NLA HA Cal. Br. 17

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Fürstentum Calenberg betreffend Celle, Hoya und Diepholz

Laufzeit 

1456-1793

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Auswärtige Beziehungen Calenbergs zum Fürstentum Lüneburg, innere Angelegenheiten der Grafschaften Hoya und Diepholz v. a. nach dem Übergang an die Welfen
Findmittel: EDV-Findbuch
Umfang: 3,3 lfdm

Bestandsgeschichte 

Der Bestand Cal. Br. 17 gliedert sich in die drei völlig getrennten Abteilungen Celle, Hoya und Diepholz. Der Provenienz nach stammen die Akten der Abteilungen Celle und Hoya aus der Kanzlei zu Neustadt am Rübenberge und ihren Rechtsnachfolgerinnen zu Wolfenbüttel, Hildesheim (Herzog Georg) und Hannover, diejenigen der Abteilung Diepholz aus der Kanzlei Herzog Ernst Augusts zu Osnabrück sowie aus der Kanzlei Hannover.
- Dem Betreff nach handelt es sich bei der Abteilung Celle um auswärtige Beziehungen zum Fürstentum Celle in der Zeit, von 1456-1700, dabei auch um Rechte aller Art in diesem Fürstentum.
- Die Akten der Abteilung Hoya betreffen sowohl auswärtige wie innere Angelegenheiten, und zwar von 1504-1718; auswärtige Angelegenheiten in Bezug auf die Grafschaft Hoya bis 1582 sowie auf die Teile der Grafschaft, die in den verschiedenen hoyaschen Teilungsverträgen des Hauses Braunschweig-Lüneburg (1582, 1635, 1648, 1665, 1682) an Celle bzw. Harburg fielen; innere Angelegenheiten dagegen in Bezug auf die von 1582-1635, 1648-1665 (Gemeinschaftsregierung mit Celle) und 1682 ff. dem Fürstentum Calenberg bzw. Wolfenbüttel bzw. Hannover unterstehenden Obergrafschaft.
- Bei den Akten der Abteilung Diepholz handelt es sich fast ausschließlich um innere Angelegenheiten, und zwar des Fürstentums Osnabrück z. Zt. der Zugehörigkeit der Grafschaft Diepholz zu ihm unter der Regierung Herzog Ernst Augusts (1665-1685) sowie des Fürsten- bzw. Kurfürstentums Hannover nach der Überführung von Verwaltung und Registratur von Osnabrück nach Hannover im Jahr 1685 (vgl. Vorwort zu Findbuch Celle Br. 73) bis zum Jahr 1705. [...]

Über die Geschichte des Bestandes Cal. 17 ist wenig zu sagen. Insbesondere muss offen bleiben, wann und unter welchen Voraussetzungen die Vereinigung der drei Abteilungen zu einem Bestand erfolgt ist. Das Vorwort von Kretzschmar (1902), welche die vermissten Angaben enthält, ist zufällig als Konzept erhalten in Hann. 1/3 Nr. 610 (nach Monatsbericht für April 1902).

Die Abteilung I war ursprünglich offenbar Teil einer umfangreicheren auswärtigen Registraturabteilung Celle. Die auf den Faszikeln vorhandenen älteren Signaturen lassen erkennen, dass beträchtliche Teile dieser Registratur ausgesondert wurden. (von der alten Unterabteilung Ämter (siehe Max Bär, Übersicht) nachweisbar nur noch Nr. 9, 12, 13, 16, 17, 19, 34, 37, 39, 42, 46 und 56, von der Unterabteilung Klöster Nr. 2, 5 und 14, von Haussachen Nr. 2 und 28 usw.) Wenigstens ein Teil dieser Aussonderungen scheint erst nach 1900 vorgenommen worden zu sein. Denn in Bärs Übersicht sind die alten Unterabteilungen noch genannt. Das würde der nachweislich erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts. vorgenommenen Ausscheidung und Umordnung von Akten der Abteilung III (Diepholz) entsprechen. Jedoch kann bei dem derzeitigen Stand der Verzeichnungsarbeiten nicht festgestellt werden, wo die ausgesonderten Akten eingeordnet worden sind. Umgekehrt sind der ursprünglichen Registraturabteilung Celle später die Nr. 7a aus Cal. 22, 12 aus Cal. 24 und 16a, 17a, 44a, 45a, 45b, aus Celle Br. 61 einverleibt worden. Als erst in jüngster Zeit verloren anzusprechen sind die Nr. 24 bis Nr. 26.

