NLA WO 3 R

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Oberpostdirektion Braunschweig

Laufzeit 

1867-1947

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Umfang: 4,5 lfdm
Inhalt: u.a. Organisation der Verwaltung; Personalia; Fernmeldedienst: Fernämter; Vermittlungsstellen; Selbstanschlussämter; Selbstwählferndienst; Baumaßnahmen u. technische Installationen.

Bestandsgeschichte 

Der Erlaß einer Verordnung vom 19. März 1850 führte dazu, daß ab 01. Juli 1850 die Herzogliche Eisenbahn-Kommission und die Postdirektion zu einer Behörde mit der Bezeichnung "Herzogliche Eisenbahn- und Postdirektion" vereinigt wurden (vgl. 87 Neu). Am 01. Januar 1868 ging das braunschweigische Postgebiet in dem Postgebiet des Norddeutschen Bundes auf und das "Gesetz über das Postwesen des Norddeutschen Bundes", das dazugehörige "Reglement" und die "Instruktion für die Postanstalten des Norddeutschen Postgebietes" traten in Kraft. Am 01. Mai 1868 wurde die neueingerichtete Ober-Postdirektion Braunschweig von der Eisenbahndirektion getrennt. Zu den Aufgaben der Oberpostdirektion gehörten: Überwachung des Dienstbetriebes, Erledigung von Beschwerden des Publikums, Verteilung der Arbeitskräfte, Wahrung der Postgerechtsame in Post- und Portoübertretungssachen, Revision der Postkassen, Verkehr mit den Eisenbahndirektionen, Beschaffung von Postwagen, Einrichtung und Änderung von Postkursen usw.

Die Kaiserliche Oberpostdirektion Braunschweig wurde mit Wirkung vom 01.07.1871 (BGBl. Nr. 16) errichtet und unterstand der Kaiserlichen Reichspost. Erster Oberpostdirektor von 1868-1881 war Rudolf August Emil Schottelius. Mit volkswirtschaftlichem Wachstum erweiterten sich auch die Aufgaben der Oberpostdirektion: Dem schnell wachsenden Verkehr waren die entsprechenden Einrichtungen zur Verfügung zu stellen, neue Verkehrswege mußten gefunden und vor allem das Fahrpostwesen und die Postversorgung auf dem Land verbessert werden. 1875 entstand eine eigene Postbauverwaltung und Wohlfahrtseinrichtungen wurden geschaffen.

Nach dem ersten Weltkrieg schuf die Reichsverfassung vom 11. August 1919 ein einheitliches Reichspostgebiet, in dem auch die bis dahin noch selbstständigen Postverwaltungen von Bayern und Württemberg aufgingen. Das bisherige Reichs-Postamt wurde zum

Reichspostministerium. Die Oberpostdirektionen blieben auch weiterhin als Mittelbehörden der Verwaltung bestehen. Geändert wurde die Dienstbezeichnung des Leiters der Oberpostdirektion, der sich ab 1920 Präsident nannte. Erster Präsident der Reichspostdirektion Braunschweig von 1908-1921 war Johann Berr. Eine Rahmengeschäftsordnung aus dem Jahr 1928 legte den Aufgabenbereich für den Präsidenten der Oberpostdirektionen folgendermaßen fest: Verwaltung des Post-, Telegraphen-, Fernsprech- und Funkwesens, Ausführung aller einschlägigen Gesetze und Verordnungen sowie Durchführung der Finanz-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Personalpolitik der Deutschen Reichspost, Überwachung des Geschäftsbetriebs der Oberpostdirektion und der
nachgeordneten Dienststellen, Berichtspflicht an das Reichspostministerium in allen wichtigen Angelegenheiten.

Nach dem Zusammenbruch im Jahr 1945 begann die damalige Reichspostdirektion Braunschweig unter Aufsicht der Besatzungsmacht in ihrem Bezirk mit dem Wiederaufbau des Post- und Fernmeldewesens. Eine oberste Postbehörde gab es nicht. Anfang 1946 übernahm die Reichspost-Oberdirektion für die Britische Zone (BZRPO) die zentrale Leitung des Postwesens, um diese Funktion dann im März 1947 an die "Hauptverwaltung für Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen und britischen Besatzungsgebietes" abzugeben.

Die Reichspostdirektion Braunschweig wurde 1946 in Oberpostdirektion Braunschweig als Abteilung der Deutschen Post umgewandelt. Ab 01.04.1950 war die Oberpostdirektion eine mittlere Bundesbehörde der Deutschen Bundespost (1946-1953 Präsident Wilhelm Mönkemeyer). Die Überlieferung ab 1945/1946 befindet sich im Bestand 12 Bund.

Die Akten der Oberpostdirektion Braunschweig von 1871-1945, die in mehreren Ablieferungen als Zugänge 14/1950, 4/1954 und 22/1958 in das Staatsarchiv gelangten, sind der Rest der über den 2. Weltkrieg geretteten

Vorgänge. Sie wurden im Jahr 1997 unter Anleitung der Unterzeichnenden vom Archivangestellten (LKZ) Herrn Pawlak verzeichnet.

Eine vom ehemaligen Postoberinspektor Besold abgegebene postgeschichtliche Sammlung (299 N Nr. 594-617) enthält neben vorwiegend zur Postgeschichte der Nachkriegszeit gesammelten Verordnungen und Aufstellungen auch Nachrichten zur Geschichte des braunschweigischen Postwesens bis 1945 (vgl. besonders 299 N 617).

Die Eingabe in die EDV (AIDA) erledigten die Archivangestellten Frau Kosch (ABM) und Herr Kustak.



Literatur:

Besold, Horst: Kleine Chronik des Postwesens in Braunschweig (Braunschweiger postgeschichtliche Blätter, Jg. 1 1957 Nr. 1) (Sign. Dibi Zk 44)

Probst, Erwin: Postorganisation (Beiträge der Akademie für Raumforschung und Landesplanung Bd. 14), Hannover 1977 (Sign. Dibi 2o 547/83)

Archiv für deutsche Postgeschichte, Hefte 1/1953 ff., hrsg. von der Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte e.V., Post und Telekommunikationsgeschichte, Hefte 1/1995 ff., hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte e.V., Frankfurt (Sign. Dibi Zf 39)

Wolfenbüttel, im Oktober 1997


Christina Hillmann-Apmann

(Archivinspektorin)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet