Gut Barenaue - Urkunden
1410-1854
Der Bestand umfasst das Guts- und Familienarchiv derer von Bar zu Barenaue
Gut Barenaue (Krs Bersenbrück) ist seit der Errichtung der Burg am Südrand des Großen oder Dieven Moores Ende des 13. Jahrhunderts bis heute Stammsitz der Familie v. Bar geblieben. Für Seitenlinien entstanden aus Teilen des Stammgutes im 14. und 15. Jahrhundert die Güter Rothenburg und Blankenburg (Krs Bersenbrück) mit eigener Landtagsfähigkeit, die aber bereits im 16. Jahrhundert wieder dauernd mit Barenaue vereinigt wurden. Ein anderer Zweig der Familie gründete unweit der Stammburg gegen Ende des 16. Jahrhunderts das Gut Hassebrock. Auch dieses ist seit 1729 mit Barenaue vereinigt. 1738 wurde Bruchhausen angekauft (Krs Bersenbrück). Vorübergehend gehörten der Familie auch die beiden Güter Borgwedde (Krs Wittlage) und Hesepe (Krs Bersenbrück). Zum Gut Barenaue gehörten zahlreiche Holzgrafschaften, die aber teilweise schon in früherer Zeit wieder veräußert wurden. Ferner befand sich vom 13. bis 16. Jahrhundert das Gogericht auf der Angelbeke und zu Ostercappeln im Besitz der Familie.
Angehörige der Familie v. Bar haben im Fürstbistum Osnabrück und außerhalb bedeutende und einflußreiche Stellungen bekleidet. Seit 1366 hatte das jeweils älteste Glied der Barenauer Linie das Amt des Erblanddrosten und damit den Vorsitz der Osnabrücker Ritterschaft inne. Heinrich Sigismund v. Bar, der Verwalter des Privatvermögens der Herzogin Sophie Dorothee, der Gemahlin des Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover, erhielt 1720 die erbliche Reichsgrafenwürde. Doch starb die gräfliche Linie schon 1765 wieder aus. Georg Ludwig v. Bar (1701-1767) galt als "der beste französische Dichter Deutschlands". Erich Ludwig German war 1858-1862 hannoverscher Justizminister.
Der in mehreren Akzessionen (1941, 1956, 1966, 1967) im Staatsarchiv deponierte Bestand umfaßt im wesentlichen das Guts- und Familienschriftgut der Linie zu Barenaue. Daneben enthält er in einer besonderen Abteilung Urkunden der in Schaumburg, Magdeburg und Calenberg begüterten hannoverschen Familie v. Landsberg. Ein Zusammenhang dieser Schriftstücke mit der Registratur des Gutes Barenaue ist nicht erkennbar.
Urkunden der Familie v. Bar: 276, 1410-1835. – Familie v. Landsberg zu Schinna und Polle: 61, 1436-1854.
v. Bar, Stammtafeln und Nachrichten von dem Geschlecht von Bar, Osnabrück 1841; F. Frensdorff, Verzeichnis der Schriften von Ludwig v. Bar, Prof. der Rechte an der Universität Göttingen, Göttingen 1916, Rudolf von Bruch, Rittersitze des Fürstentums Osnabrück, Osnabrück 1930.
NLA OS Dep 37 b (Gut Barenaue - Akten)
3,2 lfd. Regalmeter (338 Archiguteinheiten)
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b3477