Die Abteilung II (Hoya) ist die einzige der drei Abteilungen, die durch die archivalischen Ordnungsarbeiten der jüngeren Vergangenheit keine wesentlichen Einbußen erlitten hat. Sie stellte das calenbergische Gegenstück zu Celle Br. 72 dar. Jedoch fehlen jegliche Akten der gräflichen hoyaschen Zeit. Diese werden vermutlich beim Übergang der Obergrafschaft an Harburg im Jahr 1635 dorthin und nach 1642 mit dem Anfall an Lüneburg nach Celle gelangt sein (vgl. Celle Br. 72 LXI Nr. 3). Mit dem Rückfall eines Teiles der Obergrafschaft an Calenberg 1682 kamen 1684 zwar auch gräfliche hoyasche Akten nach Hannover (vgl. Cal. Br. 17 II 1 Nr. 25); doch kann bei dem gegenwärtigen Stand der Verzeichnungsarbeiten über ihren Verbleib nichts gesagt werden. Aus fremden Beständen stammen die Faszikel 2 Nr. 2 (aus Cal. Br. 19) und 7 Nr. 5 (aus Cal. Br. 22). Als nicht zugehörig ausgeschieden wurde Faszikel 1 Nr. 17. Obwohl die Provenienz unklar ist und es zeitlich zweifellos nicht zu Abt. III gehört, wurde es um des Betreffs Diepholz willen unter III 1 Nr. ½ eingeordnet. Als fehlend festgestellt wurde Faszikel 6 Nr. 2.

Die Abteilung III (Diepholz) ist durch die archivalische Neuordnung des 20. Jahrhunderts wesentlich verkleinert worden. Mit Überlassung der Grafschaft Diepholz an Herzog Ernst August, Bischof von Osnabrück, ging auch ein Teil der Celler Registraturabteilung Diepholz nach Osnabrück (vgl. hierzu und zum folgenden Vorwort zu Celle Br. 73). Zusammen mit den hier neuerwachsenen Akten wanderte die Registratur mit der Verlegung der oberen Verwaltung der Grafschaft 1685 nach Hannover (vgl. III 1 (Generalia) Nr. 15) und wurde dort mit den bereits vorhandenen die Grafschaft Diepholz betreffenden Akten der Calenberger Regierung vereinigt (1655 (4 Nr. 1) 1668 (4 Nr. 3) 1678 - 1680 (3 Nr. 3) 1680 (3 Nr. 4 - 6) 1681 (1 Nr. 6) 1682 (Nr.1 - 8)). Sie bildete auch in Hannover bis zum Jahre 1705 einen Teil der laufenden Registratur (es finden sich allerdings aus diesen 20 Jahren nur noch 10 Faszikel; 1 Nr. 18 - 19, 3 Nr. 11 - 17, 4 Nr. 12). In der Folgezeit blieb der Bestand 200 Jahre lang geschlossen im Calenberger Archiv. Erst mit der Neuordnung im Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte die Ausscheidung der Akten gräflich Diepholzscher und Celler Provenienz und deren Wiedervereinigung mit den 1665 in Celle gebliebenen Akten (vgl. Vorwort zu Celle Br. 73).

Auch in dieser Unterabteilung ist die alte Ordnung unverändert übernommen. Akten fremder Provenienz befinden sich nicht im Bestand; die im Faszikel 1 (Gen.) Nr. 1 befindlichen Diepholzer Amtsakten von 1652-1665 werden noch als Vorakten in der Osnabrücker Kanzlei verwandt worden sein. Als der ursprünglichen Registratur später angegliedert worden ist lediglich Faszikel 3 Nr. 14 (vgl. Hann. 92 A 3) festzustellen. Bei dieser Neuverzeichnung neu hinzugefügt wurde 1 (Gen.) Nr. ½ (vorher Cal. Br. 17 II Nr. 17).

Hannover, im Oktober 1948


Im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes ist das maschinenschriftliche Findbuch in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.

Hannover, im März 2007

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Der bedeutendste Aktenbestand der Grafschaft Hoya: Celle Br. 72. Urkunden dazu: Celle Or. 13. Vgl. auch Celle Br. 72a; Hann. 93, 19a.

Akten über die Grafschaft Diepholz vor allem in: Celle Br. 73. Urkunden dazu: Celle Or. 14. Vgl. auch Celle Br. 72a.

Weitere Angaben (Bestand)

Bearbeiter 

Dr. Theodor Penners 1948