
Identifikation (kurz)
Titel
Bremer Rhederverein
Laufzeit
1884-1988
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Der Bremer Rhederverein kann im Jahre 2009 auf eine 125jährige Geschichte zurückblicken. Als Interessenvertretung unter dem Vorsitz des Gründers des Norddeutschen Lloyds, Konsul und Kaufmann H. H. Meier, gegründet, bekam er den Namen "Verein der Rheder des Unterwesergebiets" und konstituierte sich am 1. März 1884. Am Gründungstag gehörten dem Verein 35 Mitglieder an, darunter Reedereien mit Sitz in Bremerhaven, Brake, Elsfleth und Oldenburg. Am 28.1.1918 erfolgte die Umbenennung in Bremer Rhederverein. Die alte Schreibweise wurde bis heute beibehalten. Von 1938-1945 wurde der Verein in die "Bezirksgruppe Bremen der Fachgruppe Reeder" eingegliedert.
Der Bremer Rhederverein ist Mitglied des Verbandes deutscher Reeder mit heutigem Sitz in Hamburg.
Zum einhundertjährigen Jubiläum 1984 wurde vom Bremer Rhederverein der ehemalige Leiter der Pressestelle des Senats (von 1962-1970), Horst Adamietz, damit beauftragt, dessen wechselvolle Geschichte niederzuschreiben, und zwar auf der Grundlage von Protokollen und Dokumenten des Vereins. 2009 erschien ein Beitrag von Frau Dr. Lydia Niehoff im Auftrag des Rhedervereins anlässlich des 125jährigen Bestehens.
Bezogen auf Jubiläen sei noch auf Zeitungsartikel verwiesen: 2.3.1934: "50 Jahre Bremer Rhederverein" (in: Bremer Nachrichten) und 2.3.1959 "Bremer Rhederverein besteht 75 Jahre" (in: Weser-Kurier).
Die Akten des Vereins hat Thomas Siemon für seine Dissertation benutzt (Ausbüxen, Vorwärtskommen, Pflicht erfüllen - Bremer Seeleute am Ende der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1930 - 1939, in: Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen, Band 65, 2002).
Bestandsgeschichte
Am 2. Juni 1999 wurde das Archiv des Bremer Rhedervereins in das Staatsarchiv Bremen übernommen. Ein Benutzer hatte das Staatsarchiv schriftlich darauf hingewiesen, dass der Bremer Rhederverein einen Umzug beabsichtige und dabei seine Akten vernichten wolle. Studenten konnten Akten des Vereins Anfang Mai in dessen Geschäftsräumen (Tiefer 10) benutzen und den Verein veranlassen, sich direkt an das Staatsarchiv zwecks Übernahme der Akten zu wenden. Bei einer Besichtigung des Bestandes im Mai 1999 entschlossen wir uns zur Übernahme der Akten unter Ausschluss der Rechnungsbelege und Gesetzesblätter.
Übernommen wurden 1999 ca. 10 lfd. m Aktenschriftgut aus der Zeit von 1884-1988, 3 Alben und eine Mappe mit Hafen- und Schiffsfotos, v. a. aus den 20er und 30er Jahren, sowie 10 Bände Bibliotheksgut.
Die Akten des Bestandes tragen bis auf einige Ausnahmen Signaturen, die auf eine Gliederung in 24 Sachgruppen hinweisen, die anscheinend Anfang der 20er Jahre eingeführt wurde, als man bereits den zweiten Aktenplan erstellte. Den römischen Ziffern, die die Sachgruppen bezeichnen, sind arabische Zahlen für die Akten nachgestellt. Ferner sind sie oft durch Buchstaben erweitert und noch zusätzlich mit Teil 1, 3, oder gar Teil 8 ergänzt. Das bedeutet für das vorhandene Schriftgut, dass Teile vorher kassiert worden sind. In dem alten, vermutlich zweiten, kurz nach dem Ersten Weltkrieg angelegten Aktenplan (siehe Nr. 644) ist das am besten nachvollziehbar. Hier sind einige Nummern schon nicht mehr belegt worden, andere Positionen sind hinzugefügt worden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg sind schätzungsweise zwei Drittel der vorhandenen Akten vom Rhederverein vernichtet worden. In dem alten Aktenplan (Nr. 644) sind die kassierten Teile rot gekennzeichnet. Die Verzeichnung selbst lehnt sich an den neueren Aktenplan an (siehe Nr. 645).
Die Gliederung ist nur geringfügig verändert und um Gruppe XXVI. (Neueres Schriftgut außerhalb des Aktenplans) und XXVII. (Fotos) erweitert worden. Unter Gruppe XXV. wurde das ältere Schriftgut zwischenzeitlich abgelegt. Dieses war schon im Staatsarchiv vorhanden. Es wurde unter der Bestandsnummer und -bezeichnung 7,1027 "Verein der Reeder des Unterwesergebiets" geführt. Dieser Bestand mit den ältesten Korrespondenzen und Protokollen ist im Zuge der Neuverzeichnung der Ratsarchivgruppen 2-R.8. - 2-R.12. ausgegliedert worden. Er befand sich bis zum 28.11.1968 unter der Signatur ad 2 -R.1 1.m. (Reeder). Im entsprechenden Findbuch ist der Hinweis nun hinfällig geworden und wird durch die nun gültige Bestandsbezeichnung 7,1099 ersetzt. Die Akten selbst sind in der Gruppe I. (Innere Angelegenheiten) zu finden unter den Nummern 1 - 6. Zum Verständnis habe ich die vorläufige Verzeichnung von Dr. Hofmeister dem Nachkriegsaktenplan (Nr. 645) hinzugefügt. Die Aktenpläne selbst sind übrigens erst nachträglich an das Archiv abgeliefert worden.
Trotz geringer Kassationen (ca. 2 Kartons) ist der Bestand von 105 auf 116 Kartons angewachsen. Diese beinhalten 654 Verzeichnungseinheiten.
Dezember 2008
Dorothea Breitenfeldt
Enthält
Protokolle - Mitglieder - Zusammenarbeit mit anderen Vereinen - Kosten des Schiffsbetriebs, Schiffsmakler - Schifffahrtspolitik, Werbung - Personal, Berufsverbände, Gewerkschaften, Löhne, Heuer, Soziales - Schifffahrts- und Handelsrecht - Versicherungen - Steuern - Konsulate - Häfen und Fahrwasser - Berufsausbildung, Sicherheit - Lotsen, Flaggen und Signale, Funk und Telegrafie - Verkehrspolitik - Erster und Zweiter Weltkrieg - Schiffbautechnik
Literatur
Horst Adamietz, Gezeiten der Schiffahrt, Bremen 1984.
Lydia Niehoff, Schifffahrt mit drei „f“. Bremer Rhederverein, Bremen 2009.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
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