NLA WO VII B Hs

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Stifte und Klöster im Lande Braunschweig

Laufzeit 

ca. 852-1900

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Vorbemerkung: Zur allgemeinen Bestandsgeschichte der Handschriften-Bestände und weiteren Hinweisen siehe das Vorwort zum Tektonikpunkt "Handschriften (Hs)".

Der Bestand VII B Hs enthält Kopialbücher, Urkundensammlungen, Güterverzeichnisse, geschichtliche, liturgische und sonstige Handschriften der Stifte und Klöster des ehemaligen Herzogtums Braunschweig.

Die handschriftliche Überlieferung der Stifte und Klöster ist sehr unterschiedlichen Umfangs. Von Brunshausen ist nichts, von Kemnade, Clus, Michaelstein und S. Lorenz bei Schöningen sind nur wenige Bände erhalten. Urbare und Güterverzeichnisse aus älterer Zeit fehlen. Chronistische Aufzeichnungen stammen, abgesehen von der Steterburger Chronik, aus dem 16.-18. Jahrhundert. Die Kalendarien reichen nicht vor das 14. Jahrhundert zurück. Ein geschlossener Bestand liturgischer Handschriften, dessen ältester Band als einziger dieser Abteilung in das 12. Jahrhundert zurückreicht, stammt aus dem Blasiusstift.

Für die Geschichte außerbraunschweigischer, zumal westfälischer Klöster und vor allem für die Abtei Werden (-Helmstedt) sind die Kollektaneen des Geschichtsschreibers dieser Abtei, des Propstes von S. Ludgeri-Helmstedt Gregor Overham [gestorben 1687] von Bedeutung. Auch neuere Sammlungen von Urkundenabschriften und Regesten sowie Ausarbeitungen verschiedener Landesgeschichtsforscher sind in diese Abteilung eingereiht.

Das um 1921 angefertigte handschriftliche Findbuch wurde von Mai bis Juli 2013 in EDV eingegeben.

Stand: Juli 2013

Im Jahre 1989 begann die "Arbeitsstelle zur Erschließung der mittelalterlichen Handschriften in Niedersachsen" an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel damit, sukzessiv Handschriften zu entleihen, um sie nach bibliothekarischen Standards (vgl. Deutsche Forschungsgemeinschaft: Unterausschuß für Handschriftenkatalogisierung. 5. erw. Aufl., Bonn/ Bad Godesberg 1992) zu katalogisieren. Bereits zuvor waren die betreffenden Handschriften erfasst worden (vgl. Helma Härtel (Hrsg.): Adreßbuch der Sammlungen mittelalterlicher Handschriften in Niedersachsen, Wolfenbüttel 1976, S. 96 f). Allerdings wurden dabei lediglich die im Mittelalter angefertigten Handschriften berücksichtigt, keine in späterer Zeit produzierten Stücke, die Abschriften mittelalterliche Texte enthielten. Somit ist nur ein vergleichsweise geringer Teil der Hs-Bestände betroffen, da die Masse der Handschriften des Niedersächsische Landesarchiv - Abteilung Wolfenbüttel in der Frühen Neuzeit angefertigt wurde. Betroffen ist hauptsächlich der vorliegende Bestand zu den Klöstern und Stiften, und zwar folgende Signaturen:
NLA WO VII B Hs Nr. 48, 99, 111, 125, 126, 165, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176, 177, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 184, 185, 186, 187, 188, 189, 190, 191, 192, 193, 194, 195, 196, 197, 198, 199, 200, 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209, 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219, 220, 222, 223, 225, 226, 228, 263, 264, 304, 306, 307, 308, 365.

Die Bearbeitung wurde initiiert und erfolgte maßgeblich durch den Biblothekar und Handschriftenexperten Dr. Helma Härtel, aber auch durch Dr. Christian Heitzmann und verschiedene Hilfskräfte. Sie erstreckte sich über nahezu 35 Jahre bis zum Jahr 2023. Ursprünglich war vereinbart worden, einen gedruckten Katalog zu publizieren, aber angesichts der Weiterentwicklung der EDV-Erschließung während der Bearbeitungszeit entfielen hierfür letztlich die Voraussetzungen und die Notwendigkeit. Im Sommer des Jahres 2023 wurden die Erschließungsdaten von der Herzog August Bibliothek auf elektronischem Wege an das Niedersächsische Landesarchiv - Abteilung Wolfenbüttel übermittelt. Sie sollen seitens der Bibliothek im nationalen Handschriftenportal veröffentlicht werden.

Der Archivrat Dr. Philip Haas überführte die von der Herzog August Bibliothek geschaffenen Erschließungsdaten während der zweiten Hälfte des Jahres 2023 und zu Beginn des Jahres 2024 nach Arcinsys-Niedersachsen. Die Katalogisate sind in bibliothekarischer Tradition stark materialorientiert angelegt (Konzentration auf Wasserzeichen, Lagen, Schriftraum usw.). Sie schlüsseln den Inhalt zwar entsprechend der Quellensprache detailliert auf, eignen sich aber weniger als archivische Findmittel für eine Schlagwortsuche in Arcinsys als die bestehenden Titel. Aus diesem Grund wurde die Entscheidung getroffen, die archivischen Verzeichnungen nicht zu löschen beziehungsweise zu überschreiben, sondern mittels der Katalogisate anzureichern und zu ergänzen. Dies erfolgte durch Import von eigens vom Unterzeichnenden händisch erstellter CSV-Dateien und der Funktion "Beschreibungen mit Datei ergänzen". Die bibliothekarischen Angaben zum Inhalt der jeweiligen Handschrift wurden in den Textbereich "frei" eingefügt, der gemäß den Erschließungsvorgaben des Niedersächsischen Landesarchivs auch für Transkriptionen und ausführliche Inhaltsangaben genutzt wird. In einem zweiten Bearbeitungsgang wurden die zusammengeführten archivischen und bibliothekarischen Erschließungsdaten dann harmonisiert sowie die abgekürzten Literaturtitel aufgelöst. Die ursprünglichen archivischen Erschließungsdaten finden sich nun vorwiegend im Titelfeld und in den Enthältvermerken sowie teilweise in den Angaben zur Provenienz. Die oben aufgeführten Handschriften können nun als tiefenerschlossen bezeichnet werden.

Flankierend zur Tiefenerschließung der mittelalterlichen Handschriften des vorliegenden Bestandes, wurde dieser im Jahre 2023 durch den Unterzeichnenden und den Archivmitarbeiter Sven Wagner vollständig über frei nutzbare Digitalisate zugänglich gemacht. Diese stammen größtenteils aus der Bundessicherungsverfilmung und sind dementsprechend in Graustufen gehalten. Einzelne, sehr bedeutende Handschriften wurden in Form von Farbdigitalisaten bereitgestellt.

Stand: Januar 2024

Enthält 

Der Bestand enthält neben dem originalen Verwaltungsschriftgut aus Klöstern und Stiften auch Ausarbeitungen und Materialsammlungen. Unter der buchmäßigen Überlieferung ist eine geschlossene Gruppe von 54 liturgischen Handschrift des Blasiusstifts in Braunschweig besonders hervorhebenswert.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

- 11 Alt-Bestände (Aktenbestände der Klöster)

- 12 Slg

- Handschriften in der Landschaftlichen Bibliothek (erfasst im gedruckten Katalog 1907; Beschreibung siehe bei 101 Alt)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

24,8 (420 Nrn.)

Bearbeiter 

Diehl (2013)

Dr. Philip Haas (2024)