StAB 7.225

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Donandt, Familie

Laufzeit 

1799-1937

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Berühmte Bremer Persönlichkeiten oder traditionsreiche Familien Bremens des 19. und 20. Jahrhunderts sind den Kindern des 21. Jahrhunderts meist nur durch Straßennamen im Ortsteil Schwachhausen geläufig geblieben. Um so dankbarer und stolz kann das Staatsarchiv Bremen sein, dass es im Jahr 2006 einen Familiennachlass aus Hamburg bekommen hat, dessen hervorragende Vertreter viel für die alte Hansestadt geleistet haben. Ferdinand und dessen Sohn Martin Donandt sind in den Bremischen Biographien und Lexika, so wie in der Allgemeinen und Neuen Deutschen Biographie beschrieben. Dennoch handelt es sich bei vorliegendem Bestand um einen typischen Familiennachlass, der dem Staatsarchiv von dem Großneffen Martin Donandts, Herrn Dr. Klaus Donandt, am 16.2.2006 als Geschenk übergeben wurde. Der Nachlass umspannt den Zeitraum 1799-1934. Ausgangspunkt ist Johann Christian Donandt (13.8.1773 - 18.2.1840). Er heiratete in erster Ehe am 30.8.1801 Gesche Margareta Preiss, mit der er vier Kinder hatte (Clara Gertrud *29.3.1802, Ferdinand *3.6.1803, Gesche Emilie *18.10.1804 und Johann Christian 4.1.1807-23.9.1807). Seine erste Frau Gesche Margareta starb knapp vier Monate später am 14.1.1808. Seine zweite Frau hieß Juliana Schmidt. Ihre letzten fünf Lebensjahre verbrachte sie als Madame Donandt von 1827-1832 in der Neustadt, Grünenstr. 95. Am 10.9.1833 heiratete er ein drittes Mal: Anna Christina Behrens (*12.3.1801).

Ein Familiennachlass enthält erfahrungsgemäß Bürgereide. So auch dieser für den Stammvater Johann Christian Donandt und dessen später berühmten Sohn Ferdinand aus dem Jahr 1825. Ferdinand Donandt studierte in Göttingen Jura und promovierte bereits 1824 und lies sich im folgenden Jahr als Advokat in Bremen nieder. 1830 erschien im Heyse-Verlag Bremen: Versuch einer Geschichte des Bremischen Stadtrechts: mit einer Einleitung über die Entstehung und Fortbildung der Bremischen Verfassung bis zum Jahre 1433. Auch wenn diese Arbeit nicht in ganzer Konsequenz fortgesetzt wurde, findet sie dennoch in den neuesten Veröffentlichungen zum Bremischen Stadtrecht seine Würdigung (s. Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen, Band 66: 700 Jahre Bremer Recht 1303-2003 , Bremen 2003.) Seit 1830 gab Ferdinand Donandt das "Bremische Magazin" heraus und übernahm 1833-1839 die Redaktion der "Bremer Zeitung".
Ferdinand Donandt heiratete mit dreißig Jahren zum ersten Mal. Die am 16.12.1832 geborene Tochter Johanna Christina wurde durch diese Heirat am 14.12.1833 legitimiert. Weitere Kinder gingen aus der Ehe mit Betha Niemann nicht hervor. Am 29 7.1844 starb diese und elf Monate später ehelichte Ferdinand Donandt Anna Maria Friederike Gildemeister, die nur Marianne genannt wurde. Mit ihr hatte er insgesamt acht Kinder. Bis auf Johann Ferdinand, der im Alter von vier Jahren am 25.2.1858 an einer Kopfkrankheit starb, überstanden alle die gefährliche Kinder- und Jugendzeit.
Von Marianne Donandt sind sogenannte Jungfrauenbriefe vorhanden. Sie beginnen 1837 in Klein Siemen/Mecklenburg, wo ihre Eltern Gildemeister offensichtlich ein Gut besessen haben müssen. Auch von ihren und den Reisen ihres Mannes Ferdinand sind zahlreiche Briefe erhalten. Leider sind aus der politischen und wissenschaftlichen Tätigkeit nicht so viele Zeugnisse erhalten geblieben. Sie sind unter Abschnitt drei zu finden (Verzeichnungsnummern 14 und 15: wichtige Korrespondenz zur revolutionären Bewegung 1848/49).

In diesem Zusammenhang sind auch die von Donandt zusammengestellte Privat-Protokolle der Verfassungsdeputation zu erwähnen (Verzeichnungsnummer 24). Briefe von den Kindern Ferdinand Donandts sind erst nach seinem Tod, ab März 1872 an die Mutter, erhalten. Mit Ausnahme von Martin Donandt, der wie sein Vater für Bremen eine wichtige Rolle spielte. Auch sein Lebenslauf und seine Funktionen müsste hier nun niedergeschrieben werden, doch kann man das in o. g. Werken nachlesen. Außerdem gibt es eine gedruckte Würdigung von Theodor Spitta. Eine Literaturliste mit den in der Dienstbibliothek vorhandenen Titeln von oder über Familie Donandt wird dem Findbuch beigeheftet.

Bearbeitungsbericht
Der Bestand schien auf den ersten Blick relativ gut vorgeordnet zu sein, was sich allerdings als trügerisch erwies. Vor allem die Korrespondenzen waren nicht mal chronologisch vorsortiert gewesen. Es sind Einheiten gebildet worden von verschiedener Gewichtung und unterschiedlichem Umfang. Umfangmässig nehmen die Familienpapiere und die Familienkorrespondenz neben den Drucksachen und Niederschriften (Nr. 20-27) den Hauptanteil ein. Inhaltlich sind die Briefe nicht ausgewertet worden und es könnten sich bei der großen Anzahl von Einzelbriefen Fehler bei der Zuordnung ergeben haben. Dieses ist bei der Benutzung zu berücksichtigen. Kassationen wurden gar nicht vorgenommen. Es sind sogar die vorgefundenen Zeitungen im Bestand verblieben. Insgesamt wurden 31 Verzeichnungseinheiten gebildet, die in vier Archivkartons Platz gefunden haben.

Dorothea Breitenfeldt
Bremen 2006

Enthält 

Familienpapiere - Druckschriften - Korrespondenz

Findmittel 

Fb fehlt

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,4 m (4 Kartons)