StAB 7.110

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Berger, Wilhelm

Laufzeit 

1919-1974

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Wilhelm Ludwig Albrecht Berger wurde am 25. Mai 1901 als ältestes von sechs Kindern des Kaufmanns Wilhelm Ludwig Albrecht Berger und dessen Ehefrau Johanne geb. Schiffler in Bremen geboren. Er besuchte 1908 - 1916 die Volksschule und 1916 -1922 das Lehrerseminar in Bremen. Nach der 1. Lehrerprüfung 1922 begann er seinen Dienst an der Versuchsschule an der Stader Straße, wo er bis 1937 tätig war. Am 1.4.1937 wurde er stellvertretender Schulleiter der Volks- und Realschule an der Schaumburger Straße. Berger besuchte 1925-1928 Sommerkurse im Pädagogischen Institut der Universität Jena und reiste 1931 in die USA, um an Lehrveranstaltungen von Universitäten in New York, Chicago und Winnetka (Colorado) teilzunehmen.
Schon mit 11 Jahren Mitglied des "Wandervogel", engagierte sich Berger frühzeitig in der Schullandheimarbeit und wurde 1928 Vorsitzer der Arbeitsgemeinschaft Bremer Schullandheime e.V. Publizistische Interessen fanden ihren Niederschlag in der Schriftleitung der Schulzeitung und diversen Artikeln über Versuchsschul- und Schullandheimarbeit. Eine erste umfangreichere Broschüre, die er 1936 herausgab, war der Bremer Schullandheimarbeit gewidmet, und für sein Engagement in diesem Bereich erhielt er in demselben Jahr eine erste Auszeichnung.
Nach Militärdienst und Gefangenschaft 1940-1945 wurde Berger 1945-1951 Verbindungsmann zwischen der bremischen Schulverwaltung und der Erziehungsabteilung der amerikanischen Militärregierung, zeitweise (1948-1950) in amerikanischen Diensten. Er leitete die Pädagogische Arbeitsstelle Bremen, war mit der Herausgabe von Zeitschriften befasst ("Der Kreis", "World & Press") und arbeitete bei überregionalen pädagogischen Tagungen mit.

Von 1951 bis 1966 wirkte Berger zunächst als Schulrat, ab 1955 als Oberschulrat in der Bremischen Schulverwaltung. Er war verantwortlich u.a. für die Referate Schulbau und Hauptschule (7.-9. Schuljahr). Seine bevorzugten Arbeitsfelder, in denen er auch durch zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen hervortrat, waren Schulbau, Schullandheime, Schulbücher, Politische Erziehung, Ganztagsschule, Schulpraxis des Auslands und vergleichende Pädagogik. Eine ganze Reihe pädagogischer Fachtagungen und Ausstellungen wurden von ihm organisiert. Als Autor und Herausgeber blieb er nicht nur der Schullandheim- und Schulbauthematik verpflichtet, sondern zeichnete auch für außerordentlich erfolgreiche Kinder- und Jugendlexika verantwortlich.
Berger war in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften und Vereinen mit meist pädagogischer Zielsetzung tätig. Er war lange Jahre im Vorstand des Verbandes deutscher Schullandheime, wurde 1969 dessen 1. Vorsitzender und 1973 Ehrenvorsitzender.
Wilhelm Berger heiratete am 22.12.1927 die Lehrerin Meta Junge. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Nachdem er seine Frau 1951 durch Krankheit verloren hatte, ging er schließlich wenige Jahre vor seinem Tode eine zweite Ehe mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Charlotte Brückner ein.
Wilhelm Berger starb am 19. März 1974 in Bremen.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand und seine Bearbeitung
Der Nachlass wurde dem Staatsarchiv am 23.6.1975 als Depositum zu treuen Händen übergeben und ging mit dem Ableben von Frau Charlotte Berger am 17.10.1980 in das Eigentum des Staatsarchivs über (s. Registraturakte 70-07). Er umfasst etwa 8 lfm Akten, Druckwerke und Sammelmappen und stellt den Niederschlag der beruflichen, publizistischen und organisatorischen Aktivitäten Wilhelm Bergers dar.

Die Ordnung und Verzeichnung erfolgte im Sommer 1979. Vom Nachlasser übernommene Einheiten (Schnellhefter, Stehordner, Sammelmappen) und Serien wurden in aller Regel in ihrem Zusammenhang belassen. Aus den vorgegebenen Elementen wurde eine an chronologischen und sachlichen Gesichtspunkten orientierte Gliederung des Schriftgutes entwickelt, die möglichst der thematischen Zusammengehörigkeit von Dokumentationsmaterial den Vorzug gibt vor der Zusammenführung von Schriftgutarten, wie z.B. Manuskripten, Zeitungsausschnitten, Büchern und Broschüren.

Enthält 

Personalpapiere - Versuchsschule Stader Straße, insbesondere Theorie der Arbeitsschule, Schulzeitungen, Klassenfahrten - Neuaufbau des Erziehungswesens nach 1945 - Allgemeine Korrespondenz 1950-1973 - Manuskripte von Vorträgen und Veröffentlichungen, insbesondere über Schulbau und Schullandheime - Tagungen, Ausstellungen und Auslandsreisen - Schulbauinstitut Berlin - Ganztagsschule - Programmierter Unterricht - Neuntes Hauptschuljahr - Literatur, insbesondere über Schullandheime

Literatur 

Wilhelm Berger. Profil eines bremischen Pädagogen in einer sich wandelnden Welt, hrsg. von Hinrich Wulff u.a., Bremen 1966.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

StAB 4,111 Pers.-353 (Personalakte)
StAB 4.66 - I.-695 (Entnazifizierungsakte)
StAB 9,S 3 - Berger, Wilhelm (Presseberichte)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

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