UniA GOE Forst. Fak.

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Dekanat der Forstlichen Fakultät mit Leitungen der Forstakademie und Forsthochschule Hann. Münden

Laufzeit 

1868-1998

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Sachbetreffsakten des Dekanats der Forstlichen Fakultät der Georg-August-Universität in Hann. Münden (seit 1939) und Göttingen (seit 1970) sowie des Direktors der Forstakademie (1868-1922) und des Rektors der Forstlichen Hochschule in Hann. Münden (1922-1939)

Geschichte des Bestandsbildners 

Der preußische Staat gründete am 27. April 1868 in Hannoversch Münden eine zweite Forstakademie neben der bestehenden Anstalt in Eberswalde, um die Fachkompetenz zur Bewirtschaftung der mit den 1866 annektierten deutschen Staaten gewonnenen ausgedehnten Laubwälder zu gewinnen. In Münden hatte bis 1849 bereits eine hannoversche Forstlehranstalt bestanden. Die Akademie war eine Ausbildungsbehörde im Geschäftsbereichs der preußischen Ministers der Finanzen unter der Leitung eines Direktors. Sie diente als reine Lehranstalt der wissenschaftlichen Ausbildung von Anwärtern für den höheren Forstdienst einschließlich der zum Studium abkommandierten Angehörigen des Reitenden Feldjägerkorps der preußischen Armee. Zusätzlich bestanden naturwissenschaftliche Institute. Als Kurator beider Forstakademien war der Oberlandforstmeister eingesetzt.

Mit Satzung vom 17. Oktober 1922 wurden die preußischen Forstakademien zu Hochschulen mit einer Rektoratsverfassung erhoben. Sie erhielten das Promotions- und Habilitationsrecht sowie Aufgaben im Bereich der Forschung, zu deren Erfüllung sie Institute einrichten konnten. Im Jahre 1938 verfügte die Forstliche Hochschule Hann. Münden über 7 ordentliche und 2 außerordentliche Professoren sowie über weitere 10 Institute und die vier Lehrforstreviere Kattenbühl und Bramwald bei Hann. Münden, Gahrenberg im Reinhardswald und Escherode im Kaufunger Wald. In Hann. Münden bestand ein Forstbotanischer Garten. Außer dem Akademiegebäude an der Werra wurden Räume u. a. im Mündener Schloss benutzt.

Zum 1. April 1939 wurde die Forstliche Hochschule Hannoversch Münden als Fakultät in die Georg-August-Universität eingegliedert, verblieb jedoch am alten Standort. Die Fakultät folgte auch dem aufgehobenen Forstinstitut der Universität Gießen nach.

Im Jahre 1970 verlegte die Fakultät ihren Sitz ins 30 km entfernte Göttingen und bezog Neubauten auf dem Nordcampus. Das Hann. Mündener Akademiegebäude wurde 1974 abgerissen.

Bestandsgeschichte 

Die Aktenführung folgte preußischem Behördenstandard und kann als gut bezeichnet werden. Wegen erheblicher Aktenverluste ist der Registraturplan jedoch nicht mehr zu rekonstruieren. In den 1930er-Jahren wurde von Fadenheftung auf Schnellhefter umgestellt.

Schon Hasel beklagte 1968 den Verlust von Akten insbesondere aus der Amtszeit des Akademiedirektors Borggreve und den Jahren vor der Eingliederung der Forsthochschule in die Universität. Nach Berichten von Zeitzeugen sind auch gegen Ende des Zweiten Weltkriegs Akten vernichtet worden. Noch schwerwiegender wog 1997 der Verlust eines Großteils der verbliebenen Altregistratur der Fakultät durch eine technische Havarie. Ein Teil der geretteten Akten trug Feuchtigkeitsschäden davon. Der Restbestand wurden dem Universitätsarchiv 2019 übergeben und 2021/22 in einem von der VGH-Stiftung und der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft geförderten Projekt erschlossen.

Aus der Zeit nach dem Umzug von Hann. Münden nach Göttingen liegen nur die Protokolle des Fachbereichs- bzw. Fakultätsrats vor.

Die Quellensammlung von Hasel (1968) sowie seine forstgeschichtliche Materialsammlung im Bestand Forst. Inst. enthalten auch Abschriften und Exzerpte aus den 1998 verloren gegangenen Akten.

Personalakten wurden in den Bestand Forst. Pers. ausgegliedert.

Literatur 

Hasel, Karl: Quellen zur Geschichte der Forstlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen. Hann. Münden 1968.
Köstler, Josef: Forstliche Hochschule Hann.-Münden 1868-1939. München 1939.
Steinsiek, Peter-M.: Die Forstliche Fakultät der Universität Göttingen im Nationalsozialismus. Eine Erinnerung an ihre ehemaligen jüdischen Angehörigen. Göttingen 2015. (Online)
Waldwissen in Alten Akten. Ein Blog zu den Quellen der Göttinger Forstfakultät

Findmittel 

Arcinsys

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Bestand Personalakten der Forstlichen Fakultät

Bestand Einrichtungen der Forstlichen Fakultät

Überlieferung zum Gießener Forstinstitut im Universitätsarchiv Gießen

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

8

Bearbeiter 

Peter-M. Steinsiek (2021/22)

Benutzung 

Der Bestand ist vollständig elektronisch in Arcinsys erschlossen und durchsuchbar.

Teile des Bestands sind wegen erheblicher Wasserschäden nur eingeschränkt benutzbar.