
Identifikation (kurz)
Titel
Guts- und Familienarchiv von Münchhausen zu Bettensen: Urkunden und Akten
Laufzeit
1439-1976
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Guts- und Familienarchiv von Münchhausen zu Bettensen
Umfang: 13,0 lfdm
Geschichte des Bestandsbildners
Zur Geschichte des Gutes Bettensen
Das Gut Bettensen, am Ortsrand von Ihme-Roloven gelegen, war bis ins 18. Jahrhundert hinein als Lehen zweigeteilt in einen wunstorfschen Teil, der später an das Fürstentum Minden und die preußische Krone fiel, und in einen hannoverschen Teil. Der erste durch Quellen belegbare Besitzer des Gutes war Johann Rutze. In der Mitte des 15. Jahrhunderts ging das Lehen an die Familie von Hahnensee über, die das Lehen bis zum Tod des letzten männlichen Erbens im Jahr 1641 innehatte. Zwischen 1641 und 1665 war der Hofmarschall von Städingen Lehnsmann des Gutes. Nach Eintritt des Mannfalls wurde das Gut an Heinrich Grote verliehen. 1754 erhielt Philipp Adolf von Münchhausen, kurfürstlich hannoverscher Minister an der Deutschen Kanzlei in London, die Expektanz auf das Lehen Bettensen, da er selbst über keine Güter im Kurfürstentum Hannover verfügte. 1765 fiel das Gut an an die "schwarze Linie" der Familie von Münchhausen, die bis heute das Gut besitzt.
Zum Gesamtlehen gehörten im 18. Jahrhundert der Sattelhof zu Bettensen, ein Meierhof und vier Hufen Land in Linden, zwei Höfe und vier Hufen zehntfreies Land in Engelbostel, zwölf Hufen Land und sieben Kothstätten auf dem Feld und im Dorf Bettensen sowie der Hahnenseesche Wald am Deister.
Bestandsgeschichte
Der Großteil der älteren Akten des Bestandes wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Gutsverwalter Rautenberg geordnet und verzeichnet. Das Findbuch aus dem Jahr 1843 liegt in zwei Abschriften vor (Nr. 837 und 838). Die jüngeren Akten wurden von der Familie nach der von Rautenberg angelegten Klassifikation teilweise geordnet, indem sie überwiegend jeweils einer der alten Archivsignaturen Rautenbergs zugeordnet wurden. Die Vergabe eigener Signaturen sowie die Erstellung eines Verzeichnisses unterblieb jedoch. Auf den Aktendeckeln der jüngeren Akten nach 1843 finden sich teilweise Hinweise zum Inhalt und zur Laufzeit, die ein Familienmitglied nachträglich ergänzt hat. Findmittel für die Urkunden lagen nicht vor. Die Urkunden und die vor 1945 entstandenen Akten wurden 2014 als Depositum dem Niedersächsichen Landesarchiv übergeben.
Erschließung:
Die Gliederung der älteren Akten durch den Gutsverwalter Rautenberg wurde behutsam auf der Grundlage von modernen archivische Gliederungsschemata für Gutsarchive verändert. Diese Gliederung wurde auf die jüngeren Akten übertragen. Die alten Signaturen, auch die nachträgliche Zuordnung von jüngeren Akten zu den alten Signaturen Rautenbergs, wurden in der Regel unter "Alte Archivsignatur" übernommen. Es wurden jedoch teilweise bei inhaltlicher Begründung einzelne von Familienmitgliedern gebildete Einheiten in zwei oder mehrere Verzeichnungseinheiten aufgeteilt. Grundsätzlich wurde eine erweiterte Verzeichnung vorgenommen und besonders darauf Wert gelegt, auf Namensverzeichnisse bzw. einzelne Namen sowie auf Karten, Pläne und Zeichnungen in den Titeln oder in den Enthält-Vermerken hinzuweisen.
2025 wurden dem Bestand vier Geldregister hinzugefügt, die im Jahr 2000 über das Stadtarchiv Holzminden in die NLA-Abteilung Bückeburg gelangt waren und dort als Bestand D 13 aufbewahrt wurden.
Enthält
Urkunden, Akten, Karten, Pläne, Druckschriften
Literatur
Die Rittergüter der Fürstentümer Calenberg, Göttingen und Grubenhagen. Beschreibung, Geschichte, Rechtsverhältnisse und 121 Abbildungen. Auf Beschluß der Ritterschaft und unter Mitwirkung der einzelnen Besitzer herausgegeben von Gustav Stölting-Eimbeckhausen und Börries Freiherr von Münchhausen-Moringen, Hannover 1912, S. 14-16.
Die Rittergüter der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft. Herausgegeben von der Calenberg-Göttingen-Grubenhagenschen Ritterschaft. Unter Mitwirkung der Eigentümer bearbeitet von Victor Jürgen von der Osten, Hannover 1996, S. 29-31.
Brosius, Dieter, "Münchhausen, von", in Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 521-522, online: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118585495.html
Findmittel
Das Aktenverzeichnis Rautenbergs sowie weitere ältere Aktenverzeichnisse finden sich unter den Nrn. 837 und 838.
Weitere Angaben (Bestand)
Bearbeiter
Dr. Christian Schlöder
Benutzung
Die Benutzung erfolgt nach dem NArchG und der Benutzungsordnung des Niedersächsischen Landesarchivs.
Georeferenzierung
Bezeichnung
Bettensen [Wohnplatz]
Zeit von
1
Zeit bis
1
Objekt_ID
2727
Ebenen_ID
1
Geo_ID
1-2727
Link