StAB 7.229

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

am Ende, Familie

Laufzeit 

1745-2007

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Der älteste Namensträger ist Johann Dietrich am Ende (1714 - 1803). Er war zuletzt preußischer Major im Siebenjährigen Krieg. Dieser gehörte bereits der 10. Generation der ursprünglich aus Freiberg/Sachsen um 1460 nachweisbaren Familie am Ende an. Johann Dietrichs Vater Valentin (*1676 in Stade, gest. 25.2.1718 in Frankenberg) war Verwalter des Schlosses Frankenberg, nördlich von Uffenheim/Franken gelegen. Seine Mutter Carolina Hartmann stammte ebenfalls aus Frankenberg und heiratete in zweiter Ehe den Johann Ludwig Mayer. Johann Dietrich am Ende hatte drei Geschwister am Ende und sechs Halbgeschwister Mayer, die alle in Rödelsee geboren und getauft wurden.
Von Johann Dietrich am Ende liegt ein Schuldbuch vor, das er von 1746 bis 1803 führte. Hierin verzeichnete er die ausgeliehenen Kapitalien und die eingenommenen Zinsen. Als Einband sind zwei Fragmente mittelalterlicher Pergamenthandschriften verwendet, eine davon ist mit reicher Initiale verziert. Auch liegt eine handschriftliche Lebensbeschreibung von ihm vor, in der er Eltern und Geschwister schildert, sowie seine militärische Laufbahn. Am 10.2.1747 heiratete er in Wyk/Holland Catharina Sophie Yelin. Sie war die Frau seines besten Freundes Georg Adolph Backhaus, der am 9.10.1746 in der Schlacht bei Rocoux (Belgien) gefallen war. Aus dieser Ehe sind fünf Kinder nachweisbar, von denen zwei Mädchen bereits im Kindesalter verstarben.

Der einzige Sohn Carl Friedrich (*25.6.1756) wurde ebenfalls Soldat und verbrachte über dreißig Jahre beim Militär. Er hat es bis zum österreichischen Feldmarschall-Lieutenant gebracht. Er hat an allen Koalitionskriegen 1792-1810 teilgenommen. Seine Briefe an die Eltern nach Emskirchen bei Erlangen und an seine jüngere Schwester Christina Regina (1763-1851), die seit 1798 mit dem Kammeramtsrat Ernst Boller verheiratet war, sind bunte Schilderungen von den verschiedensten Schlachten, politischen Einschätzungen und jeweils von Land und Leuten. Ein Teil von ihnen wurde 1878 bereits abgedruckt. Carl Friedrich am Ende hatte alle Schlachten fast unbeschadet überstanden. Er steckte sich beim Inspizieren von Lazaretten mit Typhus an und starb (1810) 54-jährig in Wien. Seinen Nachlass regelte sein Schwager Boller.

Bestandsgeschichte 

Am 7.8.2007 hat der Hobbygenealoge Bernd Nickel aus Aachen nach persönlichen Vorverhandlungen vom Oktober 2006 dem Staatarchiv Bremen diverse Archivalien die Familie am Ende betreffend übereignet. Nach über 30-jähriger Forschungsarbeit hat er sich entschlossen, Dinge nach Bremen zu geben.
Sein erster Kontakt zum Staatsarchiv Bremen, bzw. zur "Maus", Gesellschaft für Familienforschung, wurde 1970 aus Halle/Saale von ihm geknüpft. Frau Lampe hatte Herrn Nickel die Bremer Linie der Familie am Ende auflisten können. Diese stehen im "Lexikon aller Gelehrten, die seit der Reformation in Bremen gelebt haben" von Heinr. Wilh. Rotermund, Bremen 1818.
Der im Jahre 1575 in Hainichen bei Meißen geborene Valentin am Ende wurde Professor in Leipzig und im Jahre 1612 zum Leibarzt des Erzbischofs nach Bremen berufen. Er war verheiratet mit Tibekke Havemann und ist der Stammvater der Bremer Familie am Ende. Er starb hier am 7.6.1638. Sein Sohn Arnold (1619-1665) war auch Arzt und Physikus. Ebenso dessen Sohn Philipp Arnold am Ende (1654-1694).
Die Familienforschungen sind nun weitestgehend abgeschlossen. Die Familienpapiere wurden über mehrere Generationen und Zweige hinweg vererbt und der Erhalt ist vielen Zufällen zu verdanken. Herrn Nickel möchte ich an diese Stelle besonders danken. Er hat die Archivalien in gutem Erhaltungszustand übergeben und eine Ablieferungsliste erstellt. Diese habe ich als Grundlage zur vorliegenden Verzeichnung genommen. Die von ihm erstellten Stammtafeln sind als Ergänzung ebenso in die vorhandene "Graue Mappe" Amende, bzw. am Ende gelegt worden.
Im engsten Sinne handelt es sich um einen Familiennachlass, der Archivalien aus mehreren Generationen beinhaltet. Leider befindet sich darunter keine Hinterlassenschaft aus direkter Bremer Provenienz.

Bei den jüngsten Archivalien handelt es sich um 14 Postkarten des im Bremer Raum heute noch bekannten Malers und Graphikers Hans am Ende (31.12.1864 Trier - 9.7.1918 Stettin im Lazarett). Er schrieb seinen Eltern regelmäßig während seines Studiums v.a. aus München 1885 - 1888. Herr Nickel hatte diese Postkarten im Jahre 1973 aus Bremen zugeschickt bekommen. Hier ist zu erwähnen, dass das Staatsarchiv Bremen viele Feldpostbriefe und Postkaten von Hans am Ende besitzt, darunter die letzten Briefe aus dem Lazarett Stettin. Sie sind im Jahre 1998 unter der Signatur 7,500 - 66 verzeichnet worden. Sollte der Familiennachlass am Ende noch ergänzt werden, könnte es zu Umsignierungen kommen. Die vorliegenden Verzeichnungseinheiten haben in einem Archivkarton Platz gefunden.
September 2007
Dorothea Breitenfeldt

Enthält 

Materialien von Johann Dietrich am Ende und von Carl Friedrich am Ende - Genealogische Sammlung - Postkarten des Maler Hans am Ende

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,1 m (1 Karton)