StAB 4.111/8

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Senator für das Bildungswesen, Abteilung Kunst und Wissenschaft

Laufzeit 

1945 - 2003

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Das senatorische Ressort Bildung, Wissenschaft und Kunst setzte sich seit 1945 aus unterschiedlichen Abteilungen und Referaten zusammen. Die Abteilung Kunst und Wissenschaft gab es durchgängig von 1945 bis zum Jahr 1975, in dem es zur erstmaligen Trennung des senatorischen Ressorts in Senator für Bildung und Senator für Wissenschaft und Kunst kam. Der Aufbau und die Organisation der Abteilung veränderten sich hier jedoch ebenso wie in den anderen Abteilungen. Eine Behördengeschichte über das gesamte senatorische Ressort Bildung, Wissenschaft und Kunst mit dem Schwerpunkt Bildung erscheint im Vorwort des Findbuchs 4,111/1-Allgemeine Registratur des Senators für das Bildungswesen.
Am 6. Juni 1945 wurde von der Militärregierung ein neuer Senat eingesetzt. Senator für Schulen und Erziehung wurde Christian Paulmann. Für die Jahre 1945-1947 ist leider kein Geschäftsverteilungsplan überliefert. Vieles deutet darauf hin. dass die 1934 im Zuge der Behördenneuorganisation entstandene "Behörde für Kunst und Wissenschaft" in der senato-rischen Behörde für Schulen und Erziehung aufging. Eine erste Übersicht der Organisation liefert der Geschäftsverteilungsplan von 1948 (Handbuch der Bremischen Bürgerschaft, 1950). Dort erscheint der Bereich Kunst und Wissenschaft als Abteilung C des Senators für Schulen und Erziehung. Die Abteilung wird zunächst von Senator Paulmann betreut. Her-mann Faltus, der vermutlich einzige Referent dieser Abteilung, nimmt viele Aufgaben für ihn wahr. Erst 1951 wird die Stelle des Leiters der Abteilung Kunst und Wissenschaft vergeben. Dr. Eberhart Lutze, damaliger Leiter des Städtischen Museums in Nürnberg, wird als Ober-regierungsrat und Leiter der Abteilung eingestellt.

Nach der Wahl 1951 treten erste größere Veränderungen auf. Das Ressort wird in Senator für das Bildungswesen umbenannt, neuer Senator wird Willy Dehnkamp. Neben der Umstel-lung der gesamten bisher wenig strukturiert gewesenen Registratur der Bildungsbehörde auf das Regissystem im Jahr 1951 erfährt auch der Organisationsplan Anfang der 50er Jahre einige Veränderungen (siehe Anhang). Auffällig ist die Umstellung auf Organisationskenn-zeichen. So erhielt der Senator für das Bildungswesen das Organisationszeichen (Okz.) 2, die Abteilung Kunst und Wissenschaft das Zeichen 23. Die Abteilung Kunst und Wissenschaft war wiederum das Referat Kulturpflege untergeordnet (Okz. 231), Bibliotheken (Okz.232), Theater (Okz. 235). Dann folgten die nachgeordneten Dienststellen. 1956 wurde per Organisationsverfügung die Geschäftsverteilung der Abteilung Kunst und Wissenschaft nach dem Stand von 1951 aufgehoben und durch eine neue ersetzt (4,111/8-3) Die Verän-derungen lassen sich in einem überlieferten Geschäftsverteilungsplan aus dem Jahr 1957 erkennen (siehe Anhang). Die Grundstruktur blieb jedoch im wesentlichen erhalten. Die nächste kleinere Änderung in der Organisation wurde 1960 vorgenommen. Das neue Referat 237 "Planung einer Universität Bremen" wurde in der Abteilung Kunst und Wissenschaft ein-gerichtet. Dieses Referat wurde jedoch 1965 schon in eine der Abteilung 23 "Kunst und Wis-senschaft" gleichwertige Abteilung 25 "Hochschulplanung" umgewandelt. Die neue Abteilung 25 übernahm seit ihrer Gründung nach und nach einige Bereiche aus der Abteilung 23, ins-besondere die Aufsicht über die Staatsbibliothek (künftige Universitätsbibliothek) und den Bereich Wissenschaft und Forschung.

