Identifikation (kurz)
Titel
Freitischinspektion
Laufzeit
1836-1936
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Sachbetreffsakten und Rechnungen der Freitischinspektion
Geschichte des Bestandsbildners
Die Einrichtung der Freitische begann bereits 1728, kurz vor Gründung der Universität. Freitische wurden von Städten, den Ständen und dem König selbst finanziert. Konkret versteht man darunter die Bezahlung von Mahlzeiten bei ausgewählten Speisewirten durch die oben genannten Instanzen für bedürftige Studierenden für zunächst ein Jahr. Die Königlichen Freitische waren den ausländischen Studierenden vorbehalten. Die anderen Trägerschaften waren von dem Heimatort der Studierenden abhängig. Auf diese Weise unterstützten die jeweiligen Städte und Stände jeweils Personen aus ihrem Land/Stadt. Diese Einflussnahme auf die Zusammensetzung der Studierendenschaft war - nicht zuletzt - der Grund für die Instanzen, sich für die Einrichtung der Freitische bereits mit den ersten Nachrichten über die Gründung einer Universität in Göttingen einzusetzen.
Die Freitische wurden von einer Institution verwaltet. Sie bestand aus mehreren Professoren aller Fakultäten, den Vorsitz führte der Vertreter der Theologischen Fakultät (siehe Ernennung der Mitglieder der Freitischinspektion im Bestand Kuratorium). Ein Regulativ legte die Form und den Inhalt der Gesuche für die Erteilung eines Freitisches fest. Es enthält die Voraussetzungen, unter welchen die Studierenden sich bewerben und/oder um eine Verlängerung der Erteilung des Freitisches bitten konnten.
Die Inspektion erhielt die Gesuche der Studierenden und erteilte nach einer Bestätigung über die Vergabe der Freitische dem Studenten den Bescheid. Sie war befugt die Erteilung zu verlängern, wenn die Stipendiaten ihr die erforderliche Auflistung der besuchten Vorlesungen vorlegten. Eine Suspension von den Freitischen erfolgte bei Teilnahme an Duellen, einer Karzerhaft oder bei nicht erfolgtem Besuch von Vorlesungen. Die Suspension des Freitisches von bis zu einem Monat erteilte die Inspektion selbst, die gänzliche Entziehung desselben durfte nur das Kuratorium vollziehen.
Die Inspektion erstellte für das Kuratorium regelmäßig Berichte über die Verteilung und die Finanzen der Freitische. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm das 1921 gegründete Studentenwerk die Funktion der Freitisch-Verteilung.
Bestandsgeschichte
Der Bestand besteht aus bislang unbearbeiteten Akten sowie, nach einer Proveninenzfeststellung, aus Akten, die dem Bestand Theologischen Fakultät zugeordnet waren.
Enthält
Gesuche.- Manuale.- Rechnungsbücher.- Berichte.- Quittungen.- Abrechnungen.
Literatur
Ebel, Wilhelm: Memorabilia Gottingensia. Elf Studien zur Sozialgeschichte der Universität, Göttingen 1969.
Knoke, Karl: Geschichte der Freitische an der Georg-Augusts-Universität zu Göttingen, Hannover 1893.
Manuale Professorum Gottingensium. Zweite Ausgabe, Göttingen 1887.
Findmittel
Keine
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
2
Benutzung
Der Bestand ist bislang nicht elektronisch in Arcinsys erschlossen. Bitte wenden Sie sich an das Archivpersonal.