NLA HA V.V.P. 69

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Sammlung Dr. Achim Gercke

Laufzeit 

1100-1990

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Sammlung Achim Gercke zur Orts-, Kirchspiel- und Familiengeschichte im niedersächsischen Raum

Geschichte des Bestandsbildners 

Achim Gercke wurde am 3. August 1902 in Greifswald geboren und absolvierte von 1922 bis 1925 ein Studium der Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Breslau, das er mit einer Promotion zum Dr. phil. nat. 1930 in Freiburg abschloss. Seit 1925 beschäftigte er sich in seiner Freizeit mit genealogischen Studien und erstellte eine Kartei mit mehreren hunderttausend Daten zu Juden in Deutschland, die 1931 in „NS-Auskunft“ umbenannt wurde und als Grundlage für die Durchführung des späteren Arierparagraphen diente.

Nachdem er sich bereits März 1926 der NSDAP angeschlossen hatte, wurde er 1931 Leiter der Abteilung „NS-Auskunft der Reichsleitung bei der NSDAP“, die die Kartei weiter pflegte und die arische Abstammung von Personen vor ihrem Eintritt in die Partei überprüfte. Achim Gercke wurde am 2. Mai 1933 Leiter der „Dienststelle des Sachverständigen für Rasseforschung beim Reichsinnenministerium“ in Berlin. Am 12. November 1933 wurde er Mitglied des Reichtages und arbeitete unter anderem an einem Entwurf für ein „Sippenamt-Gesetz“ des Reichsinnenministeriums mit, das allerdings nicht umgesetzt wurde. Wegen angeblicher Verstöße nach § 175 wurde Achim Gercke im Januar 1935 verhaftet und wurde im Laufe der folgenden Monate von der Partei ausgeschlossen, verlor alle Ämter und auch sein Reichtagsmandat. Nach Kriegsbeginn wurde er zum Militärdienst eingezogen und kehrte 1945 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück.

Nach 1945 arbeitete Achim Gercke beim Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und als Standesbeamter in Adensen. Zudem beschäftigte er sich mit genealogischen und heimatkundlichen Fragestellungen. Er starb am 27. Oktober 1997.

Bestandsgeschichte 

Im Jahr 1993 bot Achim Gercke seine Unterlagen zur Orts-, Kirchspiel- und Familiengeschichte im niedersächsischen Raum dem Hauptstaatsarchiv Hannover an, die im darauffolgenden Jahr mit den Acc. 177/94, Acc. 178/94 und Acc. 179/94 übernommen wurden und den Bestand V.V.P. 69 bildeten. Nach 1997 wurde dieser in den Bestand Kleine Erwerbungen eingegliedert und trug die Signatur Kleine Erwerbungen, A 17 Nr. 1 bis Nr. 78. Im Juni und Juli 2019 wurden die Unterlagen den Kleinen Erwerbungen ausgegliedert und wieder in den Bestand V.V.P. 69 zurück überführt; dabei wurde die numerische Abfolge der Signaturen beibehalten.

Stand: Juli 2019

Enthält 

Arbeitsmaterialien, Manuskripte, Aufsätze, Gutachten, Korrespondenz

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

1,3

Bearbeiter 

Michaela Hayer (2019)