1965 erhielt die Abteilung Kunst und Wissenschaft einen neuen, völlig anders strukturierten Geschäftsverteilungsplan (siehe Anhang). Die Abteilung wurde in vier Referate aufgeteilt. Die Leitung der Abteilung Kunst und Wissenschaft blieb weiterhin in den Händen von Dr. Eberhart Lutze (seit 1958 Leitender Regierungsdirektor). Lutze wurde nun auch Leiter des neuen Referats 231 "Museen, Archive, Büchereien, Orchester, Wissenschafts- und Denk-malpflege, Theater, Künstlerförderung". Die Leitung des neuen Referats 232 "Kunst und Heimatpflege, ost- und mitteldeutsche Kulturarbeit, Kulturaustausch" wurde dem inzwischen zum Regierungsrat ernannten Hermann Faltus übertragen.

1966 kam ein neuer vorläufiger Organisationsplan heraus (siehe Anhang/Organisationsplan von 1967). Die Dienststelle wurde in zwei Hauptabteilungen aufgeteilt: in die Hauptabteilung 20 "Verwaltung, Recht, Kunst und Wissenschaft" unter der Leitung des neuen Senatsdirek-tors (Kreuser) und die Hauptabteilung 22 "Schulen" unter der Leitung des Landesschulrats (Warninghoff). So wurde die ehemals direkt dem Senator unterstellte Abteilung Kunst und Wissenschaft als Fachabteilung 3 dem Senatsdirektor zugeordnet. Fr die Abteilung und den Abteilungsleiter bedeutete dies eine Einschränkung der Befugnisse. Bis 1969 gab es nur (z.T. genehmigte) Entwürfe des neuen Organisationsplans von 1966. Der Geschäftsgang richtete sich von 1966-1969 somit immer nach dem jeweiligen genehmigten Entwurf. Auslö-ser für die Bildung von Hauptreferaten bei der Bildungsbehörde im Jahr 1966 war v.a. der Beschluss des Senats vom 11. Januar 1966, der bei den senatorischen Behörden eine Re-duzierung der Abteilungen/Referate auf möglichst wenige Hauptabteilungen/-referate vorsah. 1970 ging man von dieser Aufteilung in Hauptabteilungen/-referate für allgemeine Aufgaben und Fachabteilungen/-referate für Fachaufgaben wieder ab. (4,111/2-154, Organisationsver-fügung Nr. 1/70 vom 4.2.1970). Der neue gültige Organisationsplan von 1970 (siehe An-hang) wies also wieder vier gleichgestellte Abteilungen auf, die direkt dem Senator unter-standen. Die Aufgabenverteilung innerhalb der Abteilung 3 "Kunst und Wissenschaft" verän-derte sich zum Teil. Die Kunstpflege (Referat 32) wurde mit in das Referat 31 übernommen, und das neue Referat 32 "Erwachsenenbildung", geleitet vom Direktor der Volkshochschule, Dr. Schulz, entstand. Der nächste gültige Organisationsplan kam 1973 nach der Pensionie-rung des Leitenden Regierungsdirektors Lutze heraus. Nachfolger Lutzes wurde Dr. Volker Plagemann. Das Prinzip der Hauptabteilungen wurde wieder übernommen (siehe Anhang). Diesmal wurden die Hauptabteilungen I "Schulen" und die

