NLA WO 8 Alt Calv

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Amt Calvörde

Laufzeit 

1571-1812

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Umfang: 4,1 lfdm
Inhalt: u.a. Amtsregistratur, Verpachtung, Inventare, Grenz- u. Hoheitssachen; Dienste, Zivilprozesse, Wirtschaft, Grundbesitz, Verpachtung, Brauerei, Konzessionen Wasserbausachen, Kirchen- u. Schulsachen.

Bestandsgeschichte 

Die Geschichte der Ämter der welfischen Territorien ist trotz der guten Überlieferung ein nach wie vor kaum bearbeitetes Feld. Die vorherrschende Konzentration der Geschichtswissenschaft auf die Zentralverwaltung führte zu dieser Vernachlässigung. Und dies, obwohl die Wirkung der Zentrale ohne die Analyse der Lokalverwaltung nicht zu erfassen ist. "Was unten ankam", wie Herrschaft im Lande funktionierte, zeigen die Akten der Ämter.
Die Amtsorganisation war in den welfischen Ländern bereits seit dem 13. Jh. entstanden. Mit Ausnahme der adligen Gerichte und teilweise städtischen Gebiete erfassten die Ämter den größten Teil des Landes. Das Amt war das lokale Zentrum der fürstlichen Domänenwirtschaft, daneben aber auch untere Verwaltungsbehörde des Staates, bei der alle Zweige öffentlicher Verwaltung im Lokalbereich zusammenliefen: Kammersachen, Hoheits- und Polizeiwesen, Finanzwesen, geistliche und Schulangelegenheiten sowie nicht zuletzt die Gerichtsbarkeit. Die herzoglichen Amtsordnungen von 1541 und 1688 bestimmten die Geschäftskreise der Ämter bis zu Beginn des 19. Jh. maßgeblich. Nach der Wiederherstellung des Fürstentums Braunschweig 1814 wurde auch die Verwaltung neu organisiert. Die Verklammerung zwischen Justiz und Verwaltung, die während des Königreichs Westphalen (1807-1813) aufgelöst war, wurde auf der unteren Ebene durch die Errichtung sogenannter Kreisgerichte 1814 wiederhergestellt. Die Justizreform von 1823/25 löste die Kreisgerichte wieder auf und übertrug ihre Kompetenzen auf Distriktgerichte und Kreisämter. Letztere wurden 1832 wieder schlicht in "Ämter" umbenannt. Bis zur endgültigen Trennung von Verwaltung und Justiz 1850 blieben sie auch unterste Justizbehörde. Danach übernahmen die neugegründeten Amtsgerichte diese Funktion. Die Lokalverwaltung ging an die neu gebildeten Kreise über.

(Der folgende Abschnitt über die Überlieferungsgeschichte

ist dem alten maschinenschriftlichen Findbuch von 1951 entnommen)
Wie ein Blick in das alte Repertorium der Amtsregistratur (Nr. 2) zeigt, sind von dem Aktenbestand des Amtes Calvörde in den meisten Abteilungen nur noch Reste erhalten geblieben. Sie sind in das Staatsarchiv gelangt:
1.) in einer 2teiligen Abgabe des Amtsgerichts Calvörde vom Okt. 1900 (alte Archivsignatur: Amt Calvörde),
2.) in einer weiteren Abgabe derselben Behörde v. 12. Mai 1930 (alte Archivsignatur: Hz. Amtsgericht Calvörde),
3.) in der großen Abgabe des Landkreises Helmstedt (Zg. 3/48),
jeweils vermischt mit anderen und jüngeren Provenienzen. Die Heraussuchung der alten Amtsakten erfolgte aus 3) im Jahre 1949, aus 1) und 2) im Jahre 1950/51, die Gesamtverzeichnung der erhaltenen Amtsakten im Herbst 1951.
Da die Ordnung der Akten beim Amt Calvörde nach der Lagerung in Gefachen erfolgte und wegen Platzmangel schon bald nicht mehr in der vorgesehenen Weise durchgeführt wurde, mußte eine neue Sacheinteilung, die aber der alten grundsätzlich entspricht, gewonnen werden. Innerhalb der Sachgruppen ist die chronologische Reihenfolge gewahrt mit Ausnahme der Abt. 20. Kirchen- und Schulsachen, welche ortschaftsweise (jeweils Personalien, Einkünfte, Bausachen) gegliedert sind.
Die alte Archivsignatur ist in besonderer Spalte vermerkt worden, und zwar abgekürzt für die aus 1) (Amt Calvörde) stammenden Akten: z.B. Ac. 81, für die aus 2) (Hz. Amtsgericht Calvörde) stammenden Akten: z.B. AGC. 23. Akten aus diesen Abgaben ohne alte Archivsignatur sind durch einen waagerechten Strich gekennzeichnet. Die aus 3), der Altregistratur der ehem. Kreisdirektion Helmstedt, abgegebenen Akten (einige Grenzsachen u.a. sowie sämtliche Kirchen- und Schulsachen) haben keine alte Signatur.
Wie üblich, sind eine Reihe alter Amtsakten bei den Nachfolgebehörden weitergeführt worden. Sie sind in
L Neu Abt. 31

Vorsfelde,
L Neu Abt. 39 Gr. 3 und Gr. 22
L Neu Abt. 40 Gr. 3
L Neu Abt. 128 A
zu suchen.
Vgl. ferner:
Erbregister: L Alt Abt. 19 Amt Calvörde 1 - 4.
Amtsprotokollbücher: L Alt Abt. 21 Nr. 595 ff.
Amtsrechnungen: L Alt Abt. 22.
Kontributionsbeschreibungen: L Alt Abt. 23.
Verschiedenes außerdem in Ldsch. Bibl. 1225. Fasz. 18

Dr. Goetting ( 27. Oktober 1951)

Das vorliegende Findbuch ist eine Abschrift des alten, maschinenschriftlichen Findbuchs von 1951. Frau Eggelsmann hat sie im Rahmen eines Praktikums angefertigt. Die Schlussredaktion nahm der Unterzeichnende vor. Im Rahmen des Praktikums war es nicht möglich, sich ausführlich mit Indices zu befassen, so dass der hier formierte Index hinter dem Ergebnis des maschinenschriftlichen Findbuchs zurückbleibt. Eine entsprechende Ergänzung war im Rahmen des Dienstbetriebs nicht möglich. Wenn nicht ohnehin nur auf die EDV-Recherche gesetzt wird, sollte in Zweifelsfällen auf das alte Findbuch zurückgegriffen werden.
Die Erstellung des Findbuches wurde durch die Bundesagentur für Arbeit Braunschweig im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Grundlage eines Arbeitsförderungsgesetzes ermöglicht, wofür an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei.

Wolfenbüttel, Februar 2005

Dr. Martin

Fimpel

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet