Esplingerode ab 1816 zum Amt Duderstadt, das 1859 dem Amt Gieboldehausen angegliedert wurde, und von 1885-1972 zum Landkreis Duderstadt.

Nach erfolglosen Bemühungen um die Bildung einer Samtgemeinde für den Raum Seulingen/ Nesselröden entschloss sich Esplingerode im Jahre 1972, der Samtgemeinde Duderstadt, aus der am 01.01.1973 die Einheitsgemeinde "Stadt Duderstadt" im Landkreis Göttingen hervorging, beizutreten. Mit 176 Einwohnern (Januar 1993) bildet Esplingerode heute den kleinsten der insgesamt 15 Ortsteile der Stadt Duderstadt. Als beratendes parlamentarisches Gremium auf Ortschaftsebene und Mittler zu den städtischen Gremien und der Verwaltung besteht ein von den Ortschaften Desingerode, Werxhausen und Esplingerode gemeinsam gebildeter Ortsrat, an dessen Spitze der Ortsbürgermeister fungiert. Der Bürgernähe dient die örtliche Verwaltungsstelle, die von 1973 bis 1991 vom ehemaligen Bürgermeister und Gemeindedirektor Karl Kellner und seit diesem Zeitpunkt von seiner Ehefrau Elfriede geleitet wird.
(Wagner 1998)

Literatur: Spohr, Johannes: Esplingerode, Chronik einer Landgemeinde, Duderstadt 1972.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand, der hauptsächlich aus Akten der ehemaligen Gemeindeverwaltung und der örtlichen Volksschule besteht, umfasst den Zeitraum von 1862 bis 1989. Der Schwerpunkt findet sich allerdings in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

Dem Stadtarchiv Duderstadt wurde das Schriftgut im November 1992 durch die Leiterin der Verwaltungsstelle, Elfriede Kellner, in relativ gutem und geordnetem Zustande übergeben. Ob eine vorhergehende nichtarchivische Prüfung und Sortierung des vorlegenden Schriftgutes durchgeführt wurde, ist zu vermuten.

Die Bearbeitung und Ordnung des Bestandes erfolgte im November 1992. Alle Titel mussten neu formuliert werden. Als Grundlage der Klassifikation diente der "Aktenplan für die Landgemeinden des Landes Niedersachsen" aus dem Jahre 1955. Alle Arbeiten bis zur Erstellung des Findbuches wurden unter Verwendung des Archivverzeichnungsprogramms "Sachav" von Archivinspektor Dieter Wagner durchgeführt.
Dieser übernahm auch die Verzeichnung der Neuzugänge bis 2015.
Die Verzeichnungsdaten wurden 2017 von ALeiter Hans-Reinhard Fricke für die Migration nach Arcinsys bearbeitet.