Hauptabteilung II "Hochschulen, Wissenschaft und Kunst" gebildet. Der Bereich Wissenschaft und Kunst unterstand als Abtei-lung 6 der Hauptabteilung II. Die ehemaligen hauptsächlichen Aufgaben der Abteilung wur-den im Referat 61 "Kultur- und Kunstpflege" vereint. Neu hinzu kamen die Referate 60 "Wis-senschaftsförderung" und 63 "Kirchliche Angelegenheiten". Diese Einteilung blieb bis zur Trennung der senatorischen Behörde in Senator für Bildung und Senator für Wissenschaft und Kunst im Jahr 1975 bestehen.
Von 1975 bis 1983 bestanden der Senator für Bildung und der Senator für Wissenschaft und Kunst nebeneinander. Die Behörde für Wissenschaft und Kunst unterteilte sich in zwei Abtei-lungen: Abt. 1: Hochschulen und Abt. 2: Kultur und Weiterbildung. Letztere wiederum setzte sich aus den Referaten 20: Allg. und Rechtsangelegenheiten, Kulturaustausch, 21: Institute, Archive, Bibliotheken, 22: Museen, Denkmalpflege, Bildende Kunst, 23: Musik, Theater, Film, Medien und 24: Weiterbildung zusammen. 1980 wurde die Abteilung 2 neu strukturiert. Das Referat 20 blieb bestehen, Referat 21 hatte nun das Aufgabenfeld: Wissenschaftsförderung, Institute, Archive, Bibliotheken und Literatur, Referat 22 war für Museen, Kulturpädagogik, Museumspädagogik, Bildende Kunst und Künstlerförderung zuständig, Referat 23 betreute die Bereiche Musik, Theater, Film, Medien und Laienförderung, das Referat 24 blieb beste-hen, wie bisher. Bereits 1983 erfolgte wiederum eine Umstrukturierung der Abteilung 2, die nun folgende Referate aufwies: Ref. 20-1: Allg. und Rechtsangelegenheiten, Ref. 20-2 Kul-turplanung, kulturelle Stadtteilarbeit, Denkmal- und Heimatpflege, Ref. 21: Archive, Bibliothe-ken, Literatur, Ref. 22-1: Museen, Kulturpädagogik, Ref. 22-2: Bildende Kunst, Künstlerförde-rung, Ref. 23-1/1 Musik, Ref. 23-1/2 Theater, Film, Medien und Ref. 24: Weiterbildung.

Von 1983 bis 1990 waren die senatorischen Behörden Bildung und Kunst und Wissenschaft unter dem Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst wieder zusammengelegt worden. Die Organisationsstruktur der Behörde war folgende: Abteilung 1. Allg. Verwaltung. Die Hauptabteilung I Schule setzte sich aus den Abteilungen 2 (Schulplanung), 3 (Schulgestal-tung und außerschulische Berufsbildung) und 4 (Schulaufsicht) zusammen. Die Hauptabtei-lung II Wissenschaft und Kunst bestand aus der Abt. 5. Hochschulen und Forschung, Abt. 6. Kultur, die sich wiederum aus den Referaten 60: Theater, Film, Medien, 61: Archive, Biblio-theken, Literatur, Autorenförderung, 62: Bildende Kunst, Kunst im öffentlichen Raum, Künst-lerförderung, Denkmalpflege, 63: Musik, Kulturaustausch, 64: Museen, Museumspädagogik und 65: Kulturplanung, kulturelle Breitenarbeit zusammensetzte und für kurze Zeit der Abt. 7. Weiterbildung und außerschulische Berufsbildung.

Von 1991 bis 1995 bestanden wieder zwei senatorische Ressorts nebeneinander. Der Sena-tor für Kultur, Ausländerintegration und Kunst und der Senator für Bildung und Wissenschaft. Die Behörde für Kultur, Ausländerintegration und Kunst unterteilte sich in folgende Referate: Ref. 60: Theater, Bibliotheken, Ref. 61: Archive, Volkshochschule, Literatur, Autorenförde-rung, Film, Medien, Ref. 62: Bildende Kunst, Kunst im öffentlichen Raum, Künstlerförderung, Denkmalpflege, Ref. 63: Musik, Kulturaustausch, Ref. 64: Museen, Museumspädagogik, Ref. 65: Kulturelle Breitenarbeit, Kulturplanung, Ref. 65.2: Kulturarbeit durch und für Arbeitneh-mer und Ref. 65.3: Kulturelle Stadtteilarbeit. 1994 kam es zu einer Umstrukturierung in der Behörde. Die Abteilung 1 Kultur unterteilte sich in die Referate 10: Theater, öffentliche Biblio-theken, 11: Literatur, Volkshochschule, Medien, 12: Bildende Künste, Kunst im öffentlichen Raum, Denkmalpflege, 13: Musik, Kulturaustausch, 14: Museen, Museumspädagogik und 15: kulturelle Stadtteilarbeit, Bürgerhäuser. Die Abteilung 2 befasste sich mit der Ausländer-integration.
Von 1995 bis 1999 waren beide Behörden wieder zusammen unter dem Dach des Senators für Bildung, Wissenschaft, Kunst und Sport. Die Behörde unterteilte sich in die Abteilung 1: Allgemeine Verwaltung; die Hauptabteilung I bestand aus den Abteilungen 2: Schulplanung, 3: Schulgestaltung und außerschulische Berufsbildung und 4: Schulaufsicht. Die Hauptabtei-lung II Wissenschaft und Kunst setzte sich aus den Abteilungen 5: Hochschulen und For-schung, 6: Kunst mit den Referaten 60: Theater, öffentliche Bibliotheken, 61: Literatur, Volkshochschule, Medien, 62: Bildende Künste, Kunst im öffentlichen Raum, Denkmalpflege, 63: Musik, Kulturaustausch, 64: Museen, Museumspädagogik und 65: kulturelle Stadtteilar-beit, Bürgerhäuser sowie der Abteilung 7: Sport zusammen.

1999 bis 2002 war der Kulturbereich dem Senator für Inneres, Kultur und Sport unterstellt und bildete hier die Abteilung 4. Sie bestand aus folgenden Referaten: 40: Theater, öffentli-che Bibliotheken, 41: Literatur, Volkshochschule, Medien, Archive, 42: Bildende Künste, Kunst im öffentlichen Raum, Denkmalpflege, 43: Musik, Kulturaustausch, 44: Museen und 45: Kulturelle Stadtteilarbeit, Bürgerhäuser.
Von 2003 - 2007 fungierte der Senator für Kultur in Personalunion mit dem Senator für Häfen und Wirtschaft. Die Kulturbehörde war in folgende Referate unterteilt: 10: Theater, 11: Archi-ve, Volkshochschule, Literatur, Medien, 12: Bildende Kunst, Kunst im öffentlichen Raum, Städtische Galerie und Denkmalpflege, 13: Musik, 14: Museen und 15: Kulturelle Stadtteilarbeit.
Seit 2007 bildet der Senator für Kultur eine Personalunion mit dem Bürgermeister. Die Unterteilung der Kulturbehörde blieb im wesentlichen gleich.

Bestandsgeschichte 

Anlässlich des Umzugs des Senators für Kultur und Ausländerintegration im März 1994 wur-den ca. 65m Akten (über 100 Umzugskartons) an das Archiv abgegeben. Ein geregeltes Anbietungsverfahren war zuvor nicht erfolgt. Die Sachbearbeiter der sechs Referate (Theater, Bibliotheken; Archive, Literatur usw.; Musik, Kulturaustausch; Museen; Kulturelle Breitenarbeit) hatten bereits nach eigenen Kriterien archivwürdige und nicht archivwürdige Akten von einander getrennt und in Kartons verpackt. Ein geregeltes Verfahren konnte aus Zeitgründen nicht mehr durchgeführt werden. Die Akten wurden lediglich mit den Sachbearbeitern noch einmal grob durchgegangen und bewertet. Der im Archiv noch nachzukassierende Anteil wurde auf 1/3 geschätzt. (Registraturakte 739-07, Band 2)
Bei der Ablieferung an das Archiv waren die Akten weder nach Regisplan noch nach Sach-gebieten der Behörde geordnet. In einigen Kartons lagen lose Blätter ohne zusätzliche Informationen über deren Herkunft oder Zugehörigkeit.

