NLA HA Hann. 310 I

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

NSDAP-Gau Südhannover-Braunschweig bzw. Osthannover

Laufzeit 

1914-1946

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der nachstehend verzeichnete Bestand ist kein organisch erwachsener und von einer Provenienzstelle abgegebener Bestand, sondern setzt sich folgendermaßen zusammen:

a) aus den nach Aussonderung durch die englischen Besatzungsbehörden freigegebenen Akten des ehemaligen Gauarchivs der NSDAP, das Ende 1943 von seinem Dienstsitz in Hannover, Waldstr. 47, größtenteils in die Schule in Denkiehausen, Kreis Holzminden, ausgelagert worden ist und am 4. November 1946 vom Staatsarchiv übernommen wurde (Acc. 12/46)

b) aus dem sog. Archiv für Zeitgeschehen, das aus dem "Parteimuseum Niedersachsen e.V." und der "Germanischen Zeitgeschichtlichen Sammlung" (ebenfalls: Hannover, Waldstr. 47) erwachsen ist, Ende 1943 zusammen mit anderen Beständen des Gauarchivs in das Amtsgerichtsgebäude in Lauenstein/Ith ausgelagert und am 11. und 16. April 1946 auf Grund einer Bevollmächtigung des Oberpräsidenten der Provinz Hannover vom 12. Juli 1945 in das Staatsarchiv überführt wurde (Acc. 20/47)

Die zum Gauarchiv seit 1933 gehörenden Aktenbestände der SPD, Bezirk Hannover, sind gesondert als Hann. 310 II aufgestellt und verzeichnet worden, während das ehedem zum Gauarchiv bzw. zum Archiv für Zeitgeschehen gehörige Zeitungsausschnittsarchiv der deutsch-hannoverschen Partei am 15. Juli 1947 an die Niedersächsische Landespartei in Hannover abgegeben worden ist. Akten der Synagoge und von Freimaurerlogen sind bereits vor der Übernahme durch das Staatsarchiv den rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben worden.

Die Akten des Schlageter-Gedächtnisbundes sind zur Ergänzung des Bestandes nicht unwichtig, da der Bund 1923 bis 1925 als Deckorganisation für die damals verbotene NSDAP arbeitete. Der Bünd löste sich 1935 im Interesse der Einheit der Partei freiwillig auf; er wurde gehalten, sein Aktenmaterial der NSDAP zur Verfügung zu stellen.

42 Faszikel der Akzession 20/47 sind bereits 1949/1950 vom Staatsarchivdirektor a.D. Dr. Diestelkamp verzeichnet worden; mit Ausnahme der auf die SPD bezüglichen Stücke wurden sie in das vorliegende Findbuch hineingearbeitet. Nähere Angaben über die Übernahme des Gauarchivs durch das Staatsarchiv können der Dienstregistratur (E 2, Vol. IX) entnommen werden; über die bei Ordnung und Verzeichnung des Bestandes verfolgten Grundsätze unterrichtet mein Bericht vom 1. September 1955 (M 1 spec.)

Stand: 1. September 1955

Die Akten der NSDAP und der ihr angeschlossenen Gliederungen, die zunächst im amerikanischen Gewahrsam im Berlin Document Center verwahrt wurden, sind, soweit provenienzmäßig bestimmbar, bis auf eine personengeschichtliche Sammlung 1963ff. dem Bundesarchiv übergeben worden. Daraus folgte u.a. auch die sukzessive Übergabe der zum Gau Südhannover-Braunschweig gehörigen Akten vom Bundesarchiv an das Hauptstaatsarchiv in den Jahren von 1968 bis 1988 (vgl. StA 2471/68; 2618/68; 2668/69; 1086/71; 1359/71; 485/72; 1461/74; 81/78; 121/78; 1877/80; 2127/80; 547/88)

Darüber hinaus konnten einige Splitterbestände in anderen Beständen des Hauptstaatsarchivs oder sonstigen Dienststellen aufgefunden werden. Schließlich erfolgte noch die Abgabe weniger Aktenstücke durch Privatpersonen (P 15223) bzw. durch das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig (siehe P9542).

Die meisten Aktenstücke der Kreisleitungen, Ortsgruppen sowie der Kreiswaltung Hannover des NS-Lehrerbundes sind noch nicht auf Microfiche einsehbar. Sonstige Ausnahmen sind gekennzeichnet.

Die beiden bisher nur maschinenschriftlich vorhandenen Findbücher zum Bestand wurden von der Praktikantin Frau Leer in die EDV eingegeben und vom U. mit einer neuen Gliederung versehen. Die Akten sind im Rahmen der Benutzungsbestimmungen des Hauptstaatsarchivs uneingeschränkt benutzbar.

Stand: Oktober 2001

Enthält 

Gau Südhannover-Braunschweig: Gauleitung, Kreisleitungen, Ortsgruppen, Deutsche Arbeitsfront, Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, Nationalsozialistischer Lehrerbund, Schlageter-Gedächtnisbund, Reichskulturkammer; Gau Osthannover: Gauleitung, Kreisleitungen, Ortsgruppen, Deutsche Arbeitsfront, Nationalsozialistische Volkswohlfahrt

Literatur 

Jeremy Noakes: The Nazi Party in Lower Saxony (1921-1933). Oxford 1971

Hannah Behrend: Die Beziehungen zwischen der NSDAP-Zentrale und dem Gauverband Süd-Hannover-Braunschweig 1921-1933. Ein Beitrag zur Führungsstruktur der nationalsozialistischen Partei. Frankfurt/Bern 1981

Johannes Schwartz, Das NSDAP-Gauarchiv Südhannover-Braunschweig im historischen Kontext. Die Provenienzgeschichte eines Buchbestands im Stadtarchiv Hannover, in: Hannoversche Geschichtsblätter N.F. 75 (2021), S. 230-268

Acc. 2002/003 (Dienstakte 56314)

Findmittel 

EDV-Findbuch (2001)

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

V.V.P. 17

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

23,0

Bearbeiter 

Dr. König (1955)

Dr. Thomas Bardelle (2001)

Benutzung 

Das Archivgut kann im Niedersächsischen Landesarchiv Hannover unter Berücksichtigung der Einhaltung von Schutz- und Sperrfristen nach §5 Niedersächsisches Archivgesetz (NArchG) eingesehen werden.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Der Bestand ist teilweise auf Mikrofiche verfügbar und wird aus konservatorischen Gründen nur in dieser Reproduktionsform zur Benutzung vorgelegt.

Zu den Archivalien Hann. 310 I Nr. 124/1, 124/2, 130-141, 291/1, 291/2, 298/1, 299/1, 333-335, 337/1, 337/2, 343, 351-685 ist kein Mikrofiche vorhanden.