StadtA HI Best. 353

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Wilhelm Pelizaeus

Bestandsdaten

Beschreibung 

Die in diesem Bestand verwahrten Unterlagen wurden ca. 1998 verzeichnet und befinden sich zur Zeit noch im Roemer-Pelizaeus-Museum bei Frau Dr. Schmitz. Sie können also nur nach Vorbestellung vorgelegt werden. Der Bestand umfasst die Zeit von 1886 bis 1929, besteht lediglich aus 5 Nummern und hat einen Umfang von 1 Archivkarton.

Geschichte des Bestandsbildners 

Wilhelm Pelizaeus wurde am 6. September 1851 als Sohn des Justizrats Clemens Pelizaeus in Hildesheim geboren und besuchte bereits mit 8 Jahren das Gymnasium Josephinum. Nachdem er dieses Ostern 1866 nach Abschluß der Untersekunda schon wieder verließ, trat er in Braunschweig eine kaufmännische Lehre an. Auf seine Tätigkeit im Ausland bereitete er sich durch das Studium fremder Sprachen vor. Am 23. April 1869 ging er wegen seiner angegriffenen Gesundheit nach Kairo, das ihm bald zur zweiten Heimat wurde. Nur um seinen Militärdienst bei den 79ern zu verrichten, verließ er 1873 für ein Jahr das Land. Bald wurde er spanischer Konsul, auch als Direktor der neugegründeten ägyptischen Nationalbank bewies er finanzielles Geschick. Er interessierte sich für die altägyptische Kultur und erwarb sich durch freundschaftliche Kontakte mit namhaften Ägyptologen ein fundiertes Wissen. 1886 erwarb er im Auftrag von Hermann Roemer Mumien für das Roemer-Museum. Er finanzierte Ausgrabungen, bei deren offiziellen Fundteilungen zahlreiche Stücke an ihn fielen. Als dann 1907 sein Haus überfüllt war, schenkte er die Sammlung seiner Vaterstadt Hildesheim. Auch für den Umbau bzw. Neubau eines Museums, das am 29.07.1911 feierlich eröffnet wurde, steuerte er Geld bei. Die Stadt Hildesheim ernannte ihm zum Dank am 20. November 1920 zum Ehrenbürger und benannte (noch zu Lebzeiten Pelizaeus) einen Platz nach ihm. Auch die Universität Göttingen ehrte ihn, indem sie ihm den Titel eines Ehrendoktors verlieh. Zahlreiche caritative Institutionen (Bernwardshof in Himmelsthür, Bau der Elisabethkirche, Pelizaeus-Heim in Alexandria) wurden durch Wilhelm Pelizaeus gefördert.
Als 1918 der Erste Weltkrieg ausbrach, war er gerade in Europa, sein in Ägypten liegendes Vermögen wurde beschlagnahmt. Seitdem lebte er in Hildesheim zurückgezogen in ärmlichen Verhältnissen. Am 14. Oktober 1930 starb er in Hildesheim und bekam auf dem Magdalenenfriedhof ein Ehrengrab.

Quelle:
Aus der Heimat 1980 Nr. 6 und 1953 Nr. 10,
Heimatkalender 1976 und 1980

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

5 Stück

Bearbeiter 

Claudia Gaßmann, Mai 2005