Mit der Ordnungsarbeit wurde im August 1994 begonnen. Der Umfang der Ablieferung war so groß, dass zunächst nur ein Teil bearbeitet werden konnte. Die Akten wurden nach ihren Aktenzeichen, soweit es möglich war, vorsortiert; dann wurden sie in einem Schritt vorläufig verzeichnet, mit neuer Signatur versehen und kartoniert. Als Signatur wurde jeweils das alte Aktenzeichen der Regisregistratur übernommen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war, dass es sich bei der Ablieferung um Akten aus der noch laufenden Registratur des Senators für Kultur und Ausländerintegration handelte. Da spätere Ablieferungen aus dieser Registratur zu erwarten sind, der Bestand also noch Zuwachs erhält, ermöglicht die Übernahme des alten Aktenzeichens der Regisregistratur das Einschieben neuer Akten in den Bestand.
Der gesamte Bestand wurde in den Computer unter dbase eingegeben. Das spätere Einfügen von Akteneinheiten in das bereits bestehende Verzeichnis ist unter diesem Programm möglich. Ordnungskriterium ist dabei die mehrstellige Signatur.
Bereits während der Verzeichnung wurde von der Möglichkeit des Nachschiebens häufig Gebrauch gemacht. Trotz mehrmaliger Durchsicht tauchten bei der Verzeichnung immer wieder Akten schon bearbeiteter Sachgebiete auf. Auch in dem zunächst von der Bearbeitung noch zurückgestellten Teil der Ablieferung wurden vereinzelt Akten aus schon bearbeiteten Bereichen gefunden.

Bei der Verzeichnung war die Kopie des Gesamtaktenplans der Kulturbehörde sehr hilfreich. Fehlende Aktenzeichen wurden aufgrund dieses Gesamtaktenplans rekonstruiert oder völlig neu vergeben. Teilweise befand sich auch der Aktenplan in einem sehr schlechten Zustand; in einigen Abschnitten wies er sogar große Lücken auf (die entsprechenden Regispositionen wurden in diesem Fall nur beim Sachbearbeiter geführt). Hier musste korrigierend und ergänzend in die alte Regisordnung eingegriffen werden. Dadurch entstanden relativ lange, schwierig zu benutzende Archivsignaturen, z. B. 230-21-04/9/1.
Im Endeffekt wurde, wie geschätzt, ca. 1/3 der gesamten Ablieferung kassiert, in einigen Bereichen jedoch mehr, in anderen weniger.
Aus dem Bereich 230-00 bis 230-04 ist sehr wenig kassiert worden. Es sind hier Akten etwa aus dem Zeitraum 1950-1985 abgegeben worden. Der allgemeine Zustand der Akten und ihre innere Ordnung war sehr zufriedenstellend. Es handelt sich hier um Grundsätzliches, v.a. um Haushalts- und Personalangelegenheiten, Sitzungsunterlagen. Gänzlich aufbewahrt wurden die Sitzungsunterlagen der Deputation für Wissenschaft und Kunst und der Kultusministerkonferenzen. Nicht in den Bestand aufgenommen wurden u.a. Detailschriftgut und der gesamte Bereich des Haushaltsvollzugs.

Bei den Positionen 10 Museen, 20 Bibliotheken und Archive, 21 Schrifttum und Verlagswesen, 22 Wissenschaftsförderung außerhalb des Hochschulbereichs ist auch nur in Maßen kassiert worden. Die Ordnung war noch größtenteils am Aktenplan orientiert. Auch dieser Abschnitt ließ sich dadurch gut bearbeiten. Das relativ kleine Sachgebiet Museen hatte v.a. Schriftgut der 60er und 70er Jahre abgegeben. Die Akten wurden in der Regel alle übernommen. Viel wurde aus dem großen Sachgebiet Bibliotheken und Archive abgeliefert. Die Laufzeiten der abgegebenen Akten erstreckten sich hier von 1945-1994. Akten über Rechts- und Verwaltungsangelegenheiten sowie Organisationsdetails der Bibliotheken wurden kassiert. In den kleineren Bereichen Schrifttum und Wissenschaftsförderung mit Schriftgut aus den Jahren 1950-1992 kamen v.a. Akten über überregionale Förderprojekte, sowie über Kleinstförderungen nicht in den Bestand.
Aus dem Sachgebiet Kulturelle Breitenarbeit (Position 40 im Aktenplan) wurde sehr viel ab-geliefert; darunter waren Akten aus den relativ neuen Kulturzweigen Stadtteilkultur und Kulturarbeit von Arbeitnehmern und Ausländern (Schriftgut aus den 70er und 80er Jahren) und auch ältere Akten (in der Regel aus den 60er Jahren) über Veranstaltungen und Ausstellungen.
Der Bereich der in den 70er Jahren einsetzenden Stadtteilkultur bot die schlechteste Aktenführung in der gesamten Überlieferung. Zur genauen Ordnung mussten häufig erst Akten beschriftet und neue Aktenzeichen vergeben werden. Der Aktenplan half oft genauso wenig weiter: Einige Aktenbezeichnungen erschienen in dieser Gruppe im Aktenplan an mehreren Positionen. Insgesamt war der Aktenplan an dieser Stelle sehr unstrukturiert, Untergruppen erschienen als Hauptgruppentitel, etc. Hier musste am meisten in die alte Ordnung des Aktenplans eingegriffen werden.

Bei der Stadtteilkultur wurde viel kassiert, da nur das Aufbewahren einiger exemplarischer Akten über die Stadtteilkultur, v.a. über die Kulturläden in den einzelnen Stadtteilen, aufgrund des großen Umfangs zu vertreten war. Auch die von den Referenten oder Sachbearbeitern zu Hauf angelegten persönlichen, of überregionalen und wenig strukturierten Sammlungen von Zeitungsausschnitten, Flugblättern und Broschüren, zumeist in Lose-Blatt-Form, wurden als nicht archivwürdig eingestuft und kassiert. Zu den größeren Gruppen, die aufbewahrt wurden, zählt die kulturelle Veranstaltung "Weserlust", die in den 70er und 80er Jahren jährlich stattfand. Auch Akten über den Packhausverein, die Nutzung der Weserburg und über die Erstellung eines Kulturentwicklungsplans wurden in den Bestand übernommen. Die umfangreichen Sammlungen an statistischem Material zum Kulturentwicklungsplan (Unterlagen des Stadtplanungsamts), sowie überregionales Schriftgut und Kleinstförderungen von kulturellen Gruppen wurden kassiert. Die Bearbeitung dieses Abschnitts zeigte, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen der Aktenführung dieses Referats und der sehr geordneten, systematischen Aktenordnung der Verwaltungs- und Rechtsreferate innerhalb der Abteilung Kunst und Wissenschaft gibt.

Die Akten der Position 60 "Heimat- und Denkmalpflege" waren wieder in einem relativ guten Ordnungszustand. Es wurden Akten aus den 40er bis 90er Jahren abgegeben. Darunter waren viele Akten mit ausschließlich überregionalem Bezug. Diese Akten sind fast ausnahmslos kassiert worden. Unter den sehr frühen Nachkriegsakten befand sich eine Sammlung des Denkmalpflegers Dr. Rudolf Stein über das neue Parlamentsgebäude. In den meisten Fällen verbarg sich jedoch unter Aktenbezeichnungen, die auf ein wichtiges Objekt lauteten, meistens nur Sammlungsgut, jedoch keine eigene Bearbeitung, so dass diese Akten kassiert werden mussten. Akten über die Gesetzgebung im Bereich Denkmalschutz, über Sitzungen des Ausschusses Denkmalpflege und über einzelne regionale Natur- und Heimatvereine wurden in der Regel übernommen. Neben den hier zu erwartenden Akten enthielt diese Gruppe unter dem Stichwort Kulturplanung auch Akten über die Durchführung des Kulturfestes "Weserlust". Wegen des großen Umfangs wurden nur einige Akten exemplarisch behalten, zumal bereits in der Gruppe 40 viele Akten über die "Weserlust" übernommen worden waren.
In Bereich 80 "Bühnen und Musik" musste nur gering in die Ordnung des Aktenplans eingegriffen werden. Es handelte sich hier größtenteils um verhältnismäßig alte Akten. Sehr viele Akten sind über das Theater am Goetheplatz angelegt worden. Diese Akten, darunter eine Sammlung der Aufsichtsratsprotokolle, wurden fast ausnahmslos als archivwürdig eingestuft. Auch bei den anderen Institutionen wurden hier relativ wenige Akten kassiert.
Abschließend wurden noch Akten früherer Ablieferungen eingearbeitet. Die Abteilung Kunst und Wissenschaft hatte aus ihrer Registratur bereits 1961, 1990 und 1992 Akten an das Staatsarchiv abgegeben.

Die nur wenige Meter umfassende Ablieferung von 1961 enthielt eine kleine Anzahl von Akten der Bereiche 00 "Allgemeines", 40 "Kulturelle Einrichtungen" und 80 "Bühnen und Musik". Diese wenigen Akten wurden eingearbeitet. Der größte Teil, nicht archivwürdiges Material über die freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (Bereich 90 Film und Rundfunk), wurde kassiert und die Ablieferung damit aufgelöst.
Die ca. 5m umfassende Ablieferung von 1990 enthielt Akten der Positionen 40 "Kulturelle Einrichtungen" und 60 "Heimat- und Denkmalpflege". In einer ebenso kleinen Ablieferung von 1992 befanden sich Akten beinahe aller Hauptgruppen. Auch bei diesen Ablieferungen wurden die archivwürdigen Akten in den Bestand eingearbeitet und der Rest der Ablieferung kassiert.
Die neue Ablieferung von 1994 enthielt fast keine Akten aus der Gruppe 90 "Film- und Licht-spielwesen". Dafür wurde bereits 1992 eine größere Anzahl von Akten dieser Gruppe an das Archiv abgeliefert. Auch diese Ablieferung wurde in den Bestand eingearbeitet. Übernommen wurden vor allem verhältnismäßig alte Akten über die Gründung und rechtliche Entwicklung der Sender ARD, ZDF und Radio Bremen. Etwa die Hälfte, v.a. die vielen Akten mit ausschließlich überregionalem Bezug, wurde hier kassiert.
Abschließend wurden alle Akten, die außerhalb der Regisordnung angelegt wurden - es handelte sich um Handakten und um Akten aus der sehr frühen Nachkriegszeit - , gesondert verzeichnet. Im Findbuch sind diese Akten unter der Rubrik "Schriftgut außerhalb der Ordnungssysteme" zusammengefasst.

Enthält 

Innere Verwaltung - Handakten des Senators Christian Paulmann und des Abteilungsleiters Hermann Faltus - Deputation für Wissenschaft und Kunst - Ausschuss für Kunst und Erwachsenenbildung - Museen - Bibliotheken und Archive - Schrifttum und Verlagswesen - Literaturförderung - Wissenschaftsförderung - Kulturfeste - Kulturelle Einrichtungen - Kulturzentren - Kulturarbeit mit und für Ausländer - Kulturentwicklungsplan - Förderung kultureller Bestrebungen der Vertriebenen und Flüchtlinge - Heimat- und Denkmalpflege, Naturschutz - Bildende Kunst - Bühnen, Theater und Musik - Film, Rundfunk und Fernsehen

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

50