NLA HA Hild. Br. 4

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

St. Moritzstift bei Hildesheim

Laufzeit 

1151-1820

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Register über die Wirtschaftsführung des Stifts, u.a. Fabrikregister, Bursariatsregister, Kellereiregister, Choralenregister, Propsteiregister, Register der Obödienzen, Register der Vikarienkommunität, Zehntregister, Register der Hospitäler, Register der von Snetlageschen Stiftung
Findmittel: EDV-Findbuch in Bearbeitung
Umfang: 38,4 lfdm

Bestandsgeschichte 

I. Geschichte des Moritzstifts


II. Literaturhinweise

Über die Geschichte des Moritzstifts unterrichten vor allem folgende Werke:

H. Hoogweg, Verzeichnis der Stifter und Klöster Niedersachsens vor der Reformation, Hannover und Leipzig 1908

Eugen Blank, Verfassung und Verwaltung des Moritzstifts im Mittelalter, Phil. Dissertation Freiburg 1914

H. Kloppenburg, Geschichte des Moritzberges und des dortigen Chorherrenstifts, Maschinenschrift 1933 (Signatur der Handschriftenabteilung des Hauptstaatsarchivs Hannover: Ms. F Nr. 013)


III. Bestandsgeschichte

Der vorliegende Bestand wurde bei der Neuverzeichnung im wesentlichen in der vorgefundenen Ordnung belassen. Diese geht offenbar noch im Kern auf die alte Einteilung des Archivs in der Zeit vor der Auflösung des Stifts zurück, wie erhaltene Einteilungsschemata über die "Rubicae Archivii" aus dem 18. Jahrhunderts erkennen lassen (vgl. Hild. Br. 4 Nr. 102a). Nach der Säkularisierung des Moritzstifts im Jahre 1810 wurden die Akten zu einem nicht genau feststellbaren Zeitpunkt ebenso wie die der anderen hildesheimischen geistlichen Institutionen dem Hildesheimer Landesarchiv angegliedert. Im Landesarchiv erhielt der Aktenbestand unter Beibehaltung der alten Untergliederungen eine neue systematische, nicht in jeder Hinsicht zweckmäßige Ordnung, bei er man Überschneidungen in Kauf nehmen muss. Die zusammgenfalteten Bündel wurden zum Teil auseinangergefaltet und in die auch bei den Beständen des Regierungsarchivs der Fürstbischöfe zu Hildesheim (Hild. Br. 1) und des Domkapitels zu Hildesheim (Hild. Br. 2) verwandten grauschwarzen Büttenaktendeckel gelegt.

Die Gliederung in Teile und Abschnitte ähnelt der des Regierungsarchivs der Fürstbischöfe zu Hildesheim (vgl. Hild. Br. 1). Möglicherweise geht die Gliederung auf den Stadtgerichtsauditor Dr. Joseph Zeppenfeld zurück, den den Bestand des

Regierungsarchivs der Fürstbischöfe zu Hildesheim geordnet hat (vgl. Max Bär, Geschichte des königlichen Staatsarchivs zu Hannover, 1900, S. 54). Die umständliche, nicht immer fehlerfreie Titelaufnahme, die meist den alten Titeln des 18. Jahrhunderts folgt, hat wahrscheinlich ein Schreiber vorgenommen.

In dieser Ordnung ist der Bestand im Juli 1870 im Rahmen der Überführung des Hildesheimer Archivs in das Staatsarchiv nach Hannover gelangt (vgl. Hann. 1/3 Nr. E 11). Eine Umordnung hat der Bestand im Staatsarchiv Hannover dann nicht mehr erfahren. Die von Hildesheim übernommene Verzeichnisse wurden weiter benutzt.

Bei der Neuverzeichnung 1971/1972 wurden nach dem Vorbild der Bestände Domkapitel zu Hildesheim (Hild. Br. 2) sowie Hildesheimer Klöster und Stifter (Hild. Br. 3) trotz starker Bedenken in der Regel die alten, umständlichen, vom Juristenlatein des 18. Jahrhunderts durchsetzten Aktentitel beibehalten, da nur eine Verwendung der spezifischen juristischen bzw. kirchenlateinischen Termini die Gewähr für eine genaue Wiedergabe des Sachverhalts zu bieten schien. Eine Ergänzung der Aktentiel vor allem in Hinblick auf die Vollständigkeit der Namen war bei den Prozessakten notwendig (siehe Gliederungspunkt 06.05). Der am Schluss befindliche Anhang (Varia) wurde stark vermindert. Ein großer Teil der Aktenstücke konnte auf den übrigen Bestand verteilt werden. Die Signaturen wurden auf einen den Gesamtbestand durchlaufenden numerus currens umgestellt.

Der Bestand ist in seiner Überlieferung reichhaltiger und geht zeitlich zum Teil weiter zurück als die Parallebestände Hildesheimer Klöster und Stifter (Hild. Br. 3) bzw. Kloster Marienrode (Hild. Br. 5). Vor allem über den Grundbesitz und die Einkünfte des Moritzstifts enthält er viele frühe Nachrichten. Die Akten zeichnen sich durch oft ausführliche Exzerpte aus den zum Teil vernichteten Kopiaren aus: aus dem

Copionale pergameneum (vorwiegend Urkundenabschriften aus der Zeit bis zum Ende des 14. Jahrhunderts) und dem Copiale secundum (Urkundenabschriften vorwiegend aus der zweiten Häfte des 15. Jahrhunderts und später), die sich heute in der Beverischen Bibliothek in Hildesheim befinden, sowie aus dem Copionale primum, das wahrscheinlich im Staatsarchiv Hannover im Zweiten Weltkrieg verbrannt ist (mögliche frühere Signatur: Cop. VI 93). Es dürfte nur wenige Klosteraktenbestände geben, die in Form von historisch-juristischen Aktenreferaten und Auszügern die mittelalterliche Urkundenüberlieferung in gleicher Ausführlichkeit mit einbeziehen. Angesicht der Verluste der Originalurkunden und eines Teils der Kopiare sei hierauf besonders hingewiesen.

Hannover, den 17. August 1972
gez. Dr. Asch

Im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes ist das maschinenschriftliche Findbuch in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.

Hannover, im Juli

2007