StAB 6.6/1

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Gemeinde Hemelingen

Laufzeit 

1867 - 1940, Masse 1900 - 1940

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

1939 wurden die preußischen Gemeinden Lesum, Grohn, Schönebeck, Aumund, Blumenthal, Farge, Hemelingen (einschließlich Arbergen) und Mahndorf in das Land und die Stadt Bremen eingegliedert. Zunächst führten die Gemeindeverwaltungen ihre Aufgaben unter der Bezeichnung Dienststellen der Stadtverwaltung Bremen weiter. 1940 gingen ihre Kompetenzen teilweise unmittelbar auf die entsprechenden Fachverwaltungen, im übrigen im wesentlichen auf neuerrichtete Dienststellen der Hansestadt Bremen über, die als Außenstellen bestimmter Fachverwaltungen fungierten. 1946 wurden diese Dienststellen in Ortsämter umgewandelt.

Bestandsgeschichte 

Anlässlich des Übergangs der Gemeinden Hemelingen einschließlich Arbergen und Mahndorf von der Provinz Hannover des Landes Preußen an die Hansestadt Bremen lieferte die Gemeinde das dort vorhandene Registraturgut an das Staatsarchiv Bremen ab (Vermerk vom 15. Feb. 1963 in der Registraturakte 736-11). Es wurde dort zunächst als Bestand 6,6 aufgestellt, später erhielt der Schriftgutkomplex die Bezeichnung 6,6/1 Gemeinde Hemelingen. Weitere Unterlagen wurden 2002 und 2017 beim Ortsamt Hemelingen übernommen (s. Registraturakte 736-16) und dem Bestand zugeordnet.
Zum Bestand existierte eine undatierte Ablieferungsliste, die einen ersten Zugriff und die Bestellung von einzelnen Akten erlaubte. Diese Liste folgte einer – offenbar bei der Übergabe – erstellten Ordnung. Im Frühjahr und Sommer 2020 wurde der Bestand bearbeitet, die vorgefundenen Verzeichnungsangaben wurden zugrunde gelegt. Lediglich zusammenhanglos überlieferte und belanglose Unterlagen wurden kassiert. Aus größeren Serien wurden Beispielakten aufbewahrt, Doppelstücke wurden ebenfalls kassiert.
Es zeigte sich, dass das Schriftgut verschiedenen Registraturen sowie verschiedenen Registraturschichten entstammt, die vorgefundenen Aktenverzeichnisse und Registraturpläne bezogen sich jeweils nur auf kleine Aktenkomplexe – es wurde deshalb auf die Angabe von Aktenzeichen verzichtet. Lediglich Angaben zu abweichenden Provenienzstellen sind ins Verzeichnis aufgenommen worden.
Da in der Ablieferungsliste verschiedene Stücke als unwichtige Sammelakten bezeichnet wurden, liegt die Vermutung nahe, dass bei der Übergabe an das Staatsarchiv alle nicht mehr in der Verwaltung benötigte Unterlagen zur Ablieferung kamen. So fanden sich im Bestand viele Schriftstücke von vorübergehender Bedeutung, die üblicherweise nicht in die Archive gelangen. Im vorliegenden Fall handelt es sich vornehmlich um Akten aus der Prüfung der Kassen und der Ermittlungen über das Finanzgebaren der Gemeinde und ihrer Funktionsträger, die aus Konflikten zwischen der sozialdemokratisch geprägten Gemeindeverwaltung bis 1933 und der nationalsozialistischen Partei und ihrer Funktionsträger nach 1933 stammen. In den Jahren 1933 bis 1938 kam es zu verschiedenen Straf- und Ermittlungsverfahren, in denen einzelne Aktenbände den ermittelnden Behörden und Gerichten vorgelegt wurden.
Es besteht ein enger inhaltlicher Zusammenhang zum Bestand 6,10 Landratsamt Verden. So fanden sich Fallakten aus der Kreisverwaltung Achim, z.B. über die Konzessionierung von gewerblichen Anlagen, die möglicherweise aufgrund von Kompetenzverlagerungen in die Gemeindeverwaltung gelangt waren. Umgekehrt finden sich die aussagekräftigeren Akten über die Ermittlungsverfahren gegen die Gemeindebeamten beim Kreis Verden. Es wird deshalb empfohlen, die beiden Bestände bei Recherchen gemeinsam zu berücksichtigen.
Bremen, Juli 2020
Bettina Schleier

Enthält 

Wahlen und Abstimmungen, Reichs- und Landesangelegenheiten - Gemeinderat bzw. Gemeindeausschuss - Gemeindevorsteher, Beigeordnete - Gemeindepersonal - Gemeindefinanzen - Kirchen, Schulen, Friedhof - Soziales - Polizei - Bauwesen - Gesundheitswesen - Bau- und Wohnungswesen - Militär, Bewirtschaftung - Verkehr - Feuerwehr - Landwirtschaft - Statistik - Handel, Industrie, Gewerbe

Literatur 

Dierk Wolters, Hemelingen. Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde, Bremen 1974.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